Zuckermond
seinen Oberarm und ihre beiden Körper bewegten sich im Einklang zu den heißen Tangoklängen. Durch ihr seidenes Oberteil hindurch fühlte sie seinen Oberkörper an ihren Brüsten und spürte, wie sich ihre Brustspitzen verhärteten. „Es freut mich übrigens, dich kennen zu lernen, Helena.“ Diese Stimme! Helena war hin und weg. Er lächelte geheimnisvoll. Wie selbstverständlich war er zum „du“ übergegangen und verstärkte somit die Verwirrung und das Gefühlschaos in ihr. Verlegen senkte sie ihren Blick. Hoffentlich spürt er nicht, wie heftig mein Herz pocht! Ein heißes Prickeln durchfuhr ihren Körper – ganz so, als wäre sie von Kopf bis Fuß elektrisiert. Sie spürte seinen Daumen, der ihre Wirbelsäule entlangfuhr. Sein warmer Atem strich angenehm über ihre Wange. Aber auch Leonard war beeindruckt. Beeindruckt von ihrer vornehmen Zurückhaltung, ihrer offensichtlichen Verwirrung und ihrer unschuldigen Ausstrahlung. Sie unterschied sich vollkommen von den Frauen, die er bisher kennen gelernt hatte und sie erschien ihm wie ein unschuldiger Engel, der wach geküsst werden musste. Engelchen, dachte er fast zärtlich und war überrascht über sich selbst. Er, der die Frauen inund auswendig kannte, spürte nun vollkommen fremde Regungen in sich. Ich will diese Frau! Will sie spüren, riechen und schmecken.
Die Atmosphäre zwischen Leonard und Helena war wie elektrisiert.
Eine Flut von Empfindungen jagte durch ihren Körper – wie flüssige Hitze – die langsam aber sicher von jeder einzelnen Zelle Besitz ergriff. Leonard manövrierte sie tanzend rückwärts, bis sie mit ihren Kniekehlen an einen Stuhl stieß. Dann schob er sie sanft von sich, so dass sie schließlich auf dem Stuhl saß. Ihr war vollkommen schleierhaft, wo plötzlich dieser Stuhl herkam, aber als sie die verschwörerischen Mienen von Konstantin und ihren Freundinnen sah, wusste sie Bescheid und ahnte, was nun kommen würde. Leonard legte eine Hand auf ihre Schulter, lächelte sie an und begann erneut in provokanter Weise seine Hüften zu bewegen. Als sie errötend zu Boden blickte, schob er seinen Zeigefinger abermals unter ihr Kinn und zwang sie so, ihn anzublicken. „Lass dich fallen, Engelchen. Schau mir zu und genieße einfach!“ Helena spürte ein warmes Prickeln auf der Haut und tief in sich eine erregende Ahnung, wie sie sie noch nie zuvor empfunden hatte. „Hey, du Glückliche!“ „Frau Denhoven, ich tausche gern mit Ihnen.“ „Nimm mich mit, du Sexbombe!“ Diese und andere Rufe, erregte und kichernde Frauenstimmen, die wild durcheinander riefen und aufforderndes Klatschen drangen in Helenas Bewusstsein und mit einem Schlag wurde ihr klar, dass ihre Eltern gerade dabei zuschauten, wie sie mit einem Stripper, der nur noch mit einer knappen Lederhose bekleidet war, inmitten der grölenden Menge saß. Erschrocken fuhr sie zusammen und wollte sich erheben, um dem Ganzen ein Ende zu bereiten, aber Leonard beugte sich vor, stützte seine Hände auf die Armlehnen des Stuhls und hielt sie so auf ihrem Platz. „Nicht denken. Lehn dich entspannt zurück.“ Sein Zeigefinger fuhr über ihre bebenden Lippen, während er seine andere Hand aufreizend in den Bund seiner Hose schob. Er zwinkerte ihr mit einem sexy Lächeln zu, legte sanft eine Hand auf ihren Kopf und schritt einmal um sie herum. Er wusste, wie man mit Blicken und Gesten flirtete und wie man sich dabei gleichzeitig verführerisch entblätterte. Mit einer gekonnten Bewegung ließ er das Hemd an seinen Armen hinabrutschen und schließlich zu Boden gleiten, ohne auch nur einen Augenblick zu vergessen, seine Hüften erotisch kreisen zu lassen. Wie gebannt saß Helena da, obwohl sie am liebsten geflüchtet wäre, denn bei dem Gedanken an ihre Eltern war ihr nicht gerade wohl zu Mute. Aber sie blieb mit Herzklopfen sitzen, hypnotisiert und zu keinem klaren Gedanken fähig. Noch nie hatte ein Mann sie derartig in den Bann gezogen. Entrückt nahm sie wahr, wie er rhythmisch ein paar Schritte zurück tanzte, ihr tief in die Augen blickte und mit einer geschickten Handbewegung zu seiner Gürtelschnalle griff. Er öffnete sie und zog den Gürtel mit Schwung und lasziven Bewegungen aus den Hosenschlaufen. Dann zwinkerte er ihr zu, küsste den Gürtel und warf ihn ihr zu Füßen. Er kam näher. Gefährlich nahe! So nah, dass seine Beine ihre Knie berührten. Ihr wurde flau im Magen. Sie glühte und spürte ihr kochendes Blut. In ihren Ohren rauschte es und ihr Mund war trocken.
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