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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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schleudern. Mensher deutete auf das Geistometer in Gorps Hand, aber Wulf schenkte ihm keine Beachtung. Mensher trat einen Schritt zurück und hob seine Kamera. Es blitzte, als Mensher ein Bild schoss, und Wulf packte Mensher mit einer Hand am Hals und hob ihn hoch. Wulf hatte seine Hand so blitzschnell ausgestreckt wie eine Eidechse, die mit der Zunge ein Insekt von einem Zweig wischt.
    »Oje!«, rief ich, richtete mich in meinem Sitz auf und beugte mich nach vorne. »Tu etwas. Er wird ihn umbringen.«
    Diesel blieb ganz entspannt hinter dem Steuer sitzen und beobachtete Wulf leicht verärgert, aber auch ein wenig amüsiert.
    »Er wird ihn nicht vor meinen Augen töten«, erklärte Diesel. »Selbst wenn ich nicht hier wäre, würde er ihn wahrscheinlich nicht umbringen. Wulf besitzt einen gewissen Moralkodex.«
    Wulf ließ Mensher los, und Mensher fiel auf seinen Hintern und griff nach seiner Kehle. Ich nahm an, Mensher würde morgen mit einer Brandwunde am Hals aufwachen. Wulf fegte an Mensher und Gorp vorbei, marschierte über den Gehsteig hinter den Van und verschwand für einen Augenblick aus unserer Sicht. Er umkreiste den Wagen, trat einen Schritt zurück und deutete darauf. Ein Feuerring flammte um den Van auf, und der Wagen explodierte. Reifen flogen in die Luft, eine schwarze Rauchwolke stieg empor, und der Van verwandelte sich in einen Feuerball.
    Carl sprang auf dem Rücksitz hoch und starrte aus dem Fenster. »Iihp!«
    »Kein Problem«, beruhigte Diesel Carl. »Nur eine Stichflamme.«
    »Aber sehr wirkungsvoll«, meinte ich. »Das wird Mensher vertreiben.«
    »Nur kurz«, entgegnete Diesel. »Man sollte Typen wie Mensher lieber nicht unterschätzen. Er ist hartnäckig und wird nicht so schnell aufgeben. Wahrscheinlich weiß er nicht so recht, wie er Wulf einordnen soll, aber er hat bestimmt kapiert, dass Wulf nicht normal ist.«
    Wulf schlenderte gelassen zurück zu seinem Haus und verschwand darin. Mensher und sein Team drängten sich vor dem brennenden Van zusammen. Einige Blocks entfernt heulten Feuerwehrsirenen auf.
    »Wir können jetzt nach Hause fahren«, stellte Diesel fest und ließ den Motor an. »Die Wulf-Show ist für heute Abend beendet.«
    Zwanzig Minuten später bog Diesel zu einem Einkaufszentrum in Swampscott ab und parkte den Wagen vor einem Supermarkt, der die ganze Nacht geöffnet hatte.
    »Wir müssen was zu essen einkaufen«, erklärte er. »Du hast alles verputzt, als du unter der Fressattacke gelitten hast.«
    Wir stiegen aus, schlossen den Cayenne ab, gingen ein paar Schritte und … tut, tut, tut.
    »Kannst du mir bitte erklären, was dieser Affe bei uns zu suchen hat«, seufzte Diesel.
    »Niemand sonst wollte ihn haben.«
    »Und?«
    »Das ist alles.«
    »Warum packen wir ihn nicht einfach in einen Korb und setzen ihn auf den Stufen vor dem Tierheim ab? Oder noch besser – wir stecken ihn in eine Kiste und verschicken ihn nach Indien. In Indien liebt man Affen.«
    »Ich dachte, ihr seid Freunde.«
    »Ich kenne ihn aus einem früheren Leben«, erklärte Diesel.
    Tut, tut, tut, tut.
    Diesel rannte zu seinem Wagen zurück und öffnete die Tür. Carl sprang heraus.
    »Sind Affen im Supermarkt erlaubt?«, fragte ich.
    »Setz ihn so in einen Einkaufswagen, dass man seinen Schwanz nicht sieht. Die Leute werden ihn für ein haariges Kind halten. Wenn jemand eine Bemerkung über ihn macht, sagst du ihnen, dass du deine Rechte kennst, und drohst ihnen mit einer Klage.«

KAPITEL

    21

    W ir schafften es mit Carl im Einkaufswagen bis zur Obst- und Gemüse-Abteilung, wo mich ein Verkäufer, der Grapefruits aufstapelte, anhielt. »Ist das ein Affe?«
    »Wollen Sie sich über mein Kind lustig machen?«, empörte ich mich.
    »Nein, Madam, aber er ist sehr haarig.«
    »Das hat er von seinem Vater.«
    Der Verkäufer musterte Diesel.
    »Ich habe damit nichts zu tun«, erklärte Diesel.
    »Nun, Sie müssen Ihr Kind anziehen«, sagte der Mann. »Nackte Kinder sind hier nicht erlaubt, ganz gleich, wie viele Haare sie haben.«
    Neben der Kasse entdeckte ich einen kleinen Ständer mit Kinderkleidung, hauptsächlich T-Shirts mit der Aufschrift Massachusetts und einige Hemdchen in Kindergröße mit pinkfarbenen Elefanten. Ich zog Carl eines der Elefantenhemden über den Kopf, kaufte eine Packung Windeln und legte Carl eine davon an.
    »Was hältst du davon?«, fragte ich Carl.
    Carl betrachtete den Elefanten und zeigte ihm den Stinkefinger.
    »Das ist das Beste, was ich bekommen konnte«, erklärte ich

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