Zuhause in Gott
zu verwirklichen. Aber bewusst kann ich mich nur noch daran
erinnern, dass er mir sagte: »Du musst Geduld haben, aber ihr werdet drei sein.«
Innerhalb eines Augenblicks fiel ich in Schlaf und wachte dann scheinbar sogleich auf der Intensivstation auf. Dann begann der schwere Teil!
Mir wurde mitgeteilt, dass ich neun Tage lang in einem halb natürlichen, halb künstlichen Koma gelegen hatte. Einige meiner Krankenschwestern berichteten mir, dass während dieser Zeit meine Atmung zwei Mal ausgesetzt hatte und ich dann ganz und gar auf die Unterstützung des Beatmungsgeräts angewiesen gewesen war.
Am interessantesten für mich war jedoch die etwa sechs Stunden lang anhaltende Phase einer unerwartet auftretenden Herzrhythmusstörung, die man Vorhofflimmern nennt. Ich hatte solches Herzrasen, dass das Herz buchstäblich zu »flackern« oder zu »flimmern« begann, ähnlich dem, was sich während meiner »Flicker Book«-Phase abspielte. Dieses Vorhofflimmern wirkte sich auf meine physische Verfassung weder verschlechternd noch verbessernd aus und reagierte auf keinerlei medikamentöse Behandlung.
Zur groÃen Ãberraschung der Ãrzte hörte es dann plötzlich und scheinbar unerklärlich wieder von allein auf. In diesem Augenblick erinnerte sich eine Ãrztin unversehens an einen Fakt aus einem vorangegangenen Fall, mit dem sie zu tun gehabt hatte, und schlug ab da einen Behandlungsweg ein, der ganz zweifellos mein Leben rettete. Ich glaube, dass mein Körper, nachdem ich erst einmal »aufgegeben« und die Heilung eingesetzt hatte, sich erlaubte zu reagieren, und dass den Ãrzten dadurch lebensnotwendige Informationen ȟbermittelt« wurden. Dass Körper, Geist und Seele sich wieder aufeinander abstimmten, so wie der Häuptling versprochen hatte: »Du musst Geduld haben, aber ihr werdet drei sein.«
Meine Tochter Lilie ist äuÃerst lebendig und wohlauf, geradezu eine Naturgewalt. Im Fernsehen habe ich genau die Landschaft gesehen, über die ich hinweggeflogen bin. Ich habe herausgefunden, wo genau sie liegt, und wir werden die Gegend im August besuchen. Ich habe viel über diese Gegend gelesen und vieles entdeckt, was mich glauben lässt, dass dort Menschen und Ressourcen zu finden sind, die mir bei der Fortsetzung meines Heilungsprozesses behilflich sein werden.
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Du hast die einzelnen Momente deines Lebens benutzt, um dir deine Erfahrung des Selbst zu erschaffen.
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Ist das nicht faszinierend? Wie nahe kommt Elizabeth mit ihrer Erfahrung dem tatsächlichen Geschehen nach dem Tod?
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D IES IST , WAS ihr widerfuhr, als sie tiefer und tiefer in die Passage zwischen physischem Leben und spirituellem Reich vordrang. Wie ich schon so ziemlich am Anfang unseres Gesprächs sagte, fällt diese Erfahrung in vielerlei Hinsicht für jeden anders aus â und dann gibt es ein paar Dinge, die sich in allen Fällen ereignen. Zu diesen gehört die »Lebensrückschau«.
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Aber diese Lebensrückschau hörte sich so an, als könnte sie doch eine schmerzhafte Angelegenheit sein. Ich meine, einige Momente meines Lebens sind ja doch vielleicht unerfreulich, entweder wegen irgendetwas, das mir widerfahren ist, oder weil ich nun wahrnehme, was für eine Erfahrung ich einem anderen beschert habe.
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D A IST üBERHAUPT kein Schmerz oder Unbehagen.
Oh richtig. Das hatte ich vergessen.
E RINNERE DICH, DASS du im zweiten Stadium des Todes mit deinem Geist und den darin vorhandenen Vorstellungen von dir selbst auch dein Gefühl von einer persönlichen Identität abgestreift hast. Im dritten Stadium bist du in das Einssein eingegangen.
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Und in diesem Moment der Verschmelzung habe ich mich vom letzten Rest eines persönlichen Identitätsgefühls, einer Identifizierung mit dem individuellen Aspekt, den ich mein »Ich« genannt habe, gelöst. Ich stand neben »mir«, sah »mich« klar und deutlich, identifizierte mich aber nicht auf gefühlsmäÃiger Ebene mit dem Wesen, das ich sah.
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G UT. DU VERSTEHST.
Kehren wir jetzt zu unserer Metapher zurück. Du bist im dritten Stadium des Todes, hast den Moment der Verschmelzung durchlaufen, erfährst nun voll und ganz den Kern Deines Seins und siehst alles, was sich in der »Kunstgalerie« befindet. Du siehst alle Erfahrungen deines Lebens und kannst sie objektiv betrachten, so als würdest du einen Bildband
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