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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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wohlfühlte.
    Ich ging mit meiner Kaffeetasse in der Hand auf und ab, murmelte vor mich hin und war wütend, weil mein Leben plötzlich aus den Fugen geraten war und ich Angst hatte vor der Dunkelheit. Auf einmal stand Diesel vor mir. Er war barfuß, und über seiner tief sitzenden Jeans war nur nackte Haut zu sehen, also vermutete ich, dass er außer der Jeans nichts trug. Er schenkte sich Kaffee in eine Tasse und trank ihn schwarz, während er sich an die Arbeitsplatte lehnte.
    »Was hältst du davon, eine Waffe zu tragen?«
    »Ich habe zwar Angst, aber so große Angst dann doch nicht. Mit einer Waffe wüsste ich nichts anzufangen.«
    »Ich könnte dir beibringen, wie man sie benutzt.«
    »Lieber nicht«, wehrte ich ab.
    »Mit einer Waffe könntest du dich vor Hatchet schützen.«
    »Und was ist mit Wulf?«
    »Vor Wulf kann nur ich dich schützen.«
    Ich verschloss die Cornflakespackung und stellte sie in den Schrank. »Glaubst du, dass Hatchet mich noch einmal überfallen wird?«
    »Das weiß ich nicht. Er ist ein wandelndes Pulverfass. Es ist schwer zu sagen, was er tun wird.«
    »Ich war gestern Abend so müde, dass ich vergessen habe, dich nach Mark zu fragen.«
    Katerchen saß hinter Diesel auf der Arbeitsplatte, und Diesel kraulte ihn instinktiv hinter den Ohren, während er seinen Kaffee trank. »Mark wartete am Kai auf mich. Er hatte fünf Fingerabdrücke von Wulf an seinem Hals, aber keinen kompletten Handabdruck. Während wir Marks Apartment abgefackelt haben, hat Wulf ihn entführt. Mark war so durcheinander, dass er kaum mehr einen klaren Gedanken fassen konnte.«
    »Und was ist mit dem Zauberstein?«
    »Du hattest recht. Mark hatte ihn die ganze Zeit bei sich. Er trug ihn in seiner Hosentasche. Es war eine Libelle. Jetzt hat Wulf den Anhänger bei sich.«
    »Also steht es zwei zu eins für die Guten. Bedeutet das, dass unsere Arbeit erledigt ist?«
    »Nein«, erwiderte Diesel. »Es bedeutet, dass ich nicht weiß, wie wir diese Aufgabe zu Ende bringen sollen.«
    »Alle Teile des Völlerei-Steins sind gefunden. Was bleibt uns also noch zu tun?«
    »Der Legende nach gibt es sieben Steine, die die sieben Todsünden repräsentieren. Von einer Aufteilung eines Steins in mehrere Teile ist nicht die Rede. Ich dachte, wenn man die drei Teile zusammenfügt, würden sie irgendwie zu einem Stein verschmelzen oder uns zu dem wahren Stein führen.«
    »Dann hältst du es für möglich, dass der eigentliche Stein noch unentdeckt irgendwo dort draußen ist? Wenn das der Fall wäre, hätte Wulf immer noch eine Chance, ihn zu finden.«
    Diesel trank seinen Kaffee aus, spülte die Tasse aus und stellte sie neben das Spülbecken auf die Arbeitsplatte. »Die Möglichkeit ist gering, aber sie besteht. Gib mir eine Minute zum Anziehen, dann fahre ich dich zur Bäckerei. Ich möchte nicht, dass du da draußen allein unterwegs bist.«
    Freitags war immer viel zu tun. Viele Leute erwarteten abends Gäste, und in den Unternehmen gab es mittags einen Umtrunk, wenn jemand in Mutterschutz oder in Rente ging. Und zu all diesen Anlässen wurden Fleischpasteten, Brotkörbe und Cupcakes gebraucht. Um elf Uhr waren die Firmenbestellungen alle abgeholt worden, und wir hatten im Augenblick keine Kunden im Laden. Clara räumte auf, und ich glasierte Cupcakes für die Nachmittagsabholungen.
    Glo steckte ihren Kopf in die Backstube. »Habt ihr eine Minute Zeit?«
    »Warum?«, erkundigte sich Clara und machte ein Gesicht, als würde sie es lieber nicht wissen wollen.
    Glo ging rasch zur Hintertür. »Der Laden ist leer, und ich möchte euch etwas zeigen.«
    »Hoffentlich ist es nicht noch ein Affe«, meinte ich. »Oder eine weitere Katze oder ein Rhinozeros, ein Leguan oder ein verlassenes Bärenjunges.«
    »Nein, es ist nichts dergleichen.« Glo rannte auf den Parkplatz und kam mit vier Besen in der Hand zurück. »Ich habe über Besen nachgedacht. Ich meine, es gibt so viele verschiedene Besen, und vielleicht macht das einen Unterschied. Also habe ich ein paar von den Dingern mitgebracht.« Sie lehnte die Besen gegen den Küchenschrank und schlug die Seite mit dem Flugzauber in Ripples Buch auf. »Eigentlich brauche ich das Zauberbuch nicht. Ich kenne den Spruch auswendig, aber es kann nicht schaden, wenn jemand mitliest, nur um sicherzugehen, dass ich ihn richtig aufsage.«
    Clara zog die Stecker von dem Rührgerät, dem Mixer und der Kaffeemaschine aus der Wand. »Nur für alle Fälle«, erklärte sie.
    Es wunderte mich nicht, dass man

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