Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zuckermacher 01 - Die Schwester der Zuckermacherin

Zuckermacher 01 - Die Schwester der Zuckermacherin

Titel: Zuckermacher 01 - Die Schwester der Zuckermacherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Hooper
Vom Netzwerk:
gerade eine Fähre nach Southwarke nahm, wurde der Fährmann urplötzlich blind und taub!«
    »Und was ist dann passiert?«, fragte ich besorgt.
    »Dann fing das Boot an, stromabwärts zu treiben. Einer der Fahrgäste musste den Bootsmann zur Seite schieben, ihm die Ruder abnehmen und weiter über den Fluss rudern.«
    »Sind sie denn auf der anderen Seite angekommen? Und was ist aus dem Fährmann geworden?«
    »Bis sie am anderen Ufer ankamen, war er tot! Und er hatte Pestflecken, kreisförmig um den Hals angeordnet. Doch alle schworen, dass sie noch nicht da waren, als sie an Bord gingen, sonst wären sie bestimmt nicht mit ihm gefahren.«
    »Abbys Zuckerwerk ist eingepackt, sie kann es mitnehmen!«, rief Sarah aus dem Laden heraus, aber ich tat so, als ob ich sie nicht gehört hatte. Sie sagte mir immerzu, dass ich mir keine Klatschgeschichten anhören solle, weil sie einen trübsinnig machten, aber ich gab nichts darauf.
    »Geht es eurer Köchin denn gut?«, fragte ich.
    Abby nickte. »So fett und gesund wie eine Sau. Aber hast du die Geschichte von dem Geist im Wald gehört?«
    Ich schüttelte den Kopf und bat Abby, sie mir sofort zu erzählen, denn obwohl ich Angst vor dem hatte, was ich erfahren würde, hielt ich es nicht aus, es nicht zu wissen. »Meinst du einen echten Geist? Ein Gespenst?«, fragte ich.
    »Es geschah außerhalb der Stadt«, sagte Abby mit leiser Stimme, als würde sie mir ein Schauermärchen erzählen. »In Brentwood, glaube ich. Die Magd eines herrschaftlichen Hauses erkrankte an der Pest, und man brachte sie in einem Schuppen im Garten unter, um sie von der Familie fern zu halten. Einmal war die Pflegerin, die sich um sie kümmern sollte, losgegangen, um Medikamente zu besorgen, und da machte sich die Magd durch das Fenster aus dem Staub. Als die Pflegerin zurückkam, erhielt sie keine Antwort auf ihr Klopfen. Sie dachte, dass ihre Patientin tot sei, und erzählte dies dem Herrn des Hauses.«
    Abby machte eine kurze Pause, um Luft zu holen, doch ich drängte sie, schnell weiterzuerzählen. Ich fürchtete, Sarah könne jeden Moment auftauchen, und ich würde nicht erfahren, wie die Geschichte ausging.
    »Nun, der Hausherr wusste nicht, was er tun sollte, denn keiner der Dörfler würde einen Pestkranken anrühren und beerdigen. Also ging er nach Brentwood, um dort jemanden zu finden, der ihm dabei half, die Leiche loszuwerden, doch auf dem Rückweg traf er im Wald auf die Magd. Er hielt sie für einen Geist, wurde vollkommen verrückt und lief schreiend nach Hause. Schließlich entdeckte man, dass die Magd durch das Schuppenfenster entkommen war. Dann
    fand man sie im Wald und brachte sie mit einem Karren zu einem Pesthaus.«
    Ich rang nach Atem. »Hat sich der Herr des Hauses denn je von seinem Anfall von Wahnsinn erholt?«
    Abby machte einen erstaunten Eindruck. »Das weiß ich nicht!«, sagte sie.

  
      

Die dritte Augustwoche
      
    »Der Lord Mayor hat angeordnet, dass alle Gesunden um neun Uhr abends zu Hause sein müssen, damit die Kranken an die frische Luft können.«

Die nächsten Tage hatten wir sehr viel zu tun, denn es hatte sich herumgesprochen, dass wir Zuckerwerk zur Vorbeugung gegen die Pest hatten, und es verkaufte sich so gut, dass wir Tag und Nacht damit beschäftigt waren, mehr davon herzustellen. Tom sah ich nicht, doch ich dachte oft an ihn - besonders, wenn ich den Trank einnahm, den er mir bereitet hatte - und fragte mich, wie lange es noch dauern würde, bis ich ihn wiedersah. Ich dachte auch an unseren ersten Kuss und konnte ihn kaum erwarten. Die nächsten Tage hatten wir sehr viel zu tun, denn es hatte sich herumgesprochen, dass wir Zuckerwerk zur Vorbeugung gegen die Pest hatten, und es verkaufte sich so gut, dass wir Tag und Nacht damit beschäftigt waren, mehr davon herzustellen. Tom sah ich nicht, doch ich dachte oft an ihn - besonders, wenn ich den Trank einnahm, den er mir bereitet hatte - und fragte mich, wie lange es noch dauern würde, bis ich ihn wiedersah. Ich dachte auch an unseren ersten Kuss und konnte ihn kaum erwarten.
    Am Freitagabend war ich gerade dabei, die Läden vor dem Geschäft zu schließen, als ein Junge durch die Straße gerannt kam, der sich unruhig umsah und die Ladenschilder studierte, als suche er ein bestimmtes.
    Als er näher kam, erkannte ich zu meiner großen Verwunderung den jungen Stallburschen aus dem Haus, in dem Abby arbeitete. Mit einem Mal entdeckte er unser Ladenschild und stürzte zu mir.
    »Das Geschäft Zur

Weitere Kostenlose Bücher