Zukunftsmenue
Lebensmittellinie entwickelt. Wir kennen die Bauern, sie sind unsere wichtigsten und ebenbürtigen Partner, und wir verarbeiten ihre Produkte ohne Zwischenhandel. Das Ziel war: Keinerlei Zusatzstoffe – auch keine nicht deklarationspflichtigen – möglichst regionale und fast vergessene Gemüse- und Obstsorten zu verwenden und größtmögliche Transparenz vom Anbau über Transport bis zur Verarbeitung zu bieten. Und das Wichtigste: Es sollte richtig gut schmecken! Anfang 2013 hat nun die »Sarah-Wiener-Lebensmittel-Linie« das Licht der Welt erblickt! Wir haben Lebensmittel in den Handel gebracht, die meiner Überzeugung nach notwendiger sind denn je.
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Generell sind die Zusatzstoffe in verschiedene Untergruppen von E-Nummern unterteilt: So sind Farbstoffe mit E 100 bezeichnet, Konservierungsstoffe mit E 200, Antioxidantien mit E 300 und die restlichen Zusatzstoffe mit E 400 bis E 1521.
Die Menge der erlaubten Zusatzstoffe ist sehr hoch, obwohl ihr Zusammenspiel und ihre Wechselwirkung noch kaum erforscht ist. Die folgende kleine Liste ist eine Auswahl, einzelne davon werden im Glossar am Ende des Buches (Stichwort: Zusatzstoffe) näher beschrieben:
Antioxidationsmittel
Backtriebmittel
Emulgatoren
Farbstoffe
Feuchthaltemittel
Geliermittel
Geschmacksverstärker
Konservierungsstoffe
Säuerungsmittel
Säureregulatoren
Schaumverhüter
Schmelzsalze
Stabilisatoren
Süßungsmittel
Trägerstoffe
Treibgas
Trennmittel
Verdickungsmittel
Die Bedeutung der sekundären Pflanzenstoffe
Auf meiner Suche nach einem neuen Weg in der Ernährung wurde mir Professor Dr. Hoffmann, der Vizepräsident der »Deutschen Gesellschaft für Umwelt- und Humantoxikologie« (DGUHT e.V.), empfohlen. Ich weiß nicht mehr von wem, aber es hieß, er sei ein Vordenker und ein vielschichtiger Agrarwissenschaftler. Er könne mir vielleicht noch eine ganz andere Sicht auf unsere Lebensmittel ermöglichen. Nun, ich habe dann sein spannendes Buch »Lebensmittelqualität und Gesundheit« gelesen – und war fasziniert. Nach diversen Telefonaten und Briefen beschlossen wir, uns zu einem Mittagessen in München zu treffen. Denn ich wollte unbedingt mehr über seine wissenschaftlichen elektrochemischen Messmethoden wissen, die in der zurzeit dominierenden Biochemie so gut wie keine Erwähnung finden. Das Mittagessen war nicht weiter erwähnenswert, aber das Gespräch mit Professor Hoffmann hat mich sehr inspiriert und beschäftigt mich noch heute.
Tischgespräch mit Prof. Em. Dr. Manfred Hoffmann
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Manfred Hoffmann war Professor für Agrarwissenschaften an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Ich sprach mit ihm über sein Buch »Lebensmittelqualität und Gesundheit«, in dem er diese Themen von der elektrochemischen Seite aus betrachtet.
Sarah Wiener: Herr Prof. Hoffmann, Sie haben ein Buch über »Lebensmittelqualität und Gesundheit« geschrieben. Ist das nicht völlig überflüssig? Heute weiß doch schon jedes Kind, dass die wertgebenden Inhaltsstoffe Kohlenhydrate, Fett, Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe für die Qualität eines Lebensmittels ausschlaggebend und für die Gesundheit wichtig sind.
Manfred Hoffmann: Da haben Sie völlig Recht. Bei den genannten Inhaltsstoffen handelt es sich aber nur um primäre, essenzielle oder kalorische Inhaltsstoffe, die vor allem als energetische Speicher für die Kraft- und Wärmeerzeugung im Körper zuständig sind. Und das Kind weiß vielleicht noch nicht, dass diese zwar die »Tankfüllung« für unser »Lebensauto« darstellen. Aber ohne eine geladene Batterie und einen kräftigen Zündfunken kann kein Auto fahren. Mein Buch beschäftigt sich mit ähnlichen elektrischen Vorgängen in einem Lebensmittel und deren Auswirkungen auf unsere Gesundheit.
Nun, dass durch chemische Spritzmittel Rückstände in unseren Lebensmitteln entstehen können und dass sich eine intensive Stickstoff-Düngung negativ auf Geschmack und Haltbarkeit von Produkten auswirken können, ist ja auch nichts Neues.
Richtig! Aber darum geht es im Buch auch nicht. Sondern darum, dass jeder Eingriff in die Lebensprozesse von Pflanze und Tier ein Faktor ist, der einen nachweisbaren Einfluss auf die Lebensmittelqualität ausübt. Dieser Einfluss lässt sich nicht oder kaum über die genannten primären Inhaltsstoffe chemoanalytisch nachweisen – aber elektrochemisch. Dabei handelt es sich vorwiegend um eine neue Gruppe von Lebensmittelinhaltsstoffen: um sekundäre Pflanzenstoffe oder bioaktive
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