Zügel der Leidenschaft
stillte.
»Du warst schon immer gierig.« Er bewegte sich in ihr, aber nur ein kleines, gleitendes Stück.
Sie ließ die Hände über seine breiten Schultern gleiten. »Und du warst immer schon nachgiebig.«
»Wie lange kannst du bleiben?« Er bewegte sich wieder in ihr.
»Solange du mich brauchst.«
Er hielt still. »Das solltest du nicht sagen.«
»Ich weiß.«
Beide wußten sie es besser, aber für kurze Zeit wollten sie nicht der Vernunft gehorchen.
»Ich habe dich verdient«, meinte Angela. »Ich habe dafür schwer gearbeitet.«
»Während ich für heute nacht geübt habe.« Er hatte nicht schwer gearbeitet, er hatte die Minimalansprüche von Chambers befriedigt und dann seine Melancholie mit Sünde übertönt.
»Ich hätte nicht gedacht, daß du noch Übung brauchtest.«
Er lächelte. »Ich zeige dir ein paar neue Tricks.«
Und so erforschten sie die Grenzen der Leidenschaft und der Lust und der ungeduldigen Begierde auf dem lila Bett von Madame Centisis exklusivem Freudenhaus, beide sich nacheinander verzehrend, ihre Körper in einer hingerissenen Symphonie, denn die lange Fastenzeit ihrer Trennung war vorüber.
23
Nachdem die erste, starke Sehnsucht befriedigt war, als die Laken zerknüllt auf dem Boden lagen, nachdem sie ausgiebig mit den verschiedensten Stellungen experimentiert hatten, küßte er sie auf die rosigen Wangen und ihren lächelnden Mund, löste ihre Arme von seinem Hals, erhob sich, trat zu dem kleinen Tisch, auf dem ein Wasserkrug und eine Wachschüssel standen, und begann, sich zu waschen.
Sie blieb in ihrem Nest aus Kissen und Laken liegen und genoß den Anblick. Sein langgliedriger Körper wirkte zugleich schlank und muskulös – eine Synthese von Kraft und geschmeidiger Anmut, durch jahrelange Übung beim Segeln und seinem zweiten Lieblingssport zur Perfektion herausgebildet.
Er lächelte, als er aufblickte und sah, wie sie ihn belustigt beobachtete. »Du bist als nächste an der Reihe«, sagte er. »Wie hättest du dein Wasser gern?«
»Wie sehr ich es liebe, wenn du mich umsorgst.« Er war der schönste Mann der Welt. Ihr Körper glühte vor sinnlicher Erregung, ihre Haut reagierte noch auf seine leiseste Berührung, und ihre pulsierende Vagina war in seiner Gegenwart schier unersättlich geil.
»Wenn du dich ausgeruht hast, bekommst du Tee.«
Sie zog leicht die Brauen hoch. »Ist das in diesen Etablissements so Sitte?«
»Nein, aber ich dachte, das würde dir gefallen.« Er spülte nun die Seife ab, und die seidige Haut seines Penis glänzte im Schein der Lampe vor Nässe: Seine Erektion war immer noch ein sehr erregender Anblick.
»Das sieht aber köstlich sauber aus.« Ihr Körper reagierte auf den Anblick mit neu entfachter Glut.
Er hörte den begehrlichen Unterton in ihrer Stimme und antwortete: »Nur für dich.«
»Dann beeil dich, du machst schon viel zu lange da herum.« Sie konnte nie genug von ihm bekommen: Er war ihre Droge – sie war süchtig.
Er goß das Wasser aus und füllte die Schüssel erneut unter dem kleinen Waschbecken. Dann trug er das dampfende Wasser zum Bett, wo er es auf dem Nachttisch absetzte. »Du riechst wie eine Hure.«
»Das würde ich nicht erkennen, denn es ist deine Spezialität. Wäschst du deine sonstigen Gespielinnen auch immer?«
»So lange bleibe ich nie. Halt still jetzt.« Sie streckte die Hand nach seiner Erektion aus, aber er entzog sich ihr, so daß ihre Finger nur das rötliche Schamhaar streiften. »Du bekommst ihn bald wieder.« Er stand gerade eben außerhalb ihrer Reichweite.
»Laß mich ihn anfassen.«
»Nein, nimm die Finger weg.« Er wartete, bis sie ihm gehorchte, wobei sie allerdings einen Schmollmund zog.
»Jetzt siehst du wie May aus«, grinste er. »Aber nur dein Schmollmund«, erklärte er. »Der Rest könnte ein ganzes Kloster von Mönchen in höchste Erregung versetzen.«
Sie sah ihn mit gekrauster Nase an.
»Ich weiß nicht, warum ich dich nicht berühren darf?«
»Weil ich dich erst waschen will, ehe ich diesen steifen Schwanz in deine süße, enge Möse stecke. Und wenn du mich anfaßt ...« Er hob anzüglich die Brauen.
»Du brauchst mich«, flüsterte sie zufrieden.
»Ich brauche das hier«, gab er zurück und ließ seinen Mittelfinger durch das feuchte Haar auf ihrem Venushügel in die schlüpfrige Falte darunter gleiten. »Beweg dich jetzt nicht.« Plötzlich klang seine Stimme härter, als sei er wütend auf sie oder sich selbst.
Erst winkelte er ihr rechtes Bein am Knie ab, dann
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