Zukunftsmenue
sollte man sich beim zuständigen Wasserwirtschaftsamt nach der Trinkwasserqualität erkundigen. Denn besonders die flussnahe Trinkwassergewinnung kann hoch belastet sein. Dann empfehlen wir unseren Patienten, sich zum Kochen und zum Trinken mit hochwertigem Wasser aus dem Getränkemarkt zu versorgen.
Glauben Sie, dass es eine Zukunft ohne Gift im Essen geben kann und geben wird?
Sagen wir es mal so: Ich sehe den Menschen insgesamt als äußerst robust und belastungsfähig. Aber wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich dafür sorgen, dass die Medizinbereiche Kurative und Präventive Umweltmedizin an den Universitäten etabliert werden. Deren Forschung sollte sich zusammen mit der wissenschaftlichen Landwirtschaft und den entsprechenden Produzenten für rationelle, schadstoffreduzierte, vitale Lebensmittel einsetzen. Dazu gehört auch eine im Wesentlichen regionale und dezentrale Lebensmittelversorgung, wie sie heute in vielen Ansätzen zu erkennen ist. Eine weitgehende Reduktion von Schad- und Reizstoffen in landwirtschaftlichen Produkten und deren nicht denaturierende Bearbeitung kann sich insgesamt nur positiv auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken. Dies würde den Krankenstand verringern und wäre damit sehr wirtschaftlich.
Kleines ABC der Zusatzstoffe
In einer Umfrage aus dem Jahr 2007 bestätigten 69 Prozent der Befragten, dass sie nicht wissen, was Lebensmittel wirklich enthalten. 17 Eine von TNS-Infratest im Auftrag des Tiefkühlkostherstellers Frosta durchgeführte Befragung von mehr als 1000 Frauen und Männern ergab, dass Zusatzstoffe bei vielen Konsumenten ein sehr schlechtes Ansehen haben. Rund 70 Prozent finden es »sehr wichtig«, dass ihr Essen frei von irgendwelchen Zusätzen ist. 18 Nun zeigt die Zutatenliste auf Lebensmittelverpackungen zwar im Groben, was alles in einem Produkt enthalten ist, aber den richtigen Durchblick gewinnt man deshalb noch lange nicht. Man findet hier Substanzen mit komplizierten chemischen Bezeichnungen oder E-Nummern. »E« steht dabei für EU und »edible« wie essbar. Die Kennzeichnung in dieser Form gilt übrigens nicht für unverpackte Lebensmittel, also für das Brot vom Bäcker, den Brie von der Käsetheke oder den Aufschnitt vom Metzger. Allerdings müssen die Verkäufer auf Anfrage eine Liste mit den eingesetzten Zusatzstoffen vorlegen können. Und nicht immer weiß man, was im Essen in Restaurants und Kantinen steckt. Auf der Speisekarte müssen nur ganz bestimmte Konservierungs- und Farbstoffe deklariert werden, zum Beispiel Konservierungsstoffe, Phosphate und Geschmacksverstärker.
In der EU sind etwa 320 Zusätze wie Backtrieb-, Feuchthalte- oder Festigungsmittel und Füllstoffe zugelassen, die zur Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden. Viele von ihnen müssen nicht einmal deklariert werden. Ein Beispiel: In Hefeextrakt steckt viel Glutamat, weshalb es ein natürlicher Geschmacksverstärker ist. Laut aktuellem Lebensmittelgesetz gilt er aber nicht als Zusatzstoff. Deshalb ist es zulässig, wenn auf einem Etikett steht »ohne Glutamat« oder auch »ohne Geschmacksverstärker«, obwohl in dem Lebensmittel Hefeextrakt steckt. Selbst bei Bioprodukten sind zahlreiche Zusatzstoffe erlaubt. Ohne diese Zusätze gäbe es viele Lebensmittel gar nicht, andere wären deutlich teurer.
Wie viele Zusatzstoffe sich in Ihrem Essen befinden, hängt davon ab, wie viele stark verarbeitete Lebensmittel Sie zu sich nehmen. Die Aufnahme von Zusatzstoffen kann sich zwischen einigen Milligramm und mehreren Gramm am Tag bewegen.
EINSCHRÄNKUNG BEI NEBENWIRKUNGEN
Übrigens: Wenn Zusatzstoffe in Versuchen irgendwelche Nebenwirkungen auslösen, werden sie keineswegs verboten. Ihr Einsatz wird lediglich beschränkt. Die für das Lebensmittel erlaubte Menge wird dann so bemessen, dass bei einem lebenslangen Verzehr angeblich keine Gesundheitsschäden auftreten. Nur bemisst sich der frei festgelegte sogenannte ADI-Wert (acceptable daily intake – auf Deutsch etwa: vertretbare tägliche Aufnahme) immer an Erwachsenen, nicht an Kindern. Obwohl auch oder gerade Kinder Limonaden trinken, Pizza essen und Bonbons lutschen.
TRANSPARENTE, ÖKOLOGISCHE, NACHHALTIGE LEBENSMITTEL
Da ich selbst immer auf der Suche nach ehrlichen, möglichst schwach verarbeiteten Lebensmitteln bin und oft verzweifelt und erfolglos durch den Supermarkt gelaufen bin, habe ich irgendwann die logische Konsequenz gezogen und meine eigene transparente ökologische und nachhaltige
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