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Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Titel: Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
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behilflich zu sein, mich für den bevorstehenden Abend mit Lutz aufzuhübschen.
    „Nein! Mein Herzlein, ich sowieso gerade los wollte gehen! Meine Arbeit getan ist für heute!“ Mischa hauchte Steffi noch einen Kuss auf ihre wund gebissenen Lippen und setzte an zu gehen. „Doswidanja Bellas!“, sandte er uns beiden noch einen Luftkuss zu und weg war er.
    Steffis beseelter Blick sprach Bände! Nachdem Mischa zur Tür raus war, räkelte sie sich zufrieden und bemerkte: „Ich war ein wirklich, wirklich, sehr, sehr böses Mädchen! Ein wirklich sehr, sehr böses Mädchen.“
    „Nun krieg’ dich mal wieder ein, du olles Ferkel, was habt ihr nur getrieben?“, fragte ich mit gespielt empörtem Unterton.
    „Oh mein Gott, der Mischa hat, wie soll ich sagen...“ versuchte sie sich nun in gebrochenem russisch, „... gepflügt meinen Acker und zwar wie lang schon nicht mehr ein Mann hat gepflügt!“ Nun gut, es gab Sachen, die musste selbst ich nicht in allen Einzelheiten erfahren, aber was das anbelangte, ignorierte Steffi meinen Widerwillen geflissentlich und ließ mich auch an schmutzigen Details teilhaben. „Mischa hat gelutscht meine Litschi, wenn du verstehst, er geiler Bock“, spielte sie weiterhin die russische Deutschunbegabte. Wir brachen in schallendes Gelächter aus. Steffi musterte mich nun von oben bis unten. „Na da haben wir ja einiges vor uns. Was willste denn heute Abend anziehen? Lieber das geile Schwarze oder das nuttige Rote mit dem Torero?“, begehrte sie zu wissen, während sie nun ins Schlafzimmer hopste. „Du meinst Bolero“, verbesserte ich lachend.
    „Ja doch, mein ich doch“, rollte sie genervt die Augen und kam mit beiden Kleidern über dem Arm zurück ins Wohnzimmer. Nun sah sie aus wie ein Kellner, der nach den Getränkewünschen fragen wollte. Wir beäugten gemeinsam beide Ensembles und das geile Schwarze gewann den ersten Preis. Eigentlich waren sämtliche Kleider Steffis Besitztum. Seitdem wir gemeinschaftlich meine Garderobe aus meinem früheren Spießertum in Steffis Garten verfeuert hatten, schätzte ich jedoch den Umstand sehr, dass Steffi und ich dieselbe Konfektionsgröße, nämlich 36, trugen. So konnte ich mir zu gewissen öffentlich-gesellschaftlichen Anlässen das eine oder andere Kleid bei Steffi ausleihen, ohne mir selber eins zulegen zu müssen. Ich vermied es außerdem, mir neue Kleider zu kaufen, da ich nicht noch mehr von Steffis Wohnraum beanspruchen wollte. Während ich unter die Dusche hüpfte, gesellte sich Steffi zu mir und feilte ihre Fingernägel.
    „Mischa also, ja?“, zog ich meine mütterliche Augenbraue nach oben.
    „Ja! Oh ja!“, entgegnete Steffi nun verträumt. „Michail Smirnow. Froinde! Der Mischa wissen, wie man macht deutsche Frau glucklich“, seufzte sie verträumt. Okay, sie war noch in der Phase, wo ausschließlich heißer Sex eine gewichtige Rolle spielte, zu sachdienlichen Gesprächen war Steffi offensichtlich noch nicht in der Lage. Erfahrungsgemäß dauerten Steffis Neue-Männer-Phasen genau vier Wochen, erfahren genau dann ihren Höhepunkt und dann sind die Sexsklaven auch schon wieder aus deren Leben verschwunden. Wie sie das anstellte und warum, war mir ein Rätsel. Aber sie beschwerte sich auch nie darüber, dass ihre Beziehungen eine maximale Bandbreite von vier Wochen aufwiesen. Das sollte mir nur recht sein. Steffi lebte in ihrer eigenen Welt. Sie hatte es nie gelernt, sich jemandem unterzuordnen. Den meisten Männern hatte sie es in der Vergangenheit nicht leicht gemacht. Der eine oder andere hatte sicher schon größeres Interesse an einer festen Beziehung bekundet, aber Steffi stellte sich jedes Mal bockbeinig. Und dann, nach weiteren vier Wochen überlegte Steffi in der Tat: „Sag mal... wie hieß der Typ gleich, mit dem ich...?“, und das war dann meistens das Zeichen, dass sie über denjenigen hinweg war. „Ich habe heute Pauls Frau kennengelernt“, unterbrach ich Steffis debiles Grinsen.
    „Im Ernst? Und? Wie ist die so?“, fragte sie neugierig.
    Während ich mir den Kopf shampoonierte, konnte ich nur positive Adjektive zu Tage fördern: „Nett, freundlich, wunderschön, schlank, höflich... Scheiße, die sieht aus wie Kathrin Heigl“, beendete ich Kerstin Gabriels Beweihräucherung.
    „Ach du Scheiße! Und nun?“, fragte Steffi nun ratlos.
    Ich seufzte. „Nichts und nun! Ich konzentriere mich jetzt auf Lutz und Paul ist für mich gestorben“, gab ich resigniert zur Antwort. Ich erzählte Steffi nichts

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