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Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Mörder, Carmine.«
    »Ja. Und wenn es stimmt, hat er einen großen Fehler damit begangen, alle Opfer am selben Tag zu erledigen. Das bedeutete, er musste die meisten in Auftrag geben. Aber wir haben es nicht mit einem Dummkopf zu tun, sondern mit einem Superhirn. Deswegen wusste er, dass er einen Fehler machte, was bedeutete, er hatte keine andere Wahl. Aus irgendeinem Grunde mussten sie alle an einem Tag sterben.« Carmines Gesicht sah grimmig und ermutigt aus, ein Ausdruck, den hier jeder kannte: Er freute sich auf die Jagd – und fürchtete sie gleichzeitig.
    Silvestri schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wie Sie das immer hinbekommen, Carmine, uns in die Richtung Ihres Denkens zu steuern, bevor wir wirklich wissen, worauf Sie hinauswollen. Nur ein einziger Mörder? Das ist doch irre!«
    »Ich bin Ihrer Meinung, Sir, aber lassen wir es dabei. Ist es verrückter als zwölf Mörder an einem Tag in einer Stadt so klein wie Holloman? Eigentlich ist es für mich die einzige Antwort darauf, die einen Sinn ergibt. Wenn elf Leute auf so verschiedene Weise an einem Tag sterben, schreit das nicht geradezu nach einem einzigen Mörder? Massenmorde kommen vor, aber das sind meistens irgendwelche Psychos mit einem Maschinengewehr an einem belebten Ort oder ein Entführer, der ein Flugzeug zum Absturz bringt. Das hier ist etwas anderes.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen«, sagte der Commissioner. »Reden Sie weiter.«
    »Professionelle Killer anzuheuern bedeutet, das Superhirn – kein Wort, das ich mag – hat unbegrenzt Geld. Warum mir das Wort ›Superhirn‹ nicht gefällt? Weil er bei der letzten Gelegenheit sehr unvorsichtig war und sich selbst den Spitznamen Quasselstrippe bei Evan Pugh verdient hat. Deswegen haben wir keine Spuren von etwas gefunden, das Evan Pughfür seine Erpressung benutzt haben könnte. Der Inhalt der Erpressung ist einfach etwas, das die Quasselstrippe gesagt hat und alle anderen vergessen haben.«
    »Das ist zu weit hergeholt«, meinte Danny Marciano.
    »Es ist weit hergeholt, aber nicht
zu
weit hergeholt. Geben Sie mir einen besseren Grund für drei Erschießungen von außerhalb, Danny. Diese harmlosen Menschen waren für die Exekution handverlesen, von Männern, die Schalldämpfer benutzten und mit einer schnellen, unauffälligen Flucht vertraut waren. Viel zu anspruchsvoll für Holloman. Ein Fall, ja. Aber drei, alle zum selben Zeitpunkt? Ist noch nie passiert. Ich habe den Eindruck, dass der Kerl, der die Morde in Auftrag gegeben hat, uns als Provinzidioten auslacht.«
    »Dann kennt er dich nicht, Carmine«, sagte Abe loyal.
    »Oh, ich denke, das tut er, Abe. Das hier ist eine kleine Stadt, und ich komme viel rum.«
    »Wie wollen Sie vorgehen?«, fragte Silvestri.
    »Auf meine übliche Art, Sir. Ich nehme die elf Fälle wieder an mich, plus Abe und Corey. Entschuldigt, Jungs, aber ich komme ohne euch nicht aus. Wenn ich einen von euch losschicke, um Fragen zu stellen, kann ich sicher sein, dass es genauso gemacht wird, wie ich es auch tun würde. Das gilt auch für den Blick auf Indizien. Heute konzentrieren wir uns auf Desmond Skeps. Abe hat die Vorbereitungen getroffen, aber jetzt ziehen wir die Schlinge um Cornucopia enger.«
    Carmine sah seinen Boss direkt an. »Sie werden eventuell deswegen Druck aus Hartford bekommen, wenn wir zu viele Fragen stellen. Oder vielleicht sogar aus Washington. Ich muss Sie auch darüber informieren, dass mein trotteliger Freund, Myron Mandelbaum, ganz bezaubert von Cornucopias Leiterin der Rechtsabteilung ist, einer Frau namens Erica Davenport. Ich habe ihn gewarnt, und er kann sie nicht zu mir nachHause einladen, aber ich möchte nicht, dass Sie seinetwegen unter Beschuss geraten.«
    Silvestri blieb ungerührt. »Was sind ein paar mehr Schüsse aus Hartford oder Washington, wenn ich in ein paar Minuten eine Pressekonferenz habe? Die Haie sind wegen dem Mord an Skeps im Blutrausch, also gedenke ich, ihnen ein paar Brocken von Skeps vorzuwerfen. Zwölf Morde?
Was
für zwölf Morde? Ich werde fest darauf beharren, dass wir für den Mord an Skeps keinen Tatverdächtigen haben, natürlich nicht. Deswegen ist das FBI hier. Wir suchen in New York und anderen Finanzhauptstädten. Genauso werde ich es durchziehen, eine Pressekonferenz nach der anderen. Die Haie von Holloman fernhalten.« Er winkte mit der Hand. »Geht jetzt. Ich muss nachdenken.«
    Carmine ging, stirnrunzelnd. FBI? Was meinte Silvestri damit?

Kapitel fünf
    Das Cornucopia-Gebäude stand an der

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