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Zügel der Leidenschaft

Zügel der Leidenschaft

Titel: Zügel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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neugierig.«
    »Sehr.«
    »Ach, du liebe Zeit.« Doch dann wanderten ihre Gedanken von den möglichen Folgen von Jeffreys Neugier zu den schwerwiegenden Konsequenzen, wenn sie nicht genügend Kondome hätten. »Ist das hier also alles?«
    »Das ist aber kein Problem.«
    »Vielleicht nicht für dich.« Für sie stellte es ein unüberwindliches Problem dar.
    »Wenn wir die alle verbraucht haben, werde ich nicht mehr in dir kommen – verlaß dich darauf.«
    Sie blickte ihn unter dem dichten Wimpernkranz ihrer Augen von unten her an. »Das ist doch bestimmt der abenteuerlichste und meistgebrauchte Satz in der Geschichte der Menschheit.«
    »In meinem Fall stimmt er aber. Reg dich nicht auf«, fügte er ruhig hinzu. »Ich kann morgen oder übermorgen nach Easton Vale reiten und neue kaufen.«
    »Die Läden sind aber sonntags geschlossen.«
    »Liebling«, sagte er nun leise und setzte sich neben sie. »Du klingst allmählich so, als sei es das erste Mal für dich. Laß dich doch beruhigen. Ich schlafe seit Jahren mit Frauen. Ich habe, soweit ich weiß, niemals ein Kind gezeugt. Ich bin vermutlich vorsichtiger als du. Also. Können wir damit die Diskussion abschließen?«
    »Wie kannst du denn so sicher sein?«
    »Ich bin es.« Er war mit sechzehn, ein hochgeschossener und ungelenker junger Mann, auf Reisen mit seinem Lehrer gewesen, als die hübsche Herzogin Dumont ihn in Paris unter ihre Fittiche nahm. Im Verlauf jener anregenden Wochen hatte sie ihn umfassend in allen kunstvollen Variationen der sinnlichen Vergnügen unterwiesen; darunter hatte sich auch die wichtige Praktik des Coitus interruptus befunden, eine Methode, die jeder zivilisierte Franzose beherrschte.
    »Ich sollte dir eigentlich glauben«, meinte sie nervös.
    »Ich bitte dich darum.«
    »Es ist für eine Frau schwerer, die Folgen gelassen zu sehen ...«
    »Du hast ja auch nicht gerade ein Dutzend Kinder. Für eine Frau, die behauptet, sie würde schwanger, wenn ein Mann sie bloß ansieht, mußt du deine eigenen Lösungen haben.«
    »Aber das Pessar funktioniert mit dir nicht ... du weißt, daß es verrutscht war. Zum Teufel«, rief sie. »Ich hasse das!«
    Kit ließ sich zurück auf die Kissen sinken, verschränkte die Arme im Nacken und schloß die Augen. »Weck mich«, meinte er mit leisem Lächeln, »wenn du dieses Problem zur Zufriedenheit gelöst hast.«
    »Wage es nicht, mich zu ignorieren«, protestierte sie hitzig, rollte sich auf ihn und schlang die Arme um seinen Nacken, »wenn ich aufgeregt bin und nervös und Angst um mein Leben habe und wahnsinnig verliebt bin«, flüsterte sie. »Ich könnte sterben.«
    Zuerst streckte er die Arme aus, um sie zärtlich zu umfangen, dann öffnete er die Augen, und dann fragte er mit seltsamer Ruhe: »Was meinst du mit ›Angst um dein Leben‹?«
    »Nichts.« Sie wollte jetzt bestimmt nicht über ihre Ehe und all die damit verbundenen unmöglichen Situationen reden.
    »Du machst dir eigentlich nicht so sehr Sorgen um eine Schwangerschaft wie um das, was passiert, wenn du schwanger wirst, nicht wahr?« Plötzlicher Ernst schwang in seiner Stimme mit. »Erzähl mir mehr darüber.«
    »Wenn du es wissen willst«, begann sie, weil sein Blick sehr ernst war und sie wußte, sie konnte dieser Frage nicht mit einer frivolen Bemerkung ausweichen. »Brook war bei meiner Schwangerschaft mit May sehr schwierig.«
    »Ist sie sein Kind?« Es war für einen adligen Ehemann nicht unüblich, nach der Geburt des erwünschten Erben nachfolgende Kinder zu übersehen, die keine Ähnlichkeit mit ihm aufwiesen. Es war daher nicht unbedingt eine taktlose Frage. 17
    »Ja.«
    »Aber er hat dir nicht geglaubt.«
    »Zuerst nicht.«
    »Was hat er dann getan?« fragte er leise.
    Sie gab keine Antwort, aber er sah die Angst in ihren Augen aufflackern.
    »Er hat dir wehgetan, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Du hast Glück gehabt, daß das Baby keinen Schaden genommen hat«, sagte er leise und dachte, daß Brook Greville es verdiente, daß jemand ihm wehtat. »Aber May ist wunderbar. Du hast mit ihr großes Glück.«
    »Oh, Kit, bring mich nicht zum Weinen«, flüsterte sie mit zitternden Lippen. Ihre Augen glänzten vor Tränen. »Was nützt es schon, wenn wir darüber reden?« Was nützte es, über die Vergangenheit oder die Zukunft zu sprechen, wenn sie doch nur die Gegenwart für sich hatten?
    »Es tut mir leid, mein Engel«, murmelte er, hielt sie sanft umfangen, streichelte ihren Rücken und bot ihr Trost. »Ich werde es nicht wieder

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