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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Glücksbringer.«
    Diesel nahm sich einen weiteren Muffin. »Heißt das, du glaubst, dass Mark sein Erbstück bei sich trägt, wie Onkel Dagobert seinen Glückstaler?«
    »Ja.«
    »Die Theorie ist so gut wie jede andere.«
    Ich schaute auf die Uhr. »Was glaubst du, wann Mark nach Hause fährt?«
    »Schwer zu sagen. Wenn er seine Arbeit zum Geschäftsschluss beendet hat, müsste er mittlerweile schon zu Hause sein. Wenn er länger bleibt, um seine Schlössersammlung neu zu ordnen, verbringt er damit möglicherweise die ganze Nacht.« Diesels Handy klingelte, und er schaute auf die Anzeige. »Bingo«, sagte er.
    Er führte ein kurzes Gespräch, schwieg dann einen Moment lang und presste die Lippen zusammen. Er lauschte noch einen Augenblick und legte dann auf.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    »Das war Mark. Er ist bereits zu Hause und am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Er fragte mich, ob Wulf diese Sauerei veranstaltet habe. Ich antwortete, dass ich es für möglich halte. Er sagte, er habe Angst und wisse nicht, was er jetzt tun solle. Und dann rief er: ›Oh, nein!‹ Ich hörte ein Geräusch, das sich anhörte wie ein Pistolenschuss oder eine Explosion, und dann war die Leitung tot.«
    Mein Herz krampfte sich zusammen, und ich biss mir auf die Unterlippe. Bevor ich Diesel kennengelernt hatte, war mir Gefahr nur in Gestalt von Tranchiermessern und geilen Köchen begegnet. Jetzt war ich plötzlich mit Explosionen und Entführungen und Wer-weiß-was-noch-allem konfrontiert. Mir drehte sich der Magen um, wenn ich nur daran dachte.
    Diesel wählte Marks Nummer und ließ es klingeln. Keine Antwort.
    »Wir müssen zu seiner Wohnung fahren«, sagte Diesel.
    »Ich will nicht dorthin. Für so etwas bin ich nicht geschaffen. Ich wollte nie G. I. Joe oder Wonder Woman sein. Mir wäre die Köchin Julia Child tausendmal lieber.«
    Diesel nahm sich einen letzten Muffin, und als er sich zum Gehen wandte, fiel sein Blick auf Katerchen, der an der Tür saß. »Der Kater sieht hungrig aus.«
    Ich legte einen halben Muffin in Katerchens Futterschüssel und wickelte den Rest in Plastikfolie ein. Carl kletterte vom Kühlschrank herunter, machte einen großen Bogen um Katerchen und folgte uns zu Diesels Porsche.
    »Ich kriege echt die Krise«, verriet mir Diesel, als er vom Haus wegfuhr. »Ich bin immer am liebsten allein unterwegs, aber jetzt sehe ich bei jedem Blick in den Rückspiegel einen Affen. Es ist so, als säße ein haariges Kind auf meinem Rücksitz. Ich fühle mich allmählich wie ein Familienvater mit einem mutierten Genpool.«
    »Und das gefällt dir nicht?«
    »Nein.«
    »Vielleicht solltest du ihn als deinen Partner betrachten.«
    »Nein.«
    »Als dein Haustier?«
    Diesel warf einen Blick auf Carl. »In meinem Leben ist kein Platz für ein Haustier.«
    Und auch nicht für eine Frau, dachte ich.

KAPITEL

    19

    V or dem Mietshaus, in dem sich Marks Wohnung befand, standen einige Löschfahrzeuge und Streifenwagen. Die Haustür stand offen, und aus den Feuerwehrwagen schlängelten sich Schläuche, die aber anscheinend nicht benutzt wurden. Feuerwehrmänner und Polizisten liefen durch die Gegend, und nach einer Weile begriff ich, was ich vor mir sah. Sie jagten Frettchen.
    Diesel parkte seinen Wagen einen halben Block entfernt, wir schlossen Carl im Auto ein und gingen auf einen Feuerwehrmann zu, der einen Schaumlöscher in der Hand hielt.
    »Was ist hier los?«, erkundigte sich Diesel.
    »Im ersten Stock war ein kleines Feuer ausgebrochen. Wir haben es gelöscht und dann festgestellt, dass in der Wohnung ungefähr vierzig Frettchen frei herumliefen. Nach zwei Minuten hatten sie entdeckt, dass die Wohnungstür offen stand. Wir versuchen, sie einzufangen, aber ich halte das für ein hoffnungsloses Unterfangen. Diese kleinen Biester haben sich auf eine Abenteuertour begeben.«
    Ein Frettchen kletterte an dem Bein des Feuerwehrmanns nach oben, sprang von ihm zu Diesel hinüber, von Diesel wieder auf den Boden und verschwand in der Dunkelheit.
    »Durchtriebene kleine Teufel«, meinte der Feuerwehrmann.
    »Befand sich jemand in dem Apartment?«, fragte ich.
    »Nein, nur die Frettchen.«
    Wir gingen zum Wagen zurück und fuhren zu More – Mehr ist besser. Aus dem Büro fiel kein Licht. Und auf dem Parkplatz standen keine Autos.
    »Du bleibst hier bei Carl«, befahl Diesel. »Ich werde mich kurz umschauen.« Fünf Minuten später kam Diesel zurück und setzte sich hinter das Steuer. »Keiner da.«
    »Und wohin fahren wir

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