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Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Titel: Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
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Rotwein. „Magst du?“, fragte Paul und goss ein, bevor ich etwas erwidern konnte.
    „Danke“, sagte ich und nahm das Glas in meine nervösen Hände, nur damit ich mich an etwas festhalten konnte. Er goss sich auch ein Glas voll. Wir stießen an. „Auf deine neue Wohnung und darauf, dass du hier glücklich wirst.“ Wir tranken gemeinsam den ersten Schluck.
    „Die Pizza braucht noch zehn Minuten, ich wusste nicht, wann du kommst, ich hoffe, du hast ordentlich Hunger mitgebracht.“ Ich setzte mich auf einen der freien Plätze. Paul kam mir gegenüber zum Sitzen.
    „Und? Erzähl doch mal, wie fühlst du dich in deiner neuen Wohnung?“ Er schaute mich nachdenklich an und ich hörte in mich hinein. Wie fühlte ich mich? Ich war aufgeregt, seinetwegen. Ihn interessierte wahrscheinlich mehr, wie die neue Wohnung auf mich wirkte.
    „Mir geht es ganz gut, heute wurden schon die ersten Möbel geliefert, wie du ja bereits mitbekommen hast. So kann ich heute das erste Mal in meinen eigenen vier Wänden schlafen“, sagte ich und stellte fest, dass sogar ein wenig Stolz in meiner Stimme mitschwang. „Ich bin ein bisschen aufgeregt, aber auch sehr zuversichtlich, dass ich den richtigen Schritt getan habe. Es wurde Zeit.“
    Paul stand auf, ging zum Herd und holte die Pizzen heraus. Er legte sie auf die Teller und stellte sie vor uns. Ich hielt nichts von Fertig-Pizzen, aber weil ich so hungrig war, schluckte ich mein Vorurteil herunter. Ich hatte fast den ganzen Tag nichts gegessen. Immer wenn ich Hunger verspürt hatte, hatte ich mir einen Schokoladenriegel genehmigt und hielt mich damit den ganzen Tag über Wasser. „Lass es dir schmecken, meine liebe Zuversichtliche“, sagte Paul und prostete mir ein weiteres Mal zu. Wir begannen zu essen. Wir sprachen eine Weile nichts, bis ich bemerkte, dass Paul mich beim Essen beobachtete. Wir sahen uns in die Augen und ich spürte, wie mein Magen vor Aufregung rebellierte.
    „Weißt du, dass du tolle Haare hast?“, fragte Paul in die Stille hinein. Ich versuchte, das Zittern meiner Hände zu unterdrücken und hielt das Besteck krampfhaft umklammert.
    „Ja, die sehen toll aus, aber wenn man Läuse hat, sind Locken das Letzte was du haben willst“, erklärte ich, bevor mir bewusst wurde, dass ich vor lauter Nervosität mal wieder totalen Blödsinn quasselte. Es fiel mir aber auch ausnehmend schwer, in Pauls Gegenwart einen klaren Gedanken zu fassen. Ich legte das Besteck zur Seite. Eine Hälfte der Pizza lag noch unangerührt auf meinem Teller. Ich nahm einen Schluck Wein.
    „Bist du etwa schon satt?“ Pauls besorgter Blick musterte mich. Ich nickte.
    „Du isst ja wie ein Vögelchen“, stellte er fest und legte ebenso sein Besteck zur Seite. Mir war nach Gehen zumute. Ich stand auf.
    „Ja Paul, sei mir nicht böse, mir hat der ganze Umzug auf den Magen geschlagen, ich würde lieber wieder nach oben gehen. Tut mir leid, du hast dir solche Mühe gemacht.“
    Paul stand auch auf.
    „Was ist denn Paula? Hab ich irgendetwas Falsches gesagt oder getan?“ Ich schloss die Augen und fasste mir ein Herz. Früher oder später musste ich das loswerden. Ich entschied mich für die Variante, das Pflaster schnell und schmerzvoll abzureißen und die Wunde dann langsam verheilen zu lassen. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht“, begann ich zögernd, „ob du etwas Falsches getan hast.“ Ich räusperte mich verlegen. „Ich frage mich nur, was deine Frau Kerstin dazu sagt, dass wir hier gemeinsam Pizza essen, während sie... “ Ich brach ab. Mehr hatte ich eigentlich nicht zu sagen. Jetzt war es raus. Jetzt war es beendet, noch bevor es überhaupt angefangen hatte.
    Er trat einen Schritt auf mich zu und nahm meine Hand. Als ich sie zurückziehen wollte, hielt er sie fester. Mit seiner anderen Hand fing er an, meine Wange zu streicheln. Mir wurde schwindlig. Nun stand er direkt vor mir. Seine Lippen näherten sich. Wir küssten uns, ein letztes Mal, dachte ich bei mir. Ein Abschiedskuss... wie süß er schmeckte, wie richtig er sich anfühlte. Ich reagierte wie üblich auf ihn. Meine Knie wurden weich und mein Bedauern groß. Das konnte so nicht weiter gehen, schon gar nicht, wenn wir im selben Haus wohnten. Paul nahm mein Gesicht nun in beide Hände. „Paula? Ich glaube, ich muss hier etwas klarstellen.“ Er sah mich aus honigfarbenen Augen sehnsüchtig an. Es folgte ein weiterer Kuss. Ich stieß ihn sanft von mir und rang nach Atem.
    „Lass mich raten, die Wohnung

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