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Zukunftsmenue

Zukunftsmenue

Titel: Zukunftsmenue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Wiener
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muss bitter sein, und genauso muss es sich wohl mit dem Essen verhalten.

    Doch das Gegenteil ist der Fall! Nur schmackhaftes, duftendes frisches Essen, das wir gerne riechen und essen, ist auch wirklich gesund.

    Meine Mutter macht ein Gemüse aus so unscheinbaren Lebensmitteln wie Kichererbsen oder mit Vollkornreis, was die allermeisten Menschen als trocken, unsexy und fad bezeichnen würden. Dabei gehe ich jede Wette ein: Neun von zehn Leuten würden sich danach die Finger lecken. Oder ist auch das nur eine Frage der Verpackung? Schließlich ist Hummus, der hippe Snack der Städter, auch aus Kichererbsen. Und wenn meine Mutter einen Teller Reis mit Gemüse serviert, dann stöhnen die meisten Leute vor Lust, weil es so gut riecht und so herrlich schmeckt.

    Zugegeben: Gemüse köstlich zuzubereiten ist schwieriger, als ein Kotelett in die Pfanne zu werfen. Aber es ist um Klassen vielfältiger und abwechslungsreicher. Wir haben unzählige, wunderbar frische (Wild-)Kräuter direkt vor unserer Haustür. Wie wäre es, wenn wir mit ihnen würzen statt mit Fertigbrühe oder Brühgewürz?

    Reis mit geschmortem Gemüse
    Makrobiotisches Rezept von Sarahs Mutter Lore Heuermann

    400 g Vollkornreis
1 Kohlrabi
2 Möhren
ca. 150 g Brokkoli
ca. 150 g Blumenkohl
200 g Sojasprossen
200 g Tofu
2 Bund Petersilie
2 Bund Koriander
10 EL Sonnenblumen- oder Maiskeimöl
2 TL Currypulver
4 EL Tamari (fermentierte Bio-Sojasauce)
4 EL Gomasio (Sesamsalz)

    Vollkornreis abends in 800 ml Wasser einweichen und am nächsten Morgen ca. 20 Minuten im Dampfkochtopf kochen, dann mit geschlossenem Deckel einige Stunden stehen lassen.

    Kohlrabi und Möhren schälen, klein würfeln. Brokkoli und Blumenkohl in kleine Röschen teilen, waschen. Sojasprossen verlesen, abspülen und abtropfen lassen. Tofu in kleine Würfel schneiden. Petersilie waschen und klein schneiden, Koriander waschen und die Blätter abzupfen.

    4 EL Öl in einem Wok erhitzen und bei starker Hitze zuerst Kohlrabi, Möhren und Blumenkohl ca. 5 Minuten garen, dann Petersilie, Tofu und Brokkoli und kurz vor Ende die Sojasprossen mitbraten. Korianderblätter zugeben und mit Curry würzen.

    Den Reis separat im restlichen heißen Öl anbraten, bis sich leichte Krusten bilden. Dann mit dem geschmorten Gemüse in einer Schüssel vermengen und zum Schluss Tamari und Gomasio dazugeben. Köstlich!
    Unser Körper sagt uns eigentlich sehr genau, worauf er Appetit hat, und was er braucht. Wir müssen nur lernen, auf ihn zu hören. Das können wir aber nur, wenn die Lebensmittel genau die Stoffe für uns bereithalten, die unser Organismus gewöhnt ist und erwartet. Industrielle Zusatzstoffe und Aromen, eine zu große Energiedichte, Transfette und stark verarbeitete Nahrungsmittel kann unser Körper nicht mehr einordnen. Er verliert die Orientierung. Und ganz nebenbei wird unser Geschmack manipuliert und verschlammt.

    Gesund essen heißt zuallererst: sinnlich und vernünftig essen. Sich Zeit nehmen und Zeit lassen. Selbst kochen und Spaß am Genuss haben. Wie man Genuss bei einem Stück abgepackten Industriekuchen empfinden soll, ist mir ein Rätsel. Ich halte es nicht für gänzlich abwegig, dass wir so schlingen, weil uns beim bewussten Kauen und Nachschmecken das Schlucken gehörig vergehen würde.
    Das Gehirn sitzt im Bauch
    Unser Bauch, oder besser gesagt unser Darm, verfügt über eine Art Gehirn. Über diese etwas seltsam klingende These unterhielt ich mich mit Josef Bernd Aldenhoff, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er erklärte mir, dass diese Aussage darauf basiert, dass der Magen-Darm-Trakt extrem gut mit Nervenzellen versorgt ist, es sind etwa 1 Million. Diese Nervenzellen haben in vielerlei Hinsicht ähnliche Eigenschaften wie unser richtiges Gehirn, die eigentliche Schaltzentrale unseres Körpers. Die Amerikaner sprechen vom »gut brain«, dem Gehirn im Bauch. Der große Unterschied zwischen Großhirn und Magen-Darm-Trakt ist, dass uns das, was in unserem Verdauungsorgan passiert, nicht bewusst ist. Aber dieses »Bauch-Gehirn« sendet ständig Signale an unsere Schaltzentrale. »Neurologische Untersuchungen lassen vermuten, dass unser ganzes Befinden, also ob ich mich wohl fühle oder ob ich Angst habe und so weiter, aus dem Magen-Darm-Trakt kommt«, so Dr. Aldenhoff.

    »In diesem Nervengeflecht des Bauchs werden die gleichen Botenstoffe ausgeschüttet wie in unserem Kopfhirn, und zwar vor allen Dingen Serotonin, das unter anderem bei Depressionen eine große Rolle

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