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Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Titel: Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
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meinem Wohnwagen angekommen, wurde mir bewusst, dass heute bereits Samstag war. Morgen würde ich Paul wieder sehen, wenn ich es wollte. Und ob ich wollte! Aber bitte nur aus der Ferne. Ich überlegte, wie ich es am dümmsten anstellen sollte, mich vor seinem Kurs zu drücken, ohne allzu großes Aufsehen zu erregen. Wenn ich vor 10:00 Uhr erscheinen würde, hätte er noch die Chance, mich persönlich aufzufordern, seinen Kurs zu besuchen. Ich würde einfach nach 10:00 Uhr im Plaza auftauchen, dann hätte er der Einfachheit halber keine Gelegenheit mehr, mich vor seinem Kurs anzusprechen. Guter Plan befand ich, während ich meine zweite Tasse Kaffee genoss. Ich schaltete meinen Laptop ein, der sogleich langsam hochleierte. Während ich auf ein Netzwerk wartete, geisterte Paul weiterhin durch meinen Kopf. Wie reizvoll der Gedanke war, seinen Kurs zu besuchen und sich in seine Obhut zu begeben. In seinem Kurs wurde viel gelacht und es ging ziemlich locker zu. Aber hatte ich Lust mit mindestens weiteren fünfzehn Frauen um Pauls Gunst zu buhlen? „Näh“ stieß ich laut aus und meine Mundwinkel zogen sich angewidert gen Süden. Abgesehen von den anderen Frauen, wäre ich so nervös, dass ich zweifellos von Herzrhythmusstörungen heimgesucht würde, gefolgt von Kurzatmigkeit und infolgedessen röchelnd im Todeskampf zusammenbrechen würde. Um meine Gedanken zu untermalen, röchelte ich nun lauthals vor mich hin, grad so als würde ich Zwillinge gebären. „pfhhh, pfhhh, pfhhh, krchhhh, krchhhh.“ Die Laute, die mein Laptop von sich gab, waren ganz ähnlich. Die Verbindung war aufgebaut. Ich las nochmals Rosas Mail vom Vortag und schrieb ihr nun ein paar Zeilen zurück.

    Liebste Rosa!
    Dritte Hormontherapie? Meinste? Hol dir doch lieber den Affen. Und dann sagst du, der kommt nach Horst. Steffi würde sagen: „Fällt gar nicht auf bei Horst seinen Segelohren!“ Scherz beiseite meine Süße! Übernimm dich bloß nicht. Ich bin mir sicher, wenn du dir selber Zeit lässt, klappt das schon früher oder später.
    Thea hat zurzeit auch nicht alle Tassen im Schrank. Erst serviert sie Omega-6-Fischburger zum Kindergeburtstag und dann bestellt sie mich ein, damit ich das Kamasutra mit ihr durchturne. Vorher hat sie mich mit Rotwein gefügig gemacht. Man möchte meinen, diese Stadt hat keine Klappsmühlen. Außerdem ist sie schuld daran, dass ich mit einem Bademeister namens Lutz verabredet bin, die will mich echt verkuppeln. Kannste dir Mutters Gesicht vorstellen? BADEMEISTER!
    Mein heißer Selbstverteidigungslehrer heißt übrigens Paul. Ich durfte ihn näher kennenlernen, weil sich seine Tochter (Ja, so ´ne Scheiße, ich weiß, wahrscheinlich ist der Typ sogar verheiratet, seufz) sich den Arm gebrochen hat und ausgerechnet in meiner Praxis behandelt wurde. Schicksal oder? Findet Steffi übrigens auch. Und legendär! Paul und Paula...! Sonst ist hier alles beim alten. Dicken Knutscher ins Pforz-Kaff, bis bald, Paula, die Legendäre!

    Ich klickte auf den Button „Abschicken“ und kippte meinen Kaffee runter. Widerwillig zog ich meine Joggingklamotten an und schnürte mir meine Schuhe zu. Mein Kopf, der wegen der zwei nächtlichen Alkoholexzesse immer noch dröhnte, drohte zu zerbersten. Sauerstoff sollte dem Leid doch ein Ende bereiten, dachte ich mir und machte mich langsam, nein sehr langsam, auf die Socken. Nach etwa zwei Kilometern wurde mir klar, dass heute kein Tag zum Laufen war und ich trat ergeben noch langsamer den Heimweg an.
    Völlig fertig und durchgeschwitzt von meinem Sport-Versuch, schlenderte ich müde in Steffis Garten. Sie saß bereits wartend im Sonnenstuhl und wedelte mir nun überschwänglich aufgeregt mit zwei Umschlägen entgegen: „Juchuuuu! Paula Schatz, stell dir vor, ich habe zwei Gutscheine gewonnen! Im Radio! Für Waxing!“, flötete sie fröhlich. Mir war jetzt einerseits nach einer Dusche, andererseits nach Steffis Sonnenstuhl. Nur noch Hinlegen und zuwarten, dass der Tag die Neige fand, ging es mir durch den Kopf. Zu mehr würde ich heute nicht in der Lage sein.
    „Schön Steffi, dann viel Spaß beim Waxing. Ich geh unter die Dusche und dann mach ich heute auf lau“, erklärte ich, während ich ins Hausinnere schlenderte. Steffi sprang auf und folgte mir mürrisch.
    „Nein, Nein! Paula, du bist selbstverständlich dazu eingeladen, ich habe schließlich zwei Karten gewonnen. Und allein macht das keinen Spaß“,
    jammerte sie nun aufdringlich. Oh Gott! Waxing. Das hieß ganz viele

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