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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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wie er die Einkaufstüten auf die Arbeitsplatte stellte. »Du könntest dir selbst ein Steak braten.«
    »Ich mache dir einen Vorschlag. Wenn du mir ein Steak zubereitest, bekommst du von mir eine Rückenmassage.«
    Ich verstaute die Milch, die Butter, den Käse und das Fleisch im Kühlschrank. »Danke, aber für mich lautete die Abmachung, dass ich dir ein Steak brate, wenn du mir versprichst, mir nicht den Rücken zu massieren.«
    »Hast du Angst vor der Berührung meiner Hände?«
    »Und wie.«
    Ich zog das Steak aus der Tüte. In dem Moment klingelte Diesels Handy. Er erkundigte sich nach einer Adresse, erklärte, dass er sich auf den Weg mache, und legte auf.
    »Worum ging es?«, wollte ich wissen.
    »Um Mark. Er ist an der Pickering Wharf, am alten Hafen, und muss dort abgeholt werden.«
    »Das klingt nicht gut«, meinte ich. »Das bedeutet wohl, dass Wulf jetzt den Zauberstein hat.«
    »Wahrscheinlich. Wir werden es in ein paar Minuten wissen.«
    »Ich setze eine Runde aus. Du kannst das auch ohne mich erledigen, und ich brauche Zeit zum Kochen.«
    Diesel nahm sich eine Banane von der Arbeitsplatte. Er schälte sie, gab eine Hälfte Carl und aß die andere auf. »Verschließ die Türen und lass niemanden herein. Ruf mich sofort an, falls dir irgendetwas merkwürdig vorkommt.«
    »Okay.«
    Diesel ging zur Tür, und Carl sprang hinter ihm her. Plötzlich benahmen sie sich wie dicke Freunde. Da sollte einer schlau daraus werden. Nun, ich würde meinen Rührkuchen in Angriff nehmen. Ich besaß ein gutes Rezept dafür, aber es war nicht mein eigenes, also musste ich es verbessern. Ich stellte Sauerrahm, Butter, Mehl und Vanille bereit. Ich könnte dem Kuchen mit einer Limette eine zitronige Note geben. Oder ihm mit Rum ein exotisches Aroma verleihen. Ich entschied mich für Rum. Ich mischte die Zutaten, goss den Teig in eine Gugelhupfform und schob diese in den Ofen. Als ich die große Schüssel in die Spüle stellte und heißes Wasser darüberlaufen ließ, sprang die Hintertür krachend auf.
    Es war Hatchet in voller Halloween-Montur. Grüne Strumpfhose, eine weiße Tunika, ein Kettenhemd und ein silberfarbener Metallhelm, der sowohl an Sir Lancelot als auch an die Hell’s Angels erinnerte. Das einzige authentisch wirkende Teil seiner Ausrüstung war das Schwert. Es war eine echte, massive Waffe, eine Art Säbel mit einer erschreckend scharfen Klinge und einem aufwendig handgeschmiedeten Griff.
    »Ich grüße Euch, holde Maid«, sagte er.
    »Ich bin keine holde Maid«, protestierte ich. »Und was tun Sie hier? Sie haben das Schloss an meiner Tür aufgebrochen. Das müssen Sie mir bezahlen.«
    »Nein, holde Maid. Ich bin hier auf Befehl meines Meisters, um zu holen, was rechtmäßig ihm gehört.«
    Ich zog eine Augenbraue hoch. »Ihr Meister schickt Sie?«
    Hatchet spielte mit dem Griff seines Schwerts. »Nicht direkt. Aber das spielt keine Rolle. Er wird hocherfreut sein, wenn ich mit dem heiligen Schatz zurückkehre.«
    »Sie werden mit leeren Händen zurückkehren. Der heilige Schatz ist nicht hier.«
    Hatchet machte mit gezogenem Schwert einen Satz in meine Richtung. »Ihr lügt.«
    »Huch!« Ich wich rasch zurück. »Geben Sie Acht mit dem Schwert.«
    »Sagt mir sofort, wo der Schatz versteckt ist, oder ich werde Euch in winzige Stücke zerteilen. Ich werde Euch in Streifen schneiden. Ich werde Euch den Bauch aufschlitzen, so dass Eure Eingeweide herausfallen.«
    »Das ist widerlich!«
    Hatchet sprang noch einen Schritt auf mich zu. »Es ist köstlich. Mein Herr und Meister wäre stolz auf mich. Vielleicht bringe ich ihm Eure Eingeweide.«
    Jetzt begann er, mir richtig Angst zu machen. Auf den ersten Blick kann man Hatchet kaum ernst nehmen. Ich meine, er ist ein dickbäuchiger Freak in albernen Klamotten. Selbst mit einem großen Messer sieht er nicht besonders furchterregend aus. Seine Absicht, mir die Eingeweide aus dem Bauch zu schneiden, brachte mich jedoch dazu, meine bisherige Einschätzung noch einmal zu überdenken. Außerdem begannen seine Augen zu glitzern und einen irren Ausdruck anzunehmen, während seine Miene im Gegensatz dazu viel zu fröhlich wirkte. Beinahe vergnügt.
    Hilfe! Ich dachte an Diesel. Hörst du mich? Kannst du mich verstehen? Wahrscheinlich nicht. Er war möglicherweise viel zu weit weg.
    »Hören Sie mir zu«, begann ich, während ich auf die andere Seite der Kücheninsel lief und nach meinem Handy griff. »Diesel hat den Schatz. Wie wäre es, wenn ich ihn anrufe und bitte, ihn

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