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Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer

Titel: Zum Glueck ein Poerßenel-Trainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
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meinem Blut Gelegenheit, Sauerstoff in mein Hirn zu transportieren. Als der Schwindel verflogen war, schleppte ich mich ins Haus, um meine alte Freundin Susi zu begrüßen.
    Ich stieß die Tür auf und hangelte mich durch den Flur, dann in die Küche und das Bild, welches sich mir bot, war ein Bild des Grauens. Am Küchentisch hockte Steffi - in einer Hand eine Tempobox - im anderen Arm Susis schlaffen Körper, der von schluchzenden Stößen herzerweichend auf und nieder hüpfte.
    Als Susi mich erblickte, sprang sie auf und eilte mit verheulten Augen auf mich zu: „Pauhaula! Is das schöhön, dich endlich wiehieder zu sehen.“ Mit rotem Gesicht und Schnoddernase fiel sie mir um den Hals und sank heulkrampfig an meinen Busen. Ich hatte Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Der Magen-Darm-Virus zollte seinen Tribut und ließ mich schwächeln. Ich führte Susi zu ihrem Stuhl und kam neben ihr zum Sitzen.
    „Eberhard ist ein Schweihein“, schluchzte Susi an meiner Schulter und fing an, mich zu beschnüffeln, geradeso wie eine Mutter ihr Neugeborenes. „Aber, wonach stinkst du eigentlich?“ Für einen kurzen Moment vergaß sie zu heulen und machte ein angewidertes Gesicht.
    „Ach Herrje, das ist bestimmt Kotze, ich hab mich gestern Abend übergeben. Ich hab mir irgendeinen vertrackten Magen-Darm-Virus eingefangen“, erklärte ich den säuerlichen Geruch, der augenscheinlich von mir ausging. Die Überreste meines Vier-Sterne-Candle-Light-Dinners schienen vor meiner edlen Haarpracht keinen Halt gemacht zu haben. Entsetzt nahm Susi Abstand.
    Ob meines Flüssigkeitsdefizits stand ich auf, goss mir Wasser in einen Topf, um mir einen Tee zu kochen und kramte nach dem Tauchsieder, der sonst immer in der Schublade lag.
    „Wenn du den ‚Tauchsiedler’ suchst, der is kaputt. Tu dir das Wasser doch im Kessel warm machen“, schlug Steffi vor.
    „Tauhauchsiiiieder nicht -siehiedler“, korrigierte Susi weinerlich. Ich schaltete den Herd ein, stellte den Teekessel drauf und kramte nach den Teebeuteln. „Noch jemand?“, erkundigte ich mich und Steffi und Susi brachten lediglich ein Kopfschütteln zustande.
    „Es ist nach 10:00, Steffi. Ich nehme einen Sekt, wenn du hast?“, orderte Susi jammernd. Die Küchenuhr an der Wand offenbarte uns, dass es viertel vor 11:00 war. Aufgrund meiner desolaten Magen-Darm-Situation musste ich passen. Steffi förderte eine Flasche vom „Edelsten“, wie sie es nannte, aus der Vorratskammer zutage und goss Susi eine Flöte voll ein.
    „Prost!“, erhob sie ihr Glas, setzte es an den Mund und trank es in drei Zügen leer. Schon allein beim Hinsehen schauderte es mir.
    „Paula, stell dir vor, Eberhard ist mit einer kirgisischen Hure durchgebrannt, ist das zu fassen?“, schüttelte Steffi zweifelnd den Kopf.
    „Wie bitte? Mit einer Hure?“, hakte ich nach.
    Susi schüttelte den Kopf: „Nein, nein! Keine Hure, nur kirgisisch. Aber sie ist trotzdem eine Hure. Wer macht sich denn an verheiratete Männer ran? So was machen nur Huren!“ Susi schnäuzte lautstark in ein Papiertaschentuch und motzte weiter: „Dieses dreckige Flittchen hat längere Beine als ne Giraffe und größere Möpse als Bolly Duster. Wer soll denn gegen so was konkurrieren?“
    „Ja, und was nun? Was willst du denn jetzt machen?“, wollte ich wissen.
    Susi zuckte ratlos mit den Schultern. „Ja, was weiß ich denn? Ich habe meine Koffer gepackt, mir die Kinder geschnappt und habe ihn verlassen. Das ist das Ende der Susi-Schrägstrich-Eberhard-Ära! Aus, vorbei“, weinte sie nun leiser. Steffi goss Susi die nächste Flöte voll und säuselte beruhigend auf sie ein. Susi setzte an: „Auf ex.“
    „Hör zu Susi, wenn du willst, kannst du mit den Kindern ja erst mal bei mir wohnen, ist immer noch besser und auch billiger als in einem Hotel“, bot Steffi an. „Ich habe noch zwei Betten und eine Luftmatratze“, führte sie weiter aus.
    „Das geht doch nicht, Steffi“, schüttelte Susi unschlüssig den Kopf. Ich kann doch nicht mit meinen zwei pubertierenden Teenagern Einzug bei dir halten. Du machst dir ja keine Vorstellung. Die Gören sind grausam“, meldete sie Bedenken an.
    Steffi zeigte sich nun unbeeindruckt. „Na hör mal Susi, wir waren alle mal in dem Alter, das wird schon nicht so schlimm werden. Also los, schlag ein.“ Mit gleichzeitig pessimistischer und dankbarer Mine gab Susi nach. „Na schön, aber nur für den Übergang, bis ich etwas gefunden habe. Ich werde mir Mühe geben, hier schnell wieder

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