Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer
befruchtet. Horst sagt, er hat die Pornoheftchen und das Bechergewichse satt. Entschuldige mal, was soll ich denn sagen? Das mit dem Affen behalt ich mir zur Sicherheit im Hinterkopf. Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass ich mal ne Retorte gebären soll. Das fühlt sich alles so unnatürlich an. Am Ende wird’s wirklich ein Affe! Morgen werde ich mit zwei Eizellen befruchtet, also Däumchen drücken. Dieses Mal muss es einfach klappen. LG, die Hoffnungsvolle!
Kapitel 13
Der Tag in der Praxis verlief mit Schmackes. Hanni hatte sich heute in Krankheit verabschiedet, der Magen-Darm-Virus hatte offensichtlich auch von ihr Besitz ergriffen. Lotta und ich hielten den Laden, allzeit am Limit, am Laufen. Um 18:30 Uhr, mit halbstündiger Verspätung, konnten wir die Praxis endlich dicht machen. Jetzt musste ich mich sputen, wenn ich noch rechtzeitig zu meinem Pilates-Kurs erscheinen wollte. Ich stieg auf mein Fahrrad, hängte mir meine Sporttasche um und lugte abschätzend auf meine Uhr. In zwanzig Minuten müsste ich im Plaza sein, um pünktlich zum Kurs zu erscheinen, das war zu schaffen. Abgehetzt dort ankommend, schloss ich mein Fahrrad an und nahm zwei Stufen auf einmal. Ich betrat die Umkleide und ein verstohlener Rundumblick bestätigte mir, dass Kerstin Gabriel „absent“ (Wow! Wozu so ein Abend in einem Nobel-Hobel-Vier-Sterne-Laden doch nützlich sein konnte) war. Ich konnte sie nirgendwo ausmachen. Ich hatte genau noch vier Minuten mich umzukleiden. Kerstin war sicherlich bereits im Kursraum. Hoffnungsvoll wünschte ich mir, dass sie heute überhaupt nicht kommen würde, aber bekanntermaßen stirbt ja die Hoffnung zuletzt. Und sie starb! Und zwar genau in dem Augenblick, als ich den Kursraum beschritt. Miss Perlweiß winkte mir aufgeregt mit einem hektischen „Paula, Hallo!“ entgegen und deutete auf eine leere Pilatesmatte genau vor sich selbst. Aha, die hatte sie dann wohl schon mal für mich reserviert, meine neue Freundin. Die Gute! Angestrengt lächelnd stieg ich über gefühlte zwanzig Pilatesmatten und arbeitete mich vor zu Kerstin. Und erst jetzt bemerkte ich, dass neben Kerstin ihr Liebster, der Pauel, auch zugegen war. Na welch Überraschung, dachte ich und mein innerer Schweinehund fletschte die Zähne. Augenblicklich schoss mir Schamröte ins Gesicht und ich ärgerte mich darüber, da das sicher niemandem verborgen blieb. Ich nickte ihm kurz zu und begrüßte Kerstin: „Danke fürs Freihalten, bin spät dran heute.“ Kerstin lächelte breit. „Kein Problem, ich hab dir ja ´ne Matte reserviert.“ Paul stand breitbeinig über seiner Pilates-Matte und machte sich offensichtlich schon mal mit Dehnungsübungen warm. Sehr professionell! Ich war längst warm, ich schwitzte Blut und Wasser, ob seiner bloßen Anwesenheit. Wieso musste er ausgerechnet an diesem Kurs teilnehmen? Was sollte das denn? Das war ein Frauenkurs dachte ich noch, als er an meine Matte trat, um mir die Hand zu schütteln.
„Hallo Paula!“, entwaffnete er mich, „ich wollte mal gucken, was an diesem Pilates so dran ist, dass alle Frauen diesen Kurs besuchen. Vielleicht sattle ich ja um“, ließ mich der Gott der Fitness nicht im Unklaren. Ich brachte mal wieder nur ein debiles „Hallo Paul“ zustande. Hilfesuchend schaute ich zu Kerstin. Kerstin nickte wissend zu mir hinüber und orakelte zwinkernd: „Was Paula?! Der liebe Paul wird sich umgucken, wie anstrengend Pilates ist. Die meisten Männer haben ja keinen Bums im Körper.“ Na, was die nicht sagte. Klar, Pilates war anstrengender als man annehmen mochte, aber auch nicht himmelschreiend undurchführbar. Wer einigermaßen trainiert war, und das war Paul ganz offensichtlich, würde sich schon nicht bis auf die Knochen blamieren, dessen war ich mir sicher. Um nichts sagen zu müssen, nickte ich ihr dennoch zustimmend zu.
Biggi, die Trainerin, betrat geschäftig, wie immer, laut in die Hände klatschend, das Atelier: „Na, Jungs und Mädels, können wir anfangen? Seid ihr bereit?“, wollte sie von fünfundzwanzig Frauen und einem Mann wissen. Alle nickten einvernehmlich. Pauls Pilatesmatte befand sich schräg hinter meiner, das hieß also, dass er mir die ganze Zeit ungeniert auf meinen Hintern starren konnte. Sollte er ruhig. Mein Hintern war perfekt gestählt, ergo hatte er zumindest einen passablen Ausblick, falls ihn der Kurs langweilte. Ich konzentrierte mich auf Biggi und entledigte mich so allmählich meiner Nervosität. Das hier war schließlich
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