Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer
ob ich das nun extrem schwul oder hemmungslos charmant finden sollte. Da Mischa offensichtlich russischer Natur entsprang, war ich geneigt, dessen Gespreiztheit auf seine Nationalität zu schieben. Ob mir das gefiel, konnte ich so recht noch nicht beurteilen, entschied mich deshalb für eine abwartende Haltung. Als Mischa kurz die Lounge verließ, um weitere Folter-Utensilien zu beschaffen, kicherte Steffi ganz aufgeregt.
„Der tut ja süß aussehen. So ein männlicher russischer Recke, hihihi.“ Sie hielt sich kindisch kichernd die flache Hand vor den Mund. „Froinde Mischa sagen zu mir“, kicherte sie weiterhin und sah aus wie eine Sechsjährige kurz vor ihrer Einschulung. Doch, doch! Herr Smirnow sah schon nicht schlecht aus und war augenscheinlich auch ziemlich gut gebaut, aber dennoch absolut nicht meine Kragenweite, was mich allerdings nicht weiter verwunderte. Was die Männerdomäne betraf, hatten Steffi und ich glücklicherweise einen völlig unterschiedlichen Geschmack. Der Waxer betrat erneut das Zimmer.
„Welche Dame zuerst will loswerden ihrer Wolle? He?“, fragte Mischa wenig taktvoll in die offene Runde. Forschend schaute er in unsere Gesichter. Oh nein. Ich wollte nicht die Erste sein. Auf keinen... und noch ehe ich meinen Gedanken zu Ende spinnen konnte, wies Steffi (das Miststück) mit beiden Händen auf mich.
„Mischa! Schatz“, hauchte sie lasziv. Ich glaubte, meinen Augen nicht zu trauen, flirtete die jetzt etwa mit dem? Sie benetzte beim Sprechen lüstern ihre Lippen. Das gab es ja wohl nicht. „Ich habe mein Versuchskaninchen dabei. Das ist Paula.“ Nun zeigte Steffi mit einer wohlwollenden Handbewegung auf mich. „Wenn sie das Prozedere überlebt, darfst du mir auch...“, sie legte eine bedeutungsvolle Kunstpause ein und beleckte ein weiteres Mal lasziv ihre Lippen, „...sagen wir mal...machen meiner Wolle den Garaus.“ Sie griente Mischa versonnen an und er...?, griente doch tatsächlich genauso debil zurück. Na jetzt schlug es aber Dreizehn.
Ich bedankte mich mit fiesem Blick bei Steffi und hinter meiner Stirn formten sich die Wörter „Du blöde Kuh“.
Nun wandte sich Mischa an mich. „Paula, mein Schönheit, du machst dich jetzt entspannen und ich mache bereit für Prozedur. Bleib liegen schön.“
„Bleib schön liegen“, korrigierte ich Herrn Smirnow und dieser winkte kopfschüttelnd ab. „Ich lerne nie, wie geht mit deutscher Grammatik. Ich hoffnungsloser Fall bin.“ Dann sortierte er seine Arbeitsutensilien.
Okay, er hatte gesagt, ich sollte mich entspannen. So etwas, oder etwas Ähnliches sagte mein Frauenarzt Dr. Tölpel-Brachland auch immer zu mir, bevor dessen Spaeculum zum Einsatz kam. Eine Welle der Unbehaglichkeit überrollte mich förmlich und ich stellte mir selbst die Frage, wie sehr unser Mister Lover Lover hier sich entspannen könnte, wenn ich kurz davor stände, ihm seine Eier abzureißen. Ich holte tief Luft und versuchte ruhig zu bleiben. Mischa hantierte mit allerlei Werkzeug und bat mich jetzt, mich unten herum frei zu machen. Auch wenn es mir widerstrebte, ich tat, wie mir befohlen. Nun sollte es tatsächlich losgehen. Mischa trug mir mit einem offensichtlich eigens dafür vorgesehenen Pinsel ziemlich heißes Wachs auf die eine Hälfte meiner intimsten Stelle auf. Während er konzentriert arbeitete, stellte er selbstzufrieden fest: „Ich habe für dich Überraschung Paula, wirst du wundern dich, wenn Kunstwerk ist fertig“, grinste er mich breit an. Nun hatte er auch äußerlich tatsächlich Ähnlichkeit mit Herrn Dr. Tölpel-Brachland. Das verhieß nichts Gutes. Oh Gott. Professionell zückte er nun Stoffstreifen, drückte sie fest gegen meine Scham und riss sie kurz danach mit einem Ruck ohne Vorankündigung ab. „Zack!“
„Aua! Mensch!“, kreischte ich empört über den intensiven Schmerz beim ersten Mal laut auf. Ich atmete flach und schnell, um den Schmerz besser zu kompensieren. Jedoch beim zweiten, dritten und vierten Mal schrie ich noch lauter, was Mischa, ganz der Profi, weder beeindruckte noch von seiner Arbeit abbringen ließ. Irgendwann hörte ich auf, mitzuzählen. Mich strengte die Prozedur dermaßen an, dass ich ein weiteres Mal an diesem Tag völlig fertig mit den Nerven und nass geschwitzt war, nur dass es sich dieses Mal um Angstschweiß handelte. Nach gefühlten drei Stunden ließ Mischa von mir ab. Der Schlachter war fertig, trat einen Schritt rückwärts, betrachtete sein Kunstwerk und war angesichts dessen, was
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