Zuhause in Gott
er auch. An diesem Tag war seine Mutter nicht auf dieser Erde.«
Wieder hörte man ein Aufstöhnen im Raum. Jemand flüsterte ein nachdrückliches »Ja«. Jemand anderes weinte. Ich sprach weiter. »So etwas wie Zufall gibt es nicht, nichts geschieht rein zufällig. Dir wurde ein biologischer Sohn gegeben, obwohl du nicht schwanger werden konntest und es so aussah, als würdest du es nie werden können, weil es da einen Plan gab â einen umfassenderen Plan. Dir wurde dieses besondere Geschenk deines biologischen Sohnes
gemacht im Austausch für deine Bereitschaft, Billy aufzunehmen, ihm ein Zuhause zu geben, ihn zu lieben und als dein eigenes Kind groÃzuziehen und für ihn zu sorgen, bis er bereit war, seiner Mutter zu begegnen, und sie bereit war, ihm zu begegnen.
Der Tag, an dem Billy starb, war der glücklichste Tag seines Lebens. Und er ist dir ewig dankbar dafür, dass du ihn zu diesem Augenblick gebracht hast. Seine Dankbarkeit umhüllt dein Herz auch jetzt und schafft ein ewig währendes Band zwischen euch beiden.
Im Plan, im Muster, im Design des Lebens steckt Vollkommenheit. In jedem menschlichen Umstand und in jeder menschlichen Erfahrung. In jeder Bedingung. Wir haben die Gelegenheit, dies wahrzunehmen. Das ist auch unsere Befreiung. Unsere Erlösung. Das Ende unseres Leidens und unseres Schmerzes.«
Helens Gesicht veränderte sich augenblicklich. Wo eben noch Ãrger und Zorn zu sehen waren, war jetzt ein Leuchten. Alle Anspannung schien aus ihrem Körper gewichen zu sein. Zum ersten Mal seit langer Zeit sah sie entspannt aus. Tränen rannen ihre Wangen hinab, auch als sie nun lächelte, mit einem Strahlen, das den ganzen Raum erfüllte.
Diese Geschichte habe ich erzählt, weil ich möchte, dass jedermann weiÃ, was Helen und alle anderen Teilnehmer dieses Retreats nun wissen. Es existiert eine »Zauberformel«, die uns der Himmel geschenkt hat. Eine Formel, die alle mit irgendeiner menschlichen Erfahrung verbundene Traurigkeit, alle Wut, alle Negativität auflöst. Eine Formel, die uns erlaubt, uns selbst wieder aufs Neue zu erschaffen. Eine kurze Formel in drei Worten, die sich leicht im Gedächtnis behalten lässt:
SIEH DIE VOLLKOMMENHEIT.
Aber funktioniert sie auch? Funktioniert sie wirklich? Am Neujahrsabend überreichte mir Helen ein Blatt Papier. Sie hatte am Abend zuvor in der klaren, frischen Luft unter dem nächtlichen Himmel Colorados noch einen Spaziergang unternommen. Und wie Robert Frost und Lisel Mueller hatte auch sie sich der Poesie zugewandt, um der Schönheit ihres Wissens Ausdruck zu verleihen.
I came here with a burdened heart,
A heart afraid to cry.
Itâs near three years since Billy left
And I couldnât say goodbye.
I stood alone, beside his grave
And couldnât even cry.
Â
We had a deal, I said to him
You left me high and dry.
Itâs near three years since Billy left,
God had not seen fit to try
To soothe this hurt, to heal this heart,
To give me tears to cry.
Â
And then God spoke, He pointed out
That even though He tried,
My heart was closed and couldnât hear
His gentle, ageless sigh.
And though it was just Neale whose voice
Brought the message from on high,
My spirit heard Godâs words tonight,
And now my eyes can cry.
I took a walk this starry night.
Itâs finally time to try
To find the joy to free my son.
Itâs time to say goodbye.
And as I did, a shooting star â¦
⦠danced across the sky.
Â
(Mit einer Herzenslast kam ich hierher,
Mit einem Herzen, das sich fürchtete zu weinen.
Fast drei Jahre istâs nun her, dass Billy ging
Und ich nicht Abschied nehmen konnte.
Ich stand allein an seinem Grab
Und konnte nicht mal weinen.
Â
Wir hatten einen Deal, so sagte ich zu ihm,
Du hast mich hängen lassen.
Fast drei Jahre istâs nun her, dass Billy ging,
Gott hieltâs nicht für angebracht sich zu bemühân,
Zu lindern diese Qual, zu heilen dieses Herz,
Mit Tränen zu geben, damit ich weinen konnte.
Â
Und dann sprach Gott und verwies darauf,
Dass trotz all seinem Bemühen,
Mein Herz verschlossen blieb und taub,
Für seinen zeitlos sanften Seufzer.
Heut Nacht hat meine Seele Gottes Worte gehört,
Obschon es bloà Neales Stimme war,
Die von hoch oben mir die Botschaft brachte,
Und nun können meine Augen Tränen vergieÃen.
Â
Ich ging hinaus in die Sternennacht.
Es ist
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