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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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anstellen konnte, indem sie ein paar Worte murmelte.
    Clara zog die Stecker von dem Rührgerät und der Küchenmaschine aus der Steckdose, und der Mixer stellte sich von selbst ab. Von Claras Nase tropfte Himbeerpüree, und in ihren Haaren hing Buttercremeglasur.
    Clara legte beide Hände flach auf die Kücheninsel und zählte langsam bis zehn. Dann atmete sie tief ein und sah Glo an. »Ist deine Arbeitszeit nicht schon vorbei?«
    »Offiziell muss ich noch zehn Minuten bleiben«, erwiderte Glo.
    »Ich lasse dich heute eher gehen. Wenn du nicht in den nächsten zwei Minuten von hier verschwindest, besteht die Gefahr, dass ich dich erwürge.«
    »Großartig«, freute sich Glo. »Ich hatte vor, direkt nach der Arbeit Shirley einen Besuch abzustatten. Ich bin ziemlich sicher, dass ich den richtigen Übersetzungsspruch gefunden habe. Er wird zwar den Zauber, mit dem ich Shirley belegt habe, nicht rückgängig machen, aber er wird ihr Kauderwelsch übersetzen.«
    »Du solltest lieber die Finger davon lassen«, riet Clara. »Wenn der Zauber nicht funktioniert, könnte alles nur noch schlimmer werden.«
    Glo klemmte ihr Buch unter den Arm und hängte sich ihre Tasche über die Schulter. »Ja, aber falls er wirkt, wird Shirley wieder sprechen können.«
    »Nimm Lizzy mit«, befahl Clara ihr. »Ich kann nicht auf sie aufpassen und gleichzeitig hier sauber machen.«
    Glo fuhr einen gebrauchten Mini Cooper, der die gleiche gelbe Lackierung wie unsere Taxis hatte. Wir quetschten uns hinein, und Glo fuhr die kurze Strecke zu Shirleys Apartment.
    »Ich hoffe, sie ist zu Hause.« Glo parkte am Straßenrand und warf einen Blick auf das Mietshaus. »Ich glaube wirklich, dass ich dieses Mal den richtigen Spruch habe.«
    Wir stiegen die Treppe hinauf und gingen den Gang entlang bis zu Shirleys Wohnungstür. Ich klopfte, und Shirley öffnete sofort.
    »Käferohren«, sagte sie fröhlich.
    Ich spähte über ihre Schulter und sah, dass sie damit beschäftigt war, Lebensmittel in Pappkartons und Einkaufstüten zu packen. Überall standen Kisten mit Keksen, Marmeladengläsern, Bonbontüten, Dosenmais, Tomatensoße und Mayonnaise. Das war der Traum eines jeden Nimmersatts. Mein Herz schlug schneller, und meine Augen wurden glasig.
    »Was haben Sie mit dem Zeug vor?«, fragte Glo Shirley.
    »Schuhlöffel für arme Pupser.«
    »Das ist nett«, meinte Glo. »Sie werden sich bestimmt über all die Sachen freuen.«
    »Jeder würde sich darüber freuen«, sagte ich. »Arme Pupser, reiche Pupser und auch die dazwischen.« Ich ließ meine Hand liebevoll über eine Einkaufstüte mit Schokoladenriegeln gleiten. »Ich könnte Ihnen helfen, die Sachen wegzubringen«, bot ich Shirley an. »Ich würde Ihnen das sehr gern abnehmen.«
    »Geben Sie ihr nichts«, mischte sich Glo ein. »Sie würde alles selbst essen. Sie hat sich auch mit diesem Völlereivirus angesteckt.«
    »Blick?«, fragte Shirley.
    »Ja«, antwortete ich. »Aber es hört auf, wenn ich mich von dem Marienkäfer fernhalte.«
    »Popelwanze«, meinte Shirley.
    Glo nickte zustimmend. »Wie auch immer, wir sind hier, weil ich einen Zauberspruch gefunden habe, der den Verschlüsselungszauber, mit dem ich Sie versehentlich belegt habe, wieder aufhebt.«
    Shirley sah skeptisch drein. »Jucken zucken spucken«, meinte sie.
    »Keine Sorge«, beruhigte Glo sie. »Es ist idiotensicher. Ich brauche kein pulverisiertes Yakgehirn oder so etwas Ähnliches.« Sie öffnete das Zauberbuch und schlug die betreffende Seite auf. »Dreh das Wort herum, und lass nicht die Zunge spielen. Shirley More möge nun nicht mehr sprechen Kauderwelsch, Kauderwelsch, Kauderwelsch, sondern nur noch Welsch, Welsch, Welsch.«
    Glo und ich hielten den Atem an und beobachteten Shirley.
    »Sagen Sie etwas«, forderte Glo sie auf.
    »Welsch.«
    »Das ist nicht witzig«, sagte Glo.
    »Welsch, welsch, welsch.« Shirleys Gesicht rötete sich. »Welsch, welsch, welsch, welsch, welsch!«
    »Ich bin sicher, dass ich den Spruch richtig vorgelesen habe«, erklärte Glo. »Wie oft habe ich ›Welsch‹ gesagt?«
    »Ich glaube, es war dreimal.«
    »Und dreimal ›Kauderwelsch‹, oder?«
    »Ja.«
    »Also ehrlich«, seufzte Glo. »Das ist wirklich nervig.«
    Shirley stampfte mit dem Fuß auf den Boden und ballte ihre Hände zu Fäusten. Sie wirbelte herum und stapfte wütend in ihr Schlafzimmer.
    »Oh Mann. Wir müssen hier weg, bevor sie mit ihrer Waffe zurückkommt«, sagte Glo.
    Wir rannten zur Tür hinaus und sprinteten den Gang entlang

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