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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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eine Ahnung, wer der Besitzer des vierten Anhängers sein könnte?«, fragte Diesel.
    »Ja. Du auch?«
    Er nickte. »Ja. Ich schätze, es handelt sich um die vielfache Mutter.«
    Das war auch meine Vermutung. Sie war bei der Testamentseröffnung nicht dabei gewesen, doch sie war auf dem Foto mit den anderen Besitzern der Anhänger drauf. Und sie hatte damals, als Onkel Phil verstarb, vermutlich ihr erstes oder zweites Kind bekommen.
    »Ich muss zur Bäckerei«, erklärte ich. »Gegen Mittag bin ich dort fertig. Dann können wir zu Melody fahren und mit ihr sprechen. Morgens herrscht in ihrem Haus wahrscheinlich ohnehin Chaos.«
    Um Punkt sieben Uhr setzte Diesel mich vor Dazzle’s ab. Clara steckte bis zu den Ellbogen in einer Teigschüssel und sah so aus, als ob sie dringend einen Urlaub bräuchte. Ihr Haar war noch stärker elektrisch aufgeladen als üblich und mit Mehl bestäubt. Ihre Miene ließ vermuten, dass es entweder einen Todesfall in der Familie gegeben hatte oder sie mordsmäßig sauer war.
    »Wo zum Teufel hast du gesteckt?« Ihre Stimme war einem Kreischen nahe.
    »Ich wurde gekidnappt.«
    »Das ist keine Entschuldigung. Du hättest zumindest anrufen können.«
    Clara schob sich mit einer Hand das Haar zurück, und ein Teigklumpen blieb unter ihrem Ohr in einer Strähne kleben. »Ich habe mir wirklich Sorgen gemacht. In zehn Minuten hätte ich alle Krankenhäuser angerufen. Wie konntest du gekidnappt werden? Wo war Diesel? Ich dachte, er würde dich beschützen.«
    »Mein Vater tauchte gestern Abend unerwartet auf, und ich konnte Diesels Anwesenheit nicht erklären, ohne eine Familienkrise hervorzurufen. Also habe ich Diesel weggeschickt. Wahrscheinlich war das keine kluge Entscheidung, denn als ich heute Morgen das Haus verlassen wollte, um zur Arbeit zu gehen, wartete Steven Hatchet vor der Tür auf mich.«
    »Wer ist Steven Hatchet?«
    »Der Kerl, der mir den Arm aufgeschlitzt hat.«
    »Du hast gesagt, das wäre ein Unfall mit deinem Tranchiermesser gewesen.«
    Ich richtete die passenden Mengen an Mehl, Zucker, Salz und Backpulver für mein erstes Blech mit Cupcakes her. »Ich habe geflunkert.«
    Clara unterbrach ihre Arbeit und sah mich an. »Allmählich ist mir gar nicht mehr wohl bei der Sache.«
    »Steven Hatchet ist angeblich ein Unerwähnbarer. Und angeblich sind wir beide die einzigen Menschen auf dieser Welt, die die Fähigkeit besitzen, bestimmte magische Objekte aufzuspüren.«
    »Die SALIGIA -Steine.«
    »Ja. Leider ist Hatchet ein Irrer, der glaubt, er lebe im Mittelalter. Und nun dreht sich sein gesamtes Leben darum, Wulf zu beeindrucken. Er nennt ihn seinen Herrn und Meister. Und außerdem ist Hatchet zu allem Überfluss auch noch ein Experte auf den Gebieten von Giftstoffen und Foltermethoden.«
    »Verflixt«, stieß Clara hervor.
    Ich gab Butter, Zucker, Eier, Milch, Mehl und Vanille in die Küchenmaschine und stellte das Gerät an. »Auf jeden Fall hat Hatchet mich mit einem Elektroschocker überwältigt und mich in Wulfs Wohnung gebracht.«
    Carla stützte sich mit beiden Händen auf der Kücheninsel ab und beugte sich mit weit aufgerissenen Augen zu mir vor. »Du warst in seiner Wohnung? Meine Güte! Wie sah es dort aus?«
    »Sie liegt in einem Hochhaus am Common Park in Boston und ist wunderschön eingerichtet. Mit Bildern von alten Meistern an den Wänden. Sie sahen echt aus, aber davon verstehe ich nicht viel.«
    »Und sein Schlafzimmer und seine Küche? Kocht er selbst?«
    »Ich habe nur sein Wohnzimmer gesehen.« Gott sei Dank.
    Ich schlug Eiweiß auf, zog es unter die Teigmasse und befüllte damit die Kuchenformen. Nachdem ich die Formen in den Backofen geschoben hatte, fing ich mit der nächsten Ladung Cupcakes an.
    Eine halbe Stunde später zog ich die Cupcakes aus dem Ofen und stellte sie auf ein Gitter. Clara kam zu mir herüber und sah sich das Ergebnis mit mir zusammen an.
    »Was soll das sein?«, wollte sie wissen.
    »Cupcakes.«
    »Das sieht nicht nach Cupcakes aus. Diese Dinger sind alle flach und klumpig.«
    »Das verstehe ich nicht. Meine Cupcakes sind immer perfekt. Ich backe Cupcakes, solange ich zurückdenken kann, und so etwas ist mir noch nie passiert.«
    »Vielleicht stimmt etwas mit dem Ofen nicht. Oder du hast das Backpulver vergessen.«
    »Ich habe eine zweite Ladung in den unteren Ofen geschoben.«
    Wir gingen zu dem anderen Backofen und schauten hinein. Ein Desaster. Der Teig meiner Schokoladen-Cupcakes quoll über die Förmchen und tropfte auf das

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