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Zuckerguss und Liebeslieder Roman

Zuckerguss und Liebeslieder Roman

Titel: Zuckerguss und Liebeslieder Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosie Wilde
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den Jungs ein paar Tombolalose verkauft hat. Was für eine Erklärung könnte es sonst noch geben? Sie hätte absolut keinen Grund, sich mit der musikalischen Seite des Abends zu befassen.
    Beruhigt sause ich in die Cafeteria, auf der Suche nach
Brandy. Die musikalischen Vorführungen finden in der Turnhalle statt, und das Essen wird in der Cafeteria serviert, die leider nicht besonders stimmungsvoll ist - die Neonröhren sind ziemlich grell, und der einzige Wandschmuck besteht aus Werbeplakaten für die US-Marines. Sheriff Billy grillt seine Spareribs draußen auf einem kümmerlichen Rasenfleckchen bei den Mülltonnen. Auf dem Weg durch den Flur begegnen mir Mitglieder der Müttergruppe, die riesige, mit Folie abgedeckte Nachspeisenbehälter hereintragen, sowie Celeste mit Sheriff Billys Geheimrezept-Grillsauce in diversen Tupperdosen. Casey flitzt mit Stapeln von Papptellern hin und her. Ich folge Nancy durch die Doppeltür zur Cafeteria; sie schleppt etwas, das wie ein Eimer Kartoffelsalat aussieht. Es ist ein Eimer, wie ich bei näherem Hinsehen feststelle.
    Im Gegensatz zur Turnhalle kann man bei der Cafeteria zumindest von echter Farbenpracht sprechen: Gelb, Rosa und Lila. Dolores hat Madison und ihre Freundinnen mit der Dekoration beauftragt.
    Sie begrüßen mich mit wildem Gekreische.
    »Wir lieben diese Farbkombination«, sagt Madison.
    »Ist sie nicht irre?«, fragt Leeanne.
    »Die nehmen wir immer«, sagt Madison und lässt ihren Kaugummi in die andere Backentasche wandern. »Wir haben sie für Brittanys Geburtstag genommen und für meinen und für Leeannes und …«
    »Das Gelb setzt den farblichen Akzent«, unterbricht Brittany sie sehr ernsthaft. »Wir nehmen drei rosa Ballons für jeden gelben.« Auf ihrem Gesicht malt sich leichte Verwirrung ab. »Oder doch vier?«
    Madison und Brittany haben sich versöhnt, nachdem Brittany erklärt hat, sie sei nur deshalb mit Logan zum Bowling
gegangen, weil er sie über Madison ausfragen wollte, damit er ihr ein besserer Freund sein kann - eine Erklärung, die Madison meiner höchstpersönlichen Ansicht nach reichlich unkritisch geschluckt hat. Aber das sage ich ihr nicht - am Ende schreibt sie noch einen Song darüber.
    Durch den Raum winden sich kreuz und quer Girlanden aus Krepppapier, und Madison verteilt gerade Kerzenhalter auf den lila Papiertischdecken. »Die hat Leeanne gemacht«, sagt sie. »Kommt doch kein Mensch auf die Idee, dass das Pepsiflaschen mit zusammengeknülltem Seidenpapier drumrum sind.«
    Da bin ich anderer Ansicht, aber es ist zu spät, um noch irgendeine Alternative zu organisieren. Außerdem geht es bei dem Konzert für die Kuh insgesamt recht locker zu. Ich hätte gedacht, dass die Leute sich für einen Samstagabend mit Musik und Tanz und gutem Essen ordentlich in Schale werfen würden, aber das hier ist nicht England, sondern Barnsley.
    Bevor ich losgefahren bin, hat Wyatt mich beiseitegenommen. »Drei Dinge müssen Sie wissen, Alice. Erstens, auf der Einladung steht halb acht. Das heißt, die Leute kommen so ab Viertel nach sieben. Zweitens, wir sind hier in Ohio, was bedeutet, dass es niemals genug zu essen geben kann. Und drittens, egal was oder wie, halten Sie Logans Bruder von der Bar fern. Sonst geht Ihnen im Nu das Bier aus.«
    Dann hat er mir noch gutes Gelingen gewünscht und gemeint, er sähe vielleicht später mal vorbei.
    Madison hat sich allerdings große Mühe mit ihrem Erscheinungsbild gegeben. Sie dreht sich vor mir einmal schwungvoll um die eigene Achse: tief ausgeschnittenes, knallrosa T-Shirt, Jeans-Minirock und weiße Plateauschuhe.
»Das ist mein neues Bühnen-Outfit. Ich wollte, dass es edel aussieht, Alice. Wie bei J-Lo.«
    Dolores steht hinter der Serviertheke und wirkt einigermaßen aufgelöst. »Verzeihung«, blökt sie Brandy an, schubst sie mit ihrem Allerwertesten beiseite und stellt einen Berg Maiskolben ab. »Alice, ich brauche mehr Platz zum Servieren.«
    »Ich auch«, sagt Brandy.
    Das Problem ist augenfällig. Haufenweise Maisbrot, Zuckermaiskolben und weitere Eimer mit Kartoffelsalat sowie schätzungsweise ein Hektar Brownies und Erdbeerkäsekuchen im offenen Kampf um jeden freien Millimeter.
    Ich beschließe, das Platzproblem zu ignorieren, und setze Brandy von der geänderten Nummernfolge in Kenntnis.
    Dann spüre ich eine Hand auf meinem Hintern.
    »Hi du.« Es ist Gerry. »Ich habe einen Preis für die Tombola mitgebracht.«
    Er hält mir einen Obstkorb hin.
    Und senkt die Stimme. »Obwohl es

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