Zukunftsmenue
Säfte aus Streuobstanbau die qualitativ besten waren. Schade ist, dass heute kaum mehr vollreifes Obst angeboten wird, denn die besonders wertvollen Schutzstoffe werden erst relativ spät im Obst eingelagert. Sekundäre Pflanzenstoffe sind von der Natur nämlich auch dafür vorgesehen, die Pflanze selbst vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen.
Was halten Sie von Nahrungsergänzungsmitteln?
Ich bin kein Arzt und kann deswegen nur aus meiner Sicht argumentieren. Jede Übertreibung ist schädlich, genauso wie jeder Mangel. Deswegen würde ich für eine vielseitige Ernährung ohne Übertreibungen plädieren. Bei Dauerstress oder einer Immunschwäche würde ich eine Vollblutanalyse vorschlagen und dann eventuell eine gezielte Nahrungsergänzung einplanen, bis wieder Normalwerte erreicht sind.
Das heißt also, dass Sie einer dauernden Nahrungsergänzung kritisch gegenüberstehen?
Wenn man den Beobachtungen von einigen Klinikärzten folgt, kann diese sogar gefährlich werden, da es neben einem »Elektronenmangel« auch eine »Elektronenüberversorgung« gibt, wobei Letztere dazu führen kann, dass der Körper beispielsweise notwendige Medikamente mit starker antioxidativer Wirkung ablehnt.
Jetzt wird es spannend für mich als Köchin. Was empfehlen Sie mir dann aufgrund Ihrer Forschungen?
Nun, jetzt werden Sie überrascht sein. Es sind viele Empfehlungen, die Sie als erfahrene Bio-Köchin wahrscheinlich alle schon kennen und auch anwenden. Aufgrund unserer Messungen würde ich unsere Erkenntnisse in zehn recht einprägsamen Regeln so zusammenfassen:
Vollreife: Die Vollreife von Obst und Gemüse ist von entscheidender Bedeutung, um möglichst viele vielseitige »Elektronenspender« zu »ernten«.
Farbigkeit und Vielseitigkeit: Achten Sie auf eine vielfarbige Zusammenstellung in der täglichen Kost. Die Pflanzenfarben gehören zu den wertvollsten Sekundären Pflanzenstoffen. Leben Sie von den Produkten der Jahreszeit und Region. Das Frühjahr ist das »Kräuterjahr«, der Sommer das »Gemüsejahr«, der Herbst das »Obstjahr« und der Winter das »Lagerfruchtjahr«.
Sinneswahrnehmung: Verlassen Sie sich beim täglichen Einkauf auf Ihr Auge, den Geruchs- und den Tastsinn. Sie sind mindestens genau so wichtig wie die gesetzlich vorgeschriebene Etikettierung. So erkennen Sie zuverlässig Frische und Qualität. Wenn Sie die Möglichkeit haben, direkt beim Bauern oder Gärtner zu kaufen, nutzen Sie diese.
Warenkunde: Ein Basiswissen in Warenkunde ist unverzichtbar, denn nur durch fundierte Kenntnisse finden Sie heute die jeweils »stressärmere« Variante.
Lagerzeit: Je kürzer die Lagerung, umso besser. Lebensmittel »leben« und sind zunehmendem Zellverfall und schädigendem Sauerstoff-Einfluss ausgesetzt.
Naturbelassenheit: Essen Sie die Produkte möglichst so, wie die Natur sie anbietet. Die Schale des Apfels zum Beispiel enthält hundertmal mehr Flavonoide als der gesamte Rest der Frucht. Auch in der Schale von Tomaten stecken teilweise fünfzig- bis sechzigmal mehr Sekundäre Pflanzenstoffe als im Innern.
Sauerstoffarmut: Obwohl Sauerstoff für uns lebensnotwendig ist, haben wir ihn in der Küche nicht so gern. Er lässt Speisen ranzig werden oder schnell verderben und verbraucht wertvolle Elektronenvorräte.
Frische: Nicht nur beim Lebensmitteleinkauf hat Frische einen herausragenden Stellenwert, sondern auch beim Kochen und Essen.
Kein Aufwärmen: Jedes Aufwärmen entwertet elektrochemisch die beste Speise, auch wenn sie sich vielleicht geschmacklich durchaus verbessert haben kann. Eine Ausnahme scheinen die Kohlgewächse zu sein.
Konservieren: Wenn Lebensmittel aufbewahrt werden, hat sich das Einfrieren elektrochemisch als das beste Verfahren herausgestellt, vorausgesetzt, das Lebensmittel ist gefrierfähig. Durch Tiefkühlen frieren alle »Lebensprozesse« ein, so können auch keine elektrochemischen Veränderungen entstehen.
Nachdem Sie so hochinteressante Erkenntnisse und Ergebnisse aufgrund Ihrer elektrochemischen Messungen vorgestellt haben, bedauere ich es sehr, dass Ihre Arbeiten noch so wenig bekannt sind. Wie sehen Sie die Zukunft für diese Messungen?
Mit großer Gelassenheit! Jede Entwicklung bedarf eines spürbaren Leidensdrucks, um für Problemlösungen allgemeine Anerkennung zu bekommen oder um finanzielle oder politische Vorteile daraus ziehen zu können. Beides entwickelt sich augenblicklich nur langsam. Und so tröste ich mich mit einer Erfahrung von Max Planck: »Eine neue
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