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Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Streitkräften.
    Skeps Job war gigantisch, aber er packte nirgendwo selbst an. Er hatte ungefähr fünfzig Geschäftsführer, und auch sie wurden nirgendwo selbst tätig. Die Beschreibung von Skeps lautete: groß, dünn, dunkel und ungelenk, mit einer magischen Anziehungskraft auf Frauen. Das war natürlich die Macht, genauso wie bei Myron Mandelbaum. Skeps war einmal mit einer sehr hübschen Frau verheiratet gewesen und hatte sie mit seiner Eifersucht vertrieben. Danach hatte er nicht wieder geheiratet. Es gab einen Sohn, dreizehn Jahre alt, der die Trinity Grey School besuchte. Er hieß – welch Überraschung – Desmond Skeps III. Seine Mutter hatte das volle Sorgerecht, wasdarauf hinwies, dass Desmond Skeps sich ziemlich danebenbenommen haben musste.
    Was Skeps über seinen Sohn oder die Mutter des Jungen dachte, war schwer zu sagen, da kein Foto oder Porträt von einem der beiden in seinem Apartment hing. Carmine musste die Mutter aufsuchen, aber das bedurfte einer Reise nach Orleans, Cape Cod, wo Philomena Skeps wohnte. Wie Carmine erfahren hatte, erholte sich der Junge gerade von einer schweren Krankheit. Er war bereits seit fünf Wochen nicht mehr in der Schule und wurde nicht vor Ende des akademischen Jahres am Trinity Grey zurückerwartet. Was wahrscheinlich bedeutete, dass er wiederholen musste.
    »Was meint ihr?«, fragte Carmine Abe und Corey nach ihrer Tour.
    »Das hier jemand schneller war als die Jungs des Rechtsmediziners«, sagte Corey.
    »Stimmt«, sagte Abe und zeigte auf eine Vase, die zweimal für Fingerabdrücke bepudert worden war, was man an den Farben des Puders erkennen konnte.
    Carmine blickte finster drein. »Mein Fehler«, sagte er. »Ich dachte, wir täten besser daran, die kleinen Fische aus dem Weg zu räumen, bevor wir uns an Mr. Skeps machen, den dicken Wal. Ich befürchte, das wird uns für die Zukunft kaum Spielraum geben. Die Frage ist: Wurde etwas entfernt, und wenn ja, was, warum und durch wen?«
    »Ein Arm des Justizministeriums«, meinte Abe.
    »Das FBI – der Commissioner hat etwas läuten gehört, er hat so eine Andeutung fallenlassen. Aber er hat’s nicht aus einer offiziellen Quelle. Mein Gott, wie ich das hasse!«, stöhnte Carmine. »Warum kommen sie nicht zu uns und sagen, dass es sie interessiert, statt herumzustrampeln wie Kakerlaken auf einem Hochzeitskuchen?«
    »Sie werden unten in den Büros sein«, meinte Corey wütend.
    »Wir spielen die Unbeteiligten, Jungs«, sagte Carmine.
     
    Die fragliche Behörde, so erfuhren sie, als sie sich unter der Polizeiabsperrung am Eingang von Skeps’ Büro durch duckten, war in der Tat das FBI. Er stand, mit knapp zwei Metern und seinen ganzen zweieinhalb Zentnern, in der Mitte des Hauptbüros und überwachte, wie zwei Cornucopia-Hausmeister einen Aktenschrank mit vier Schubladen unbeholfen auf einer Sackkarre wegschafften. Er war ein gutaussehender Mann mit dichtem Haar und dunklen Augen, aber wie er ein Agent werden konnte, war den drei Holloman-Polizisten schleierhaft; durch seine enorme Größe erinnerte man sich viel zu gut an ihn, als dass er verdeckte Ermittlungen hätte durchführen können.
    »Bei Ihrer Größe, Sir, warum nehmen Sie den Schrank nicht einfach und tragen ihn weg? Oder ist das unter Ihrer Würde?«, fragte Carmine leutselig.
    »Ich hoffe, Sie werden nicht anfangen, hinderlich zu sein«, sagte der Riese und zückte seine Dienstmarke. »Special Agent Ted Kelly vom FBI, und das hier sind wichtige Beweismittel.«
    »Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?«, fragte Carmine.
    »Nein, aber den bekomme ich schneller, als Ihre Katze ihre Pfoten lecken kann«, sagte er.
    »Die Pfoten meiner Katze sind blitzblank, Special Agent Kelly. Ich habe hier einen Durchsuchungsbefehl, also werde ich die wichtigen Beweismittel dank der mir verliehenen Macht durch den Staat Connecticut, County of Holloman, an mich nehmen. Ich bin Carmine Delmonico. Das sind Abe Goldberg und Corey Marshall. Jungs, karrt meine Beweismittel raus. Und Sie, Special Agent Kelly, verunreinigen meinen Tatort.Warum gehen Sie nicht und holen sich Ihre Papiere? Und dann kommen Sie zurück und legalisieren Ihre Beschlagnahmung.«
    »Es war klar, dass ich ausgerechnet Sie erwische«, sagte Kelly mit hochrotem Kopf. »Und ich kann nicht mal sagen, man hätte mich nicht gewarnt.«
    Carmine hob das Seil. »Auf Wiedersehen, Mr. Kelly. Und kommen Sie nicht wieder, bevor Sie nicht bereit sind, alles, was Sie haben, mit dem Holloman Police Department zu

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