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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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war von einem kunstvollen schmiedeeisernen Zaun umgeben. Die Vorhänge waren zugezogen, aber in einem Fenster im ersten Stock schimmerte Licht. Die Spukpatrouille parkte direkt vor dem Haus.
    »Ich sehe Wulfs Wagen nicht«, bemerkte ich.
    »Er hat einen Parkplatz hinter dem Haus.«
    »Glaubst du, er ist zu Hause?«
    »Ich weiß, dass er zu Hause ist«, erwiderte Diesel.
    »Warum? Verkrampft sich dein Hintern?«
    »Und wie.«
    Die Straßen in Beacon Hill werden von Gaslaternen beleuchtet. Nicht so effizient wie Halogenlampen, aber hell genug, um sehen zu können, wie die Jungs von der Spukpatrouille ihre Aktion organisierten. Mel Mensher mit eingeschlossen waren sie zu fünft. Da war Richie, ferner ein pummeliger Mann, der Gorp genannt wurde, ein Pakistaner mit dem Namen Milton und ein dünner kleiner Wicht, mit dem nie jemand ein Wort wechselte. Richie sprach in sein Handy. Mensher, Milton und Gorp schlurften auf dem Gehsteig hin und her, betrachteten das Haus durch ihre Ferngläser und machten Messungen mit ihren Geistometern. Der dünne kleine Mann zog einen Campingstuhl aus dem Minivan, stellte ihn auf den Gehsteig und ließ sich mit seinem Computer darauf nieder.
    Diesel und ich saßen gemütlich in dem Cayenne im Schatten einer Eiche. Nachdem wir zehn Minuten lang die Spukpatrouille beobachtet hatten, legte Diesel einen Arm um mich und streichelte meinen Hals.
    »Was tust du da?«
    »Ist das nicht offensichtlich?«
    »Doch! Lass das!«
    »Auf der Highschool bekam ich das nie von einem Mädchen zu hören.«
    »Wir sind nicht auf der Highschool. Wir sollen hier eine Körperverletzung verhindern. Und außerdem schaut der Affe uns zu.«
    Diesel sah aus dem Fenster. »Im Augenblick wird niemand verletzt.« Er warf einen raschen Blick auf den Rücksitz. »Und der Affe schläft. Wo liegt also das Problem?«
    Ich atmete tief ein. »Du machst mich nervös.«
    »Das habe ich bemerkt.«
    »Ich gerate in Panik, wenn du mir so nahe kommst.«
    »Ist das bei allen Männern so oder nur bei mir?«
    »Es liegt an dir.«
    Diesel grinste, und seine Zähne hoben sich weiß gegen seinen üblichen Zwei-Tage-Bart ab. »Das gefällt mir.«
    »Mir aber nicht!«
    »Ich würde dir ja gerne noch viel näher kommen«, meinte Diesel, »aber du bist leider tabu für mich. Unerwähnbare dürfen sich nicht mit anderen Unerwähnbaren einlassen. Das hat Konsequenzen.« Er ließ seinen Finger über meinen Nacken wandern. »Aber das heißt nicht, dass wir nicht ein wenig Spaß miteinander haben können.«
    Bei seiner Berührung schlug mir das Herz bis zum Hals. »Welche Konsequenzen?«
    »Einer von uns würde seine Kraft als Unerwähnbarer verlieren«, erwiderte Diesel.
    »Ist das dein Ernst?«
    »Leider ja.«
    Klassisch: Immer wenn ich einen tollen Typ kennenlerne, der tatsächlich zwei Augenbrauen hat, ist er entweder schwul oder verheiratet. Und nun kann ich auch noch die Unerwähnbaren auf die Liste der unerreichbaren Männer setzen.
    »Kein Problem«, erwiderte ich. »Nur weil du mich in Panik versetzt, heißt das nicht, dass ich mich dir bei der ersten Gelegenheit an den Hals werfen würde. Ich habe die Situation absolut unter Kontrolle.«
    »Lizzy, du hast ja keine Ahnung. Meine Fähigkeiten als Unerwähnbarer gehen weit darüber hinaus, verschlossene Türen öffnen zu können.«
    »Meine Güte.«
    »Ja«, fügte Diesel hinzu. »Ich könnte dafür sorgen, dass wir uns zusammenfügen wie die Teile eines chinesischen Puzzles. Leider müssen wir jedoch einen Auftrag zu Ende bringen, bei dem wir beide unsere speziellen Fähigkeiten brauchen.« Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. »Und es wäre sehr schade, wenn du die Verliererin wärst und nur noch lausige Cupcakes backen könntest.«
    Über Wulfs Haustür ging ein Licht an, und wir beide wandten unsere Aufmerksamkeit dem Haus zu. Mel und Gorp standen auf der schmalen betonierten Terrasse und hielten ihre Instrumente bereit.
    »Wahrscheinlich haben sie keine Lust, noch länger zu warten«, meinte Diesel. »Die Vorstellung scheint zu beginnen.«
    Die Tür ging auf, und Wulf erschien. Er war wie immer schwarz gekleidet – schwarzes Hemd, schwarze Hose. Er schaute Mensher an, und dann wanderte sein Blick nach links zu Diesels Cayenne.
    »Oh-oh«, flüsterte ich. »Kann er uns sehen?«
    »Ja.«
    »Dann weiß er, dass wir ihm die Leute auf den Hals gehetzt haben.«
    »Ja.«
    Mensher sagte etwas zu Wulf, aber Wulf antwortete nicht. Er sah aus, als würde er Todesblitze in unsere Richtung

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