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Zuhause in Gott

Titel: Zuhause in Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walsch Neale Donald
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durchblättern oder dir einen Film ansehen oder ein großes Kunstwerk studieren – denn das ist jede Erfahrung. Du studierst jeden Moment, bis du das Gefühl hast, ihn zu verstehen. Dann gehst du zum nächsten Bild über, zum nächsten Moment, zum nächsten »Gemälde«.
    Auf diese Weise durchwanderst und umrundest du die ganze Galerie; du gehst sicher, dass du die komplette Sammlung gesehen hast. Jeder Moment ist dir wichtig, weil dir beim Untersuchen der einzelnen Augenblicke deines Lebens klar wird, dass du diese Momente benutzt
hast, um dir deine Erfahrung des Selbst zu erschaffen – und dass du bald eine Entscheidung darüber treffen wirst, wie du dein Selbst wieder aufs Neue erschaffen möchtest.
    Â 
    Okay, warte eine Minute. Eine Sache verwirrt mich. Ich weiß, dass das alles eine Metapher ist und nicht wirklich so, »wie es ist« -
    Â 
    - EINE BESCHREIBUNG VON »wie es ist«, ohne eine Metapher zu Hilfe zu nehmen, würde dir ein Begreifen praktisch unmöglich machen.
    Â 
    Ich verstehe. Aber auch wenn ich weiß, dass es sich um eine Metapher handelt, muss ich sie doch ein bisschen »auseinandernehmen«. Da ist eine Sache, die mir nicht klar ist. Ich dachte, dass ich meine Identität »wiedergewinne«, wenn ich aus Der Essenz auftauche, wenn mein »Treffen mit Gott« vorbei ist. Wie könnte ich denn sonst wissen, »wer ich bin«?
    Â 
    D U WEISST ES.
    Wie kann ich dann diese »Lebensrückschau« abhalten – mir all diese Bilder der Augenblicke meines eben gelebten Lebens anschauen – ohne dabei etwas zu fühlen? Ich muss leider sagen, dass ich ein paar sehr hässliche Dinge gemacht habe. Ein paar nette Dinge auch. Wie kommt es nun, dass ich bei diesem Vorgang keine Traurigkeit oder kein Glück oder kein Leid empfinde?
    Â 
    W ENN DEIN »TREFFEN mit Gott« vorbei ist, gewinnst
du dein Gewahrsein von der beschränkten Identität, die du in deinem letzten Leben innehattest, wieder, das ist richtig; aber du schlüpfst nicht wieder in diese Identität hinein . Stattdessen erfährst du dein Selbst als sehr viel größer, umfassender, als weitaus weniger beschränkt.
    Â 
    Lass sehen, ob ich hier selbst eine Analogie entwickeln kann, nur um festzustellen, ob ich es wirklich verstehe. Ich habe viele Jahre am Theater verbracht, habe in sechs Staaten in Gemeindetheatern und auf professionellen Bühnen gearbeitet. So kommt es, dass ich im Zusammenhang mit dem, was du sagst, folgende Assoziationen habe …
    Es ist, als würde ich von der Bühne abgehen, nachdem ich in meiner Rolle eine Person gespielt habe, die sehr beschränkte Fähigkeiten oder Fertigkeiten an den Tag legt; als würde ich dann mein Kostüm ablegen, meine Alltagskleidung anziehen, das Theater verlassen und als voll befähigtes und machtvolles Wesen in die Welt eintauchen. Vor dem Theater befindet sich ein großer, von einer blinkenden Lichterkette umrahmter Schaukasten, in dem man Fotos von mir in vielen Schlüsselszenen sieht. Ich betrachte mich auf diesen Bildern, auf denen ich eine Grimasse ziehe oder lächle oder weine oder schrecklich wütend brülle, habe aber natürlich dabei keine innerliche Reaktion. Ich weiß, dass ich das nicht wirklich bin – ich bin ja hier draußen und betrachte die Fotos. Als ich aber drinnen auf der Bühne stand, waren das von mir zur Schau gestellte Leiden und der Schmerz und die Freude nicht nur für das Publikum sehr real … sie fühlten sich sogar für mich real an. Ein so guter Schauspieler bin ich! Doch wenn ich mir jetzt die Fotos so anschaue, kann ich
sehen, dass ich manche Szenen noch besser oder ganz und gar anders hätte spielen können. Und ich beschließe, dies bei der nächsten Vorstellung auch zu tun. Und dann mache ich mich auf den Weg. Meine erste Anlaufstelle ist die Bibliothek. Ich möchte noch mehr wissen über die Figur, die ich spiele!
    Â 
    B RAVO! DAS IST eine sehr gute Analogie! Das kommt deiner Erfahrung sehr nahe, wenn du im Kern Deines Seins in dieser »Kunstgalerie« der Momente deines Lebens Rückschau hältst. Und wenn du den Kern Deines Seins verlässt, begibst du dich in gewissem Sinn tatsächlich »zur Bibliothek«, um mehr über das Wesen deiner Figur herauszufinden.
    Â 
    Aber sag mir bitte noch einmal, warum ich mir das antun soll. Warum sollte ich Den Kern je verlassen? Ein Teil von mir

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