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Zuchthengst zu verkaufen

Zuchthengst zu verkaufen

Titel: Zuchthengst zu verkaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Hertig-Binz
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hochgewachsene Frau mit wunderschönen kupfernen Haaren und denselben strahlend blauen Augen wie Scott vor. Ihre Hände waren mit frisch umgegrabener Erde verkrustet und auf ihrer rechten Wange hatte sie einen langen braunen Streifen, wo sie sich wahrscheinlich gekratzt hatte. Das machte sie nur um so sympathischer. Diese Mcleans waren allesamt ein ungewöhnliches Völkchen. Ganz offensichtlich waren sie überdurchschnittlich reich aber keiner scheute sich vor harter Arbeit oder davor, sich schmutzig zu machen.
    „Das hier ist mein Verlobter Brandon.“
    Kate hatte gar nicht bemerkt, dass nun auch der Mann, der mit ihr zusammen im Park gearbeitet hatte, an sie herangetreten war.
    „Verlobter?“ fragte Scott viel zu laut, als sei es etwas Schlimmes.
    „Da bin ich gerade mal ein paar Wochen weg und schon verpasse ich den ganzen Spass.“ grummelte er.
    „Tut mir leid, Brüderchen. Aber wir konnten nicht mehr auf Dich warten.“
    Ja, das konnte man deutlich an den verliebten Blicken sehen, die sich die beiden zuwarfen.
    „Was tut Ihr beide überhaupt hier und – verlobt?“
    „Das ist eine lange Geschichte. Aber ja, wir werden heiraten.“
    Ob Scott die Verbindung nicht gut hiess, dass er so komisch reagierte? Noch ehe sich Kate entscheiden konnte ob das hier nun gut oder schlecht war, griff Scott nach Brandons Hand und klopfte ihm mit der anderen auf die Schulter.
    „Gut gemacht, Mann. Aber wenn Du sie unglücklich machst werde ich Dich ganz langsam wie eine kleine Mücke zerquetschen.“
    „Sei nicht so dramatisch.“ schalt ihn seine Schwester und gab ihm einen freundschaftlichen Klaps auf den Arm, mit dem er seinen zukünftigen Schwager umschlossen hielt.
    „Na wie findest Du’s?“ damit zeigte sie auf den Park hinter sich.
    „Es ist wunderschön. Es ist noch besser als der Park, den Du in Seattle angepflanzt hast.“
    „Wirklich?“ Sie tönte hoch erfreut. „Dann bist Du mir nicht böse, dass ich Deine Koppel umgegraben habe?“
    „Warum sollte ich? Den Pferden wird es in Deinem Park ganz wunderbar gefallen.“
    „Scott Du blöder –“
    Sie wollte gerade mit den Fäusten auf ihn eindreschen. Aber Brandon hatte es kommen sehen und hielt sie fest, während Kate sich schützend vor Scott hinstellte.
    „Du musst mich also vor der grossen bösen Schwester beschützen.“ funkelte er lächelnd auf sie hinunter und wackelte dabei vergnügt mit den Ohren.
    „Nein, ich denke, ich muss Dich vor allem vor Dir selber schützen. Und nun gehst Du schlafen.“
    „Nö.“
    „Was nö? Natürlich gehst Du jetzt ins Bett.“
    „OK, aber nur wenn Du mitkommst.“
    Sie konnte Morags Reaktion auf ihren Bruder nun bestens verstehen, denn auf seine Bemerkung hin – seine Schwester und ihr Verlobter standen immer noch direkt daneben – hätte sie ihm am besten eine geknallt.
    „Komm jetzt!“ Damit zog sie ihn mit sich fort.
    „Sie geben ein schönes Pärchen ab, denkst Du nicht auch?“ Hörte sie Morag noch fragen, dann waren sie um die Hausecke verschwunden.
     
    ***
     
    „Dieses Zimmer ist so anders. Überall sonst hat es unendlich hohe Decken und grosse Fenster. Hier hat es lauter abgeschrägte Decken und unzählige verwinkelte Ecken und Nischen. Ich denke, es ist der bezauberndste Raum im ganzen Haus.“
    „Da hast Du wohl Recht. Das war unser gemeinsames Kinderzimmer. Wir haben alle vier zusammen hier geschlafen und gespielt. Dann wurde einer nach dem anderen erwachsen und zog in ein eigenes Zimmer, bis ich schliesslich alleine übrig blieb. Und weil es mir so gut gefällt, bin ich nie umgezogen.“
    „Das kann ich gut verstehen. Und es ist riesig. Bloss mit Deiner Grösse musst Du Dich oft bücken oder schlägst dauernd den Kopf an.“
    „Das ist kein Problem. Ich bin schliesslich hier aufgewachsen. Ich habe noch nie irgendwo hier drin den Kopf gestossen.“ sagte er und lief rückwärts in die niedrig hängende Decke.
    Als Kate laut auflachte, rieb sich Scott mit einem schiefen Lächeln die schmerzende Stelle.
    „Das ist bloss, weil Du mich abgelenkt hast.“
    „Soll ich die Beule küssen? Dann geht’s bestimmt gleich besser.“
    Ehe sie es sich versah, lag sie in seinen Armen, strich zwar sanft über die leichte Erhebung unter seinen Haaren, aber ihre Lippen waren ganz anderswo. Sie verschmolzen mit Scotts Mund und die Welt um sie herum versank.
    Erst als Kate mit ihren Beinen an die Bettkante stiess, merkte sie, dass Scott sie küssend rücklings durchs Zimmer manövriert hatte. Als er dann

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