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Zukunftsmenue

Zukunftsmenue

Titel: Zukunftsmenue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Wiener
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einwirken. Laut Aussagen von Architekten, Bauphysikern und Mikrobiologen haben wir allein in Privatwohnungen mit bis zu 1.700 Chemikalien zu rechnen. Wenn ein Patient mit Beschwerden zu uns kommt, führen wir eine »Umweltmedizinische
Spezialanamnese« durch. Dabei wird er zu den Lebensbereichen wie Wohnen, Ausbildung, Arbeiten, Zahnersatzmaterialien und Ernährung befragt. Aus dieser Anamnese entwickeln wir einen Zusammenhang, der dann mit modernen Labormethoden (Ausschluss oder Nachweis) überprüft wird. Die Ernährung ist natürlich der Punkt, den wir besonders intensiv erfragen. In der späteren Behandlung geht es dann vor allen Dingen darum, dass wir als Allesesser eine möglichst qualitativ hochwertige Ernährung konsumieren sollten. Das ist eine wesentliche Voraussetzung für ein gesundes körperliches Regulationsvermögen.

    Was verstehen Sie in diesem Zusammenhang unter Qualität?

    Der Anbau von pflanzlicher Nahrung, also von Gemüse und Obst, sollte nur in Betrieben erfolgen, die wenig oder gar keine Pestizide einsetzen. Das heißt also, der biologisch-ökologische Anbau in seriöser Form. Heute kann man belegen, dass konventionell und unter Zuhilfenahme von Düngern und Pestiziden kultivierte Nahrungsmittel zum Teil sehr wenig negative Ionen abgeben. Diese negativen Ionen aber sind ein Beleg für die Lebendigkeit und Qualität eines Lebensmittels. Gesunde, stressfreie Pflanzen brauchen Sonnenlicht, Mineralien und Bewegung durch den Wind. Das sind die Dinge, die die Pflanzen stark machen, so dass wir von ihrem Genuss auch einen körperlichen Gewinn haben.

    Wenn ich mir die Intensivhaltung von extrem gestressten und zum Teil schwer kranken Tieren anschaue – welche Auswirkungen hat das auf uns, wenn wir deren Fleisch essen?

    Wenn Sie bei industriell gehaltenen Tieren vor und nach einer industriellen Akkordschlachtung den Adrenalinspiegel messen, stehen diese unter höchster Anspannung. Dieses Stresshormon verbleibt aber – je nach Zubereitung – im Fleisch, landet auf den Tellern und letztlich im Körper der Konsumenten. Also schon die Art und Weise, wie wir mit den Tieren und Pflanzen umgehen, kann bei uns als Konsumenten zu gesundheitlichen Problemen führen. Billige, inhaltlich oft wertlose Nahrung passt einfach nicht mit einer dauerhaften Gesundheit zusammen.

    Können Sie in diesem Zusammenhang auch eine Aussage über stark verarbeitete Lebensmittel treffen?

    Natürlich, je mehr die Lebensmittel denaturiert sind, desto mehr sind die darin steckenden Eiweiße denaturiert. Folglich funktionieren sie auch im Körper anders – bis hin zu einer toxischen Wirkung. Dabei gibt es für unsere Nahrungsmittel durchaus stabilisierende Faktoren: Wir haben deutliche Hinweise darauf, dass die Regionalität von Lebensmitteln wichtig ist. Also die Herkunft aus Orten, die mit den Lebensmitteln oft mit einer Jahrhunderte alten Tradition verbunden sind. Regionalität, Saisonalität und Qualitätsbewusstsein sind der natürliche Gegenentwurf zu industriell denaturierter Nahrung.

    Es gibt ja eine Menge Lebensmittelzusatzstoffe, Lebensmittel-Nichtzusatzstoffe, technische Hilfsmittel,
Aromastoffe und so weiter. Kann man hier unterscheiden, welche von ihnen zu körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen führen?

    Wir weisen zum Beispiel sehr häufig Insektizide nach, sogenannte Pyrethroide und Alkylphosphate etc., die sich auf pflanzliche Lebensmittelquellen zurückführen lassen. Insgesamt spielen hier die Begriffe MCS – das bedeutet multiple Schadstoffsensitivität – und CFS – das chronic fatigue syndrom, chronisches Müdigkeitssyndrom – eine wichtige Rolle. Bei uns in Deutschland sind etwa 12 bis 13 Prozent der Patienten betroffen, und das ist bei etwa 80 Millionen Bürgern eine ganze Menge. Da einige Symptome zu Arbeitsunfähigkeit führen können, hat das Ganze auch eine volkswirtschaftliche Bedeutung. Die Umkehr oder Rückkehr zu einer inhaltlich wertvolleren Nahrung kann so gesehen bei vielen Patienten Symptome verbessern oder ganz verschwinden lassen.

    Was essen Sie denn?

    Ganz einfach: Das, was ich mag, und wenn es irgendwie geht, von höchster Qualität und selbst zubereitet, denn dann weiß ich, was in meiner Nahrung steckt.

    Man kann aber auch auf ganz einfache Weise Unerwünschtes aus dem Körper herausbringen. Die eigene Entgiftung kann man selbst regeln, indem man seinem Körper, wenn nicht bestimmte Gründe dagegen sprechen, täglich mindestens zwei Liter Flüssigkeit zuführt. Dabei

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