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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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hierherzubringen?«
    »Nein. Meine Superkräfte sagen mir, dass der Schatz sich in der Nähe befindet. Ich kann ihn riechen. Ich spüre die Schwingungen des Bösen.«
    »Sie sind wahnsinnig«, sagte ich.
    »Ich bin nicht wahnsinnig« , betonte er. »Das bin ich nicht. Bin ich nicht, bin ich nicht.«
    Er ging so heftig auf mich los, dass ich zweigeteilt worden wäre, wenn er mich mit der Klinge getroffen hätte. Glücklicherweise verfehlte er mich um einige Zentimeter, und das Schwert sauste durch die Luft und schlug in mein Schneidebrett aus dickem Holz ein. Ich hielt mein Handy in der Hand, aber ich brachte es nicht fertig, meinen Blick lange genug von Hatchet abzuwenden, um zu wählen. Er riss das Schwert aus dem Brett, und wir tanzten um die Kücheninsel.
    Hatchets Pupillen waren nur noch so groß wie Stecknadeln, sein Gesicht war weiß vor Zorn, und aus seinem Mund flog Speichel. »Ich hasse es, wenn mich jemand wahnsinnig nennt. Ich hasse es. Ich hasse es.«
    Er warf sich über die Kücheninsel und erwischte mich mit der Spitze des Säbels am Arm. Mein Handy flog mir aus der Hand in das Spülbecken, und eine Spur hellroten Bluts zog sich von meinem Ellbogen bis zu meinem Handgelenk. Ich umklammerte meinen Arm mit der Hand und stolperte zurück. Hatchet kletterte über die Kücheninsel, kam mir nach und hob den Säbel zu einem neuen Angriff. Aus den Augenwinkeln sah ich verschwommen eine gestreifte Katze durch die Luft fliegen. Katze Nr. 7143 landete auf Hatchets Gesicht und krallte sich dort fest. Aus der Kehle des Katers stieg ein tiefes Grollen, und sein Schwanz sah aus wie eine Flaschenbürste.
    Hatchet ließ den Säbel fallen und schlug auf Katerchen ein. »Nehmen Sie ihn von mir weg!«, kreischte Hatchet mit durch das Fell gedämpfter Stimme.
    Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Ich würde jetzt gern sagen, dass ich mich der Lage gewachsen zeigte, nach dem Säbel griff und Hatchet damit so große Angst einjagte, dass er auf die Knie fiel. In Wahrheit riss ich den Mund auf und stand wie angewurzelt da. Wahrscheinlich dauerte das alles nur einen Moment, aber mir kam es vor wie eine Ewigkeit.
    Katerchen kletterte auf Hatchets Kopf und hinterließ dort, wo er sich festgekrallt hatte, blutige Kratzer. Hatchet schleuderte Katerchen von sich weg und rannte durch die Hintertür in die Nacht hinaus.
    Das Vieh sprang auf die Kücheninsel, sah Hatchet hinterher und entspannte sich, als das Geräusch eines anspringenden Motors durch die offene Tür zu hören war. Er setzte sich auf seine Hinterbeine, rollte seinen halben Schwanz um seinen Körper und begann sich zu putzen, als sei nichts geschehen. Ich schloss die Tür und stellte einen Küchenstuhl davor, um sie zu blockieren.
    »Danke«, sagte ich zu Katerchen. »Das war sehr mutig von dir.« Ich streichelte seinen glänzenden Rücken und bemerkte erst jetzt, dass er es sich auf meiner Arbeitsfläche gemütlich gemacht hatte. »Wahrscheinlich solltest du nicht dort oben sitzen«, meinte ich.
    Katerchen unterbrach seine Körperpflege und sah mich an.
    »Schon gut«, sagte ich. »Du kannst sitzen, wo immer du willst.«
    Ich wickelte die Hälfte einer Küchenrolle um meinen Arm, um nicht alles mit Blut vollzutropfen, und befestigte das Papier mit Tesa. Dann fischte ich mein Handy aus dem seifigen Spülwasser und versuchte, Diesels Nummer zu wählen. Ohne Erfolg. Das Telefon hatte den Geist aufgegeben. Ich hätte ihn von meinem Festnetzanschluss in der Küche anrufen können, aber ich wusste seine Nummer nicht auswendig. Sie war in meinem kaputten Handy gespeichert. Durch die Küchentücher an meinem Arm drang Blut, also griff ich rasch nach meiner Handtasche und ging zur Haustür. Ich spähte mit dem Schlüsselbund in der Hand vorsichtig hinaus und schätzte die Entfernung zu meinem Wagen ab. Rasch schlüpfte ich aus dem Haus, zog die Tür hinter mir zu und versperrte sie, rannte zu meinem Auto und fuhr zum Krankenhaus in Salem.
    Die ganze Prozedur im Krankenhaus hatte nur eine knappe Stunde gedauert. Ich hatte Glück gehabt, dass ich in der ruhigen Zeit zwischen den Auffahrunfällen während des Berufsverkehrs und den Kneipenschlägereien in der Nacht verletzt worden war. Und außerdem hatte nicht viel genäht werden müssen, und meine Tetanusimpfung war noch wirksam. Ich fuhr die kurze Strecke zu meinem Haus zurück und sah Diesel und Carl an meiner offenen Tür stehen. Carl sah mich wie immer neugierig an. Diesel wirkte ungewöhnlich ernst.
    »Bist du schon lange zu

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