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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Ofenblech.
    »Das ist schrecklich«, jammerte ich. »Wie konnte das passieren?«
    Clara wurde blass. »Du hast sie verloren.«
    »Was habe ich verloren?«
    »Die Fähigkeit, die tollsten Cupcakes der Welt zu backen. Du bist keine Unerwähnbare mehr.«
    »Das ist doch lächerlich. Es lag sicher am Mehl oder so.«
    »Mir ist das auch passiert«, verriet mir Clara. »Ich habe nie darüber gesprochen, aber ich werde es dir jetzt erzählen, denn du musst es wissen. Ich war früher eine Unerwähnbare. Ich stamme aus einer langen Ahnenreihe von Unerwähnbaren.«
    »Das gibt es doch nicht!«
    »Und dann habe ich mich nach meiner ersten Scheidung mit diesem Mann verabredet«, fuhr Clara fort. »Er war sehr nett, und eins führte zum anderen. Schließlich verbrachten wir eine Nacht miteinander. Und als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich eine Normale.«
    »Ist das dein Ernst? Und was war deine besondere Fähigkeit?«
    »Kekse. Ich backe immer noch gute Kekse, aber früher waren meine Kekse perfekt. Und sie machten jeden glücklich.«
    »Das tun sie doch immer noch.«
    »Es ist nicht mehr dasselbe. Früher lächelte jeder unwillkürlich, der in einen meiner Unerwähnbaren-Kekse biss. Und dann war da noch diese andere Sache«, sagte sie.
    »Noch etwas?«
    »Wenn ich mich stark konzentrierte, konnte ich nur durch meinen Blick einen Löffel verbiegen.«
    »Meine Güte.«
    »Ich weiß, es ist ein Taschenspielertrick, aber mir machte das großen Spaß. Ich kann immer noch gute Kekse backen, also verkrafte ich in dieser Hinsicht den Verlust ganz gut, doch ich vermisse es, keine Löffel mehr verbiegen zu können.« In Claras Gesicht kehrte ein wenig Farbe zurück. »Bei Dinnerpartys war das immer ein großer Erfolg. Plötzlich bog sich ein Löffelstiel nach oben, und alle waren völlig von der Rolle.«
    »Und niemand wusste, dass du dahintergesteckt hast?«
    »Einige haben es vielleicht geahnt. Es war bekannt, dass die Dazzles nicht ganz normal sind. Es gab eine Menge falsche Gerüchte über unsere Zauberkünste, wie zum Beispiel darüber, dass wir fliegen könnten und andere Menschen verhexen. In Wahrheit handelt es sich bei den Fähigkeiten der Unerwähnbaren meistens nur um ganz banale Dinge.«
    Ich hob einen der unförmigen Cupcakes aus der Kuchenform. »Ich habe nicht gewusst, dass ich Hilfe beim Backen von Cupcakes hatte. Ich dachte immer, ich hätte einfach ein Talent dafür. Eine natürliche Begabung.«
    »Die hattest du auch«, meinte Clara.
    »Und wie habe ich sie verloren?«
    »Ich nehme an, auf die gleiche Weise, wie ich sie verloren habe. Du hattest Sex mit einem Unerwähnbaren. Hast du letzte Nacht mit Diesel geschlafen?«
    »Nein. Ich habe überhaupt nicht mit Diesel geschlafen.«
    Clara biss sich auf die Unterlippe. »Wulf?«, flüsterte sie.
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Das ist kein eindeutiges Nein.«
    Ich stützte mich an der Arbeitsplatte ab. »Ich war eine Weile bewusstlos.«
    Clara fächelte mir mit einem Küchentuch Luft zu. »Du siehst nicht gut aus.«
    Ich ließ mich an der Kücheninsel nach unten gleiten, plumpste auf den Fußboden und streckte die Beine aus. »Ich fühle mich auch nicht gut.«
    »Gibt es noch eine andere Möglichkeit?«
    »Hatchet.«
    Ich beugte mich nach vorne, steckte den Kopf zwischen meine Knie, atmete ein paarmal tief ein und aus und versuchte zu begreifen, was diese grauenhaften Möglichkeiten bedeuteten. »Das Problem liegt darin, dass ich mich nicht daran erinnern kann, es mit einem von den beiden getan zu haben.«
    »Glaubst du, sie wären dazu fähig?«
    »Ja, beide … aber nicht unter diesen Umständen. Hatchet ist impulsiv, ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass er über eine Frau herfällt, die seiner Meinung nach seinem Herrn und Meister gehört. Und Wulf will, dass ich den vierten Anhänger für ihn suche.«
    Clara zog mich auf die Beine, und wir schauten beide auf die Cupcakes.
    »Cupcakes lügen nicht«, stellte Clara fest.
    In mir stiegen gemischte Gefühle hoch. Mir wurde ganz schlecht bei dem Gedanken, dass man mich womöglich vergewaltigt hatte, während ich bewusstlos gewesen war. Dass ich keine Unerwähnbare mehr war und mein besonderes Talent verloren hatte (falls ich denn jemals eins besessen hatte), enttäuschte mich dagegen nicht allzu sehr. Diese Leute, die mir Angst machten, würden mich von nun an in Ruhe lassen, und ich konnte zu meinem normalen Leben zurückkehren, meine Hypothek abzahlen und meine Cupcakes backen. Okay, vielleicht wären meine

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