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Zuckerguss und Liebeslieder Roman

Zuckerguss und Liebeslieder Roman

Titel: Zuckerguss und Liebeslieder Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosie Wilde
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eindringliche blaue Augen. Er schüttelt mir die Hand und hält sie ein bisschen zu lange fest. »Wie geht’s, Alan?«
    »Alice.«
    »Alice«, wiederholt er langsam, den Blick auf mich geheftet.

    Er sieht wirklich sehr gut aus. Aber dann platzt Sheriff Billy dazwischen. »Auseinander, ihr zwei!«
    Wir begrüßen die Köchinnen, Nancy und Dolores, schreiten dann durch den Mittelgang die beiden Tischreihen ab und bleiben bei jedem Mittagsgast auf ein freundliches Wort stehen: Farmertypen in Latzhosen, zwei ältliche Damen mit eisblau gefärbten Haaren und die vier Mitglieder der Straßeninspektion von Scott County, von denen mir einer ein bisschen sehr vertraulich zuzwinkert. »In der Trail Tavern gibt’s heute Abend Karaoke.«
    Alle finden meinen Akzent toll und möchten gern mal nach England. Ich will bloß meine Ruhe und entdecke gegen Ende unseres Rundgangs voller Erleichterung zwei leere Sitznischen im hintersten Eck des Diners. Ich muss meine Gedanken ordnen - neue Leute kennenzulernen, ist für uns Angsthasen immer ein Megastress.
    Doch Sheriff Billy macht bei einem Tisch halt, an dem eine junge Mutter mit einem brüllenden Baby sitzt. »Alan, Sie wollen doch bestimmt gern ein bisschen Gesellschaft. Das ist Rachel, und das ist Baby Dale.« Dann wendet er sich zu einem älteren Mann am Tisch gegenüber. »Und das ist Mr. Horner, unser pensionierter Highschool-Direktor.«
    Mr. Horner trägt als Einziger der hier Anwesenden Jackett und Krawatte: ein Tweedjackett und eine Strickkrawatte. Er hebt den Blick von der letzten Seite des Barnsley Messenger . »Guten Tag.«
    Ich sitze noch nicht ganz, da knüpft Rachel bereits ein Gespräch an. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Alan.«
    »Eigentlich heiße ich Alice«, sage ich, aber sie hört mich nicht, weil Baby Dale noch lauter plärrt als zuvor.
    Wir werden von Celeste unterbrochen, die meine Bestellung aufnehmen will. Ich fange an, die Speisekarte zu
studieren, doch Celeste hat offensichtlich keine Zeit für saumselige Unentschlossene und nimmt mir die Entscheidung ab. »Ich empfehle das Farmerfrühstück, das gibt’s hier den ganzen Tag.«
    Dale brüllt mittlerweile wie am Spieß, und Rachel spielt Hoppereiter mit ihm, so wie Carolyn es mit Maisie tut. Dale hat ungefähr die gleiche Größe wie Maisie. Und Rachel hat den gleichen, leicht verzweifelten Blick einer jungen Mutter wie Carolyn, wenn Maisie nicht das tut, was sie laut Babybuch tun sollte. Rachel hat ihr dickes rostrotes Haar zu einem Schulmädchen-Pferdeschwanz gebunden und trägt einen weißen Stehkragenpullover unter einem, das erkenne ich sofort, mohnroten Fleecepulli mit halblangem Reißverschluss von Lands’ End. Eindeutig eine sehr nette Person.
    »Vier Monate?«, rate ich.
    »Genau.« Sie runzelt die Stirn. »Heute ist er sehr unruhig.«
    Dale heult auch genauso wie Maisie.
    »Vielleicht hat er Blähungen«, schlage ich vor.
    Rachel sieht mich zweifelnd an, legt sich dann aber Dale über die Schulter, und ein paar Sekunden später macht er ein kräftiges Bäuerchen.
    Rachels Miene hellt sich auf. »Sie verstehen was von Babys.«
    Celeste kommt mit dem Kaffee, den ich nicht bestellt habe.
    »Sie kennt sich mit Babys aus«, sagt Rachel zu Celeste.
    »Man nennt mich auch die Babyflüsterin von Southfields«, witzle ich.
    »Wirklich?«, fragen sie im Chor.
    »Nein«, sage ich, aber Celeste hat sich schon zu Mr.
Horner, dem pensionierten Highschool-Direktor, umgedreht. »Man nennt sie die Babyflüsterin von Southfields.«
    »Oh. Dann gibt es sicher auch ein Buch von Ihnen?« Mr. Horner seufzt. »Oder heutzutage wäre es wohl eher eine Fernsehshow?« Mr. Horner spricht die universelle Sprache aller Schuldirektoren auf der Welt - Silbe für Silbe missbilligend betont.
    Rachel guckt von ihrer Wickeltasche hoch, in der sie nach einem Musselintuch gekramt hat. »Eine Fernsehshow!« Rachel kommt offensichtlich nicht viel unter Leute, so erpicht wie sie aufs Reden ist. »Ich wette, Sie haben ein total aufregendes Leben.« Sie sieht mich verdutzt an. »Was machen Sie denn in Barnsley?«
    »Recherche«, sage ich unverbindlich. Ich habe nicht vor, das Thema Wyatt und meinen peinlichen Auftritt zur Sprache zu bringen.
    »Für Ihre Sendung«, sagt sie. »Kennen Sie denn auch diese Supernanny?«
    »Nein, ich habe nämlich gar keine -«
    »Sind Sie je der Queen begegnet?«
    »Nein. Und ich habe auch keine -«
    »Simon Cowell?«
    Sie ist durch nichts aufzuhalten.
    Und ich kann der Versuchung nicht widerstehen,

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