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Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Titel: Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Pfarrer
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Amateurbombenentschärfung ist eine Kunst, die ich nicht beherrsche.
    Wir setzten das Fischerboot vor der Stellung der Beachmasters auf den Sand. Die Gefangenen wurden von Bord geschafft und mit jeweils 10 Metern Abstand auf den Strand gesetzt. Die Beachmasters und die verbündeten Soldaten hatten die Auseinandersetzung auf dem Fischerboot beobachtet und ihre Funkgeräte knisterten. Einer der arabischen Offiziere watete ins Wasser und machte einen Klimmzug an der Bordwand des Fischerboots. Er machte große Augen, als er die Minen sah. Er rannte aus dem Wasser, dass es spritzte, lief zu seinem Jeep, schaltete das Funkgerät ein und sprach sehr schnell auf Arabisch.
    Bei den Beachmasters stand ein pakistanisch-amerikanischer Leutnant der Marines, der zu der an Land stationierten Einheit gehörte. Ich deutete mit dem Kinn zu dem arabischen Offizier am Funkgerät hinüber.
    »Was sagt er?«, fragte ich.
    »Er funkt seine Einheit an. Er sagt, sie sollen ein Team vom Sicherheitsdienst herschicken.«
    Dies würde schnell zu einem Streit über die Zuständigkeit führen. Ich wusste nicht, wer die Gefangenen letztlich in Haft nehmen würde. Aber ich wollte eine lokale amerikanische Beteiligung. Ich sagte dem Bootsmann, der das Kommando über die Beachmasters hatte, er solle eine Verbindung zu dem Schiff herstellen. Dann ging ich ans Funkgerät und sprach mit Texas Pete, actual . Der Zusatz actual bedeutet, dass ich mit dem Kommandanten des Schiffes sprach, mit dem Alten persönlich. Ich sagte ihm, wir hätten vier Gefangene und Minen und Waffen. Ich bat ihn, Kontakt mit der Botschaft aufzunehmen, damit sie »eine sachkundige Person« schickten. »Die sachkundige Person« war ein CIA-Offizier. Ich sprach respektvoll mit dem Captain, sagte aber, was ich wollte. Wie alle SEAL-Teams können wir den Auftrag übernehmen, für jemanden einen Job zu erledigen, aber das ist nicht das Gleiche, wie »für jemanden zu arbeiten«.
    Wir hatten eine legitime Festnahme vorgenommen und uns damit ein Mitspracherecht erworben. Der Kommandant war zwar ranghöher als ich, aber ich sagte dem Captain, was getan werden sollte. Und er tat es. Die Landungsboote wurden sofort an Bord gefiert. Das LCU war größer, und für seine Aufnahme musste Texas Pete das Welldeck fluten … eine Operation, die Zeit in Anspruch nahm. Es war höchste Zeit, dass das Schiff weg vom Strand kam.
    In der wirklichen Welt läuft manches anders als in einem Hollywoodfilm. Wir hatten diese irren Schurken unschädlich gemacht, aber ich wusste nicht, ob es noch eine zweite Gruppe von Angreifern gab oder ob die vier Männer nur der Ablenkung gedient hatten. Es konnten noch mehr Bösewichter im Spiel sein. Ich wusste nicht, ob nicht irgendwo ein mit Sprengstoff vollgepacktes Boot darauf wartete, das Landungsschiff zu rammen.
    Ich schickte ein Zodiac mit vier Schützen los. Sie kontrollierten den Rumpf von Texas Pete und dem LCU, um sicherzustellen, dass nicht doch jemand eine Haftmine angebracht hatte. Beide Schiffe waren sauber.
    Texas Pete lichtete den Anker. Ich riet dem Captain, auf hoher See und in Bewegung zu bleiben. Wir würden später mit den Zodiacs Beachmasters auf das Schiff bringen. Das LCU sollte auch in Bewegung bleiben, aber näher am Strand. Wenn wir herausgefunden hatten, wer unsere Gegner gewesen waren, konnte es landen und die Gabelstapler an Bord nehmen.
    Wir holten unsere Leute vom Fischerboot, dann ging Steve an Bord und machte die Minen unschädlich. Er übergab mir die Sprengkörper ohne Zünder, und ich deponierte sie auf den Zodiacs.
    Nach etwa einer Stunde hielt eine Mercedes-Limousine bei den Lastwagen, gefolgt von einem Jeep, der von einem Araber in einer Khakiuniform und mit einem schwarzen Barett gefahren wurde. Unmittelbar danach kam ein weißer Chevy Suburban mit getönten Fenstern … eindeutig ein Fahrzeug der Botschaft. Aus dem Mercedes stiegen zwei Männer in Anzügen. Aus dem Suburban stiegen ein rotblonder Mann und ein untersetzter Gunnery Sergeant der Marines. Der Rotblonde trug eine Safari-Jacke – ein Fashion-Statement, das fast nur von Fernsehjournalisten und aufgeblasenen CIA-Beamten gemacht wird. Strahlend schüttelte Mr Safari einem der Anzugträger die Hand. Der Araber bekam ordentlich Sand in die Schuhe, als die beiden zu uns an den Strand herunterstapften.
    Einer der Anzugträger entfernte sich und sprach mit dem ranghöchsten Offizier unserer Verbündeten, einem Major mit einem dunklen Schnurrbart. Sie gestikulierten

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