Zügel der Leidenschaft
seinen Hals, verstärkte den Griff ihrer Beine um seine Körpermitte, und ihr eigener Körper stand so dicht vor einem Orgasmus, daß sie zitterte.
Er wollte seinen Penis herausziehen und wußte, daß er sich leicht von ihr lösen konnte, wenn er das wollte. Er verstand nicht, warum er es nicht tat.
»Ich will alles von dir in mir«, flüsterte sie.
Sie umfing ihn mit ihrer Hitze, während er dem Höhepunkt nahe erbebte. Die Zauberin seiner lustvollsten Träume flehte ihn an, sein Sperma in sie zu ergießen. Sein Blick flackerte ganz kurz hoch, und er sah ihr Abbild in dem Spiegel, der schräg über dem Kopfende hing. Sie lag klein und hellhäutig unter ihm, ihr Körper von seinem überwältigt, umschlungen, aufgespießt – wie Tiere bei der Paarung: der dominante Mann und ein tausendfaches Bild der hingegebenen, fruchtbaren Frau. In irgendeinem barbarischen Winkel seines Gehirns, das bei der Evolution übersehen worden war, unter der kultivierten Finsternis der Entwicklung und der Zucht gab es einen brutalen Tierinstinkt, der auf ihr Flehen reagierte. Er wünschte sich auf ganz ursprüngliche Art, sie vollständig zu besitzen. Er sah, wie seine Hände unter ihren Po glitten und sie anhoben.
Sie keuchte auf. Sein Griff wurde fester. Den Blick fest auf das Spiegelbild gerichtet sah er, wie seine Beinmuskeln sich anspannten, sah, wie er sich in sie hineinversenkte, ein Mann, der sich von seinem weltlichen Selbst losgelöst hat und nur noch auf primitivster Ebene funktioniert, getrieben von nackter Lust. Ihr weiches Fleisch gab nach, er spürte, wie sie sich unter seinem Griff entspannte, so heißblütig und lustvoll, wie er sich von Easton her erinnerte. Ihre Liebesworte klangen noch in seinen Ohren, vertraute Worte, ein süßes Sirenenlied, das seinen harten, treibenden Rhythmus begleitete.
Er bleibt in mir, jubelte sie, sein Nachgeben mit einer Belohnung gleichsetzend, mit einem Kompromiß – vielleicht sogar mit Liebe. Ihre Sehnsucht nach ihm erfüllte all ihre Gedanken, ihre Seele und ihren Körper bis zum Bersten. Sie streichelte seine Schultern, seine Arme, seinen muskulösen Rücken, das weiche Haar an der Wurzel seiner Wirbelsäule. Er war für sie flüchtig und erschreckend fern. Gnadenlos, ohne Mitleid, konnte er aus ihrem Leben verschwinden. Und ihre Liebe zu ihm war unendlich.
Er wollte sie bei lebendigem Leib verschlingen, mit seinem Stoßen und Drängen, seinem keuchenden Atem – wie ein Tier in dem eleganten Zimmer. Das Abbild im Spiegel erregte ihn, beunruhigte ihn; fast wollte er ihr wehtun, und das konnte leicht geschehen, wenn er es wollte. Er fragte sich einen flüchtigen Moment lang, warum er mit solcher Brutalität auf sie reagierte. Der Wahnsinn einer vollständigen Eroberung schien ihm unglaublich, da er mit allen anderen eigentlich immer nur gespielt hatte. Dann stockte sein Atem, und er war, ob wahnsinnig oder nicht, über den Punkt hinausgelangt, an dem noch Entscheidungen getroffen werden konnten. Er krümmte den Rücken, schloß die Augen und ergoß sich in sie.
Sie begegnete ihm in einem wilden Delirium, einem Organsmus von nie gekannter Intensität, in dem ihr Körper sich aufbäumte und ihre Seele in Aufruhr geriet. Nun waren sie auf intimste Weise miteinander verbunden, und sie spürte die Wärme bis ins Mark hinein.
In den Nachwehen des Orgasmus zitternd lagen beide ausgestreckt auf dem Bett. Alle wilden Impulse waren verschwunden, und nur Glückseligkeit durchflutete ihre Sinne: Keine heißen Flammen mehr, nur noch ein warmes Glühen. Kit hauchte ihr einen Kuß auf die Wange, das Ohrläppchen und den Mundwinkel, löste sanft ihre Beine von seinen Hüften und setzte ihre Füße aufs Bett. »Du bist sehr überzeugend«, murmelte er und küßte sie wieder.
»Ich bin stärker als du.« Sie lächelte verführerisch und verlockend.
»Vielleicht. Ich hoffe, das brauche ich nie zu bereuen.«
»Ich jedenfalls nicht«, flüsterte sie und malte die perfekte Rundung seiner Oberlippe mit einer Fingerkuppe nach. »Ich will, daß du mich ganz erfüllst.«
Er war immer noch steif in ihr, und sie spürte es. Bei ihren Worten schwoll seine Erektion erneut an. »Erste Runde«, sagte er mit trägem Lächeln. Jetzt war alles egal, es war zu spät. Er streichelte ihren Hals, eine besitzergreifende Geste. »Wie viel willst du?«
»Alles«, bat sie und bewegte die Hüften erneut in verlockendem Rhythmus, ganz schlüpfrig und naß um ihn herum, die sinnliche Frau, die seinen Hunger
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