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Zum Anbeißen süß

Zum Anbeißen süß

Titel: Zum Anbeißen süß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Ellis
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sagte Cal ruhig und nahm einen Schluck Bier.
    “Ich gebe mir jede verdammte Mühe.” Mitch machte die Beine lang und kreuzte die Füße. “Ich werde mir einen Bart wachsen lassen und werde hier oben in der Einsamkeit leben, jawohl!” Das kam so nachdrücklich, als hätte er soeben ein großes Lebensziel verkündet.
    “Sie hat versucht, dich anzurufen.”
    “Lass das!”, befahl Mitch. “Ich will nichts hören. Verdammt!” Er wollte etwas zerschlagen, zerstören und schleuderte die halb volle Bierdose ins Wasser. Dann sank er in sich zusammen und schlug die Hände vors Gesicht. “Es bringt mich um. Ich kann es nicht aushalten.”
    Dann lehnte er sich wieder zurück und versuchte ein paarmal ruhig durchzuatmen. Er musste versuchen zu vergessen, dass er Kate nie wiedersehen würde. Er musste es aushalten. Er hatte von Anfang an gewusst, dass sie ihm nur Scherereien machen würde, gleich beim ersten Mal, als sie mit dem Wagen in den Graben gefahren war. Aber er hätte nicht gedacht, dass es ihm so viel ausmachen würde, sie zu verlieren. Und das Schlimmste an der ganzen Sache war, dass er wieder genauso handeln würde, wenn er noch einmal die Gelegenheit hätte. Sofort, ohne nachzudenken.
    Er war dankbar für Cals Schweigen, rieb sich die Augen und starrte wieder auf den See. Sie war fort. Er würde es überleben. Er würde darüber hinwegkommen.

15. KAPITEL
    Bereits nach drei Stunden im Flugzeug hatte Kate sich wie verrückt danach gesehnt, Mitch wiederzusehen. Nachdem sie in ihrem Apartment angekommen war, hatte sie in einem sechsminütigen Telefongespräch erfahren, dass er in die Hütte oben am See gezogen war. Das war einer der wenigen Orte, an denen er telefonisch nicht erreichbar war. Nach einem Monat etwa war sie über den schlimmsten Schmerz hinweg und darüber, dass er offensichtlich gar keine Anstrengungen machte, mit ihr in Kontakt zu kommen.
    Nach sechs Wochen wusste sie, dass sie schwanger war.
    An einem nebeligen Sonnabendmorgen saß sie in ihrem Badezimmer und blickte auf die dünne blaue Linie. Merkwürdigerweise fühlte sie sich gut dabei. Irgendwie hatte sie gewusst, dass Mitch und sie ein Kind gezeugt hatten, wahrscheinlich an diesem ersten Nachmittag am See. Nun musste sie sich über die Zukunft Gedanken machen. Für sie und Mitch gab es jetzt einiges zu klären. Sie musste mit ihm über das Baby sprechen, auch wenn sie deshalb wieder nach Chapel fliegen musste.
    Sie wollte auf keinen Fall eine allein erziehende Mutter sein, es sei denn, Mitch käme mit einem unwiderlegbaren Argument, warum sie keine Familie bilden könnten. Immerhin hatte die Sache doch gut angefangen. Und man konnte auch nicht sagen, dass dieses Baby ohne Liebe gezeugt war. Sie hatte viel für ihn empfunden, und auch wenn er nichts darüber gesagt hatte, so war es ihm sicher ähnlich gegangen.
    Wie es wohl war, zu jemandem nach Hause zu kommen, zu jemandem zu gehören, sich auf jemanden verlassen zu können, auch wenn die ganze Welt verrückt spielte? Einen Halt zu haben, einen Anker, so wie Mitch gesagt hatte. Es wurde Zeit, dass er sich endlich dazu bekannte oder für immer aus ihrem Leben verschwand. Und es war Zeit für sie beide, die Vergangenheit in Chapel zurückzulassen und anderswo ein neues Leben anzufangen. Sie würde Mitch McKee einen Heiratsantrag machen.
    “Julie, du solltest dich wirklich mehr zur Ruhe zwingen”, sagte Mitch. “Du siehst aus, als könntest du jeden Moment niederkommen.” Julie und Cal hatten ihn zum Essen zu sich nach Hause eingeladen. Er hatte Julie jetzt ein paar Wochen nicht gesehen und fand, dass sie enorm zugelegt hatte.
    “Hör auf, mir geht es wirklich prima. Es dauert noch ein paar Wochen. Und du kannst schließlich nicht ewig da oben bleiben und von Chips und Bier leben.” Sie sah auf seinen Bart und schüttelte den Kopf. “Und dein Bart kann auch nicht darüber hinwegtäuschen, wie dünn du geworden bist.”
    Mitch sah hilfesuchend zu Cal, aber der zuckte nur mit den Schultern.
    “Aber du wirkst so aufgeregt, und das macht mich ganz nervös”, wandte Mitch sich jetzt wieder an Julie.
    “Ich und aufgeregt?” Julie legte sich die Hand auf den Bauch. “Ich bin nur …” Sie sah Cal an.
    “Energiegeladen”, sagte Cal seelenruhig, als sei damit alles erklärt.
    Mitch gab auf. “Na gut, du musst es ja wissen, aber …”
    “Da kommt jemand!”, sagte Julie aufgeregt und ging zur Tür. Ein Auto war in der Einfahrt stehen geblieben. “Ein Polizeiwagen.”
    Mitch

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