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Zuckerguss und Liebeslieder Roman

Zuckerguss und Liebeslieder Roman

Titel: Zuckerguss und Liebeslieder Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosie Wilde
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einmal durchgeputzt werden.«
    Sie sieht zu Wyatt hin, der ausdrucksvoll schweigt. Meine Anspannung legt sich: ausgeschlossen, dass er mich wieder mit zu sich auf die Farm nimmt.
    Dann höre ich eine weitere Stimme. »Kann ich irgendwie behilflich sein?« Gerry, der Mercedesmann mit der braunen Lederjacke. »Wie wäre es, und Sie kommen mit zu mir in mein Elternhaus, Alice? Da hätten Sie es sehr bequem.«
    »Das ist nicht nötig«, sagt Wyatt mit einer Spur von Schärfe in der Stimme; die beiden fixieren sich kurz. »Ich fahre sie zu der F-«
    »Ausgezeichnet!«, fällt Mr. Horner ihm ins Wort. »Sehr gut, Wyatt. Dann fährst du sie also zur Farm.« Er steht auf und faltet sorgsam seine Zeitung zusammen. »Die junge Dame ist den ganzen weiten Weg von England hierhergekommen.« Er dreht sich zu mir und setzt eine Fellmütze
mit Ohrenklappen auf. »Als ob wir Sie in eine Frühstückspension abschieben würden. Nein, so sind wir hier in Barnsley, Ohio nicht erzogen. Unser guter Wyatt nimmt Sie mit zurück zu sich und wird Sie fürstlich behandeln. Königlich englisch«, gluckst er vor sich hin und wendet sich wieder Wyatt zu. »Dann wäre das also abgemacht.«
    Wyatt sagt nichts; alle Augen ruhen auf ihm. Schließlich nickt er kaum merklich.
    Mr. Horner tippt sich an die Mütze. »Einen schönen Tag allerseits.«
    »Schönen Tag«, erwidern wir im Chor.
    Ich sehe in die Runde: Gerry grinst mich an, Rachel wirkt hochzufrieden, Heidi ein bisschen verschnupft, und Wyatts Miene verrät nichts.

15. KAPITEL
    »Ich möchte doch lieber in die Frühstückspension«, sage ich bestimmt. Wyatt und ich stehen vor dem Blue Ribbon in der Eiseskälte.
    Er sieht mich an. »Tja. Aber ich habe meine Anweisungen.«
    »Sie meinen Mr. Horner«, sage ich.
    »So läuft es hier eben. Wir halten die Gastfreundschaft in Ehren«, sagt er kalt.
    Wyatt mustert meinen Ford Focus, das kleinste Auto auf dem Platz. »Wir kriegen Bodenfrost. Nehmen wir lieber den Chevy. Sie können sich Ihr Auto holen, wenn der Schnee weggetaut ist.«
    Bevor ich Einwände erheben kann, holt er meinen Koffer aus dem Auto und wirft ihn auf die Ladefläche des Pick-ups,
wo er in einem Haufen aus Schnee und Heuballen landet.
    »Entschuldigung …«, will ich protestieren, aber er ist schon auf der Fahrerseite und überlässt es mir, die Beifahrertür zu öffnen und einzusteigen. Der Labrador liegt auf dem Rücksitz und versucht sich, nachdem ich Platz genommen habe, auf meinen Schoß zu kuscheln. Wyatt schiebt ihn sanft wieder nach hinten.
    »Ab mit dir, Travis. Er ist der Meinung, dass Sie auf seinem Platz sitzen«, sagt Wyatt; nach seinem Ton zu schließen sieht Wyatt das offenbar genauso.
    Er lässt den Motor an. Offensichtlich ist ihm nicht nach Plaudern zumute, denn er schaltet das Radio ein, das auf einen Sender namens Scott County Country eingestellt ist. Der Ansager verspricht uns »vierzig Minuten Country nonstop - neue Hits und all eure alten Lieblinge ohne blöde Zwischenkommentare«. Travis stupst mich an der Schulter, und ich kraule ihn hinter den Ohren. Wie es wohl ist, wenn man seine eigene Stimme im Radio hört? Beinahe hätte ich Wyatt danach gefragt, aber vermutlich habe ich für heute genug geredet. Ich muss ihm nicht auch noch mit dämlichen Fragen kommen, die man ihm schon Millionen Mal gestellt hat.
    Außerdem ist er voll darauf konzentriert, sich mit seiner Karre durch den Schnee zu pflügen. Mir ist aufgefallen, dass die meisten Leute hier Pick-ups haben, außer den alten Damen, die fahren große alte Cadillacs, und den Kindern, die in knallgelben Schulbussen durch die Gegend gondeln.
    Der Mann im Radio singt davon, wie er als Landarbeiter für eine junge Witwe arbeitet und was nach Eintritt der Dunkelheit passiert, wenn der Donner grollt. Aber alles sehr dezent formuliert.

    Wir biegen in die Zufahrt ein, über die ich nur ein paar Stunden zuvor davongefahren bin. Vor uns kämpft sich eine kleine Gestalt durch den Schnee.
    »Casey«, sagt Wyatt. Er hält neben ihm an und kurbelt das Fenster herunter. »Hinein mit dir.«
    Casey steigt hinten ein. »Das ist Alice«, sagt Wyatt. »Sie kommt aus England. Sie bleibt eine Nacht.«
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Ma’am«, sagt Casey und zieht sich einen riesigen Lederhandschuh aus, um mir die Hand zu schütteln. Ein süßes Kerlchen, ungefähr zwölf, schätze ich, mit grünen Augen und Sommersprossen, bis zu den Augäpfeln in einen handgestrickten roten Schal und einen Mantel eingemummelt, der ihm

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