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Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Titel: Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Pfarrer
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Woche in dieser Gegend auf. Sie hatten das südliche Ende der Zone abgesucht, ohne das Lager zu finden. Den Scout hatten sie dann 3 Kilometer südlich unseres Treffpunkts mitten auf der Straße aufgegriffen. Sie hatten seine Gefangennahme der Manöverleitung gemeldet. Daraufhin hatte sie ein Schiedsrichter informiert, dass der Junge ein Deserteur sei und die Seiten gewechselt habe. Der 3. Zug rückte jetzt in den Norden ab, um einen simulierten Angriff auf eine im Westen liegende Hawk-Raketen-Batterie durchzuführen. Der Zugführer des 3. Zugs war ein Junge, den wir »Cowboy Bob« nannten und der als guter Operator galt. Der Scout hatte ihm den Ort des SF-Camps auf seiner Karte gezeigt. Er lag weit von den Plätzen entfernt, an denen wir eigentlich suchen wollten.
    »Was hältst du davon?«, fragte ich Cowboy.
    »Ich glaube, du wirst in eine ziemliche Scheiße geraten, wenn du dieses Lager findest«, antwortete er. Das war nicht sehr ermutigend, aber ich war mir sicher, dass er recht hatte.
    Die beiden Züge ruhten sich bis zum Einbruch der Dunkelheit in der Deckung des Waldes aus. Währenddessen verhörte ich den Scout. Er sah nicht wie ein Green Beret, sondern eher wie ein Weichei aus dem Stab aus.
    »Zeigen Sie mir bitte Ihren Ausweis«, forderte ich ihn auf.
    »Den habe ich im Camp gelassen.«
    »Sie laufen während einer Übung in Zivilklamotten rum, ohne einen Ausweis dabeizuhaben?« Er gab keine Antwort.
    »Was machen Sie in der Army?«, fragte ich.
    »Was hat das mit dieser Übung hier zu tun?«
    »Es hat eine Menge damit zu tun, wie ich Sie ab jetzt behandeln werde.« Mein Gesicht war grün vor Wut. Und meine Augen waren rot. Er dachte darüber nach.
    »Ich bin Mitglied der 118. Military Police Company.«
    »Reguläre Army?«
    »North Carolina Guard.«
    Ich schaute ihn lange und durchdringend an. »Wollen Sie mich linken?«, fragte ich ihn schließlich.
    »Man hat mir befohlen, Sie zum Lager zu führen.«
    »Wer hat Ihnen das befohlen?«
    »Mein Kompaniechef.«
    »Und Sie wissen, wo das Lager ist?«
    »Ja.« Er zeigte mir die Position auf der Karte. Es war eine 8 oder 9 Kilometer entfernte Anhöhe. Es war derselbe Ort, den er Bob gezeigt hatte.
    »Wie viele Leute halten sich dort auf?«
    »Sechs Special-Forces-Soldaten und zehn Partisanen.«
    »Was haben sie für Waffen?«
    »M-16. Ein paar M-60. Die SF-Jungs haben AK-47.«
    »Sind Sie sicher?«, fragte ich nach.
    »Ich war dort.«
    Das Gespräch ging noch weiter. Mit einem echten Chu Hoi wäre es kaum anders verlaufen. Ich wusste, dass das Ganze ein Spiel war, aber es konnte durchaus zu einem Spiel werden, das ich verlor. Nach einer Weile kam ich zu dem Schluss, dass er mir tatsächlich das Lager zeigen würde. Er wirkte auf mich nicht clever genug, um es nicht zu tun. Seine Absichten waren vielleicht ehrbar. Trotzdem konnte es sein, dass er selbst benutzt wurde. Nur weil er seine Befehle befolgte, hieß das noch lange nicht, dass wir nicht in einen netten, tödlichen Hinterhalt geführt werden könnten. Deshalb nennen sie das Ganze auch Spezialoperationen. Hier gab es bestimmt Fallstricke und ein doppeltes Spiel, und ich erkannte die Hand von Senior Chief Jaeger hinter all dem. Dieser Bastard.
    Nach Einbruch der Dunkelheit trennten wir uns vom 3. Zug und marschierten in Richtung Südosten. Wir kamen nur schwer und langsam voran und verursachten viel zu viel Lärm. Das Unterholz war sehr dicht, und nur ganz wenig Licht drang bis zum Waldboden hinunter. Unseren Weg wählten wir mithilfe eines Schätzmodus, der Koppelpeilung, folgten der Kompassmarschzahl, wenn wir dies konnten, und wählten ein leichter begehbares Gelände, wenn dies möglich war. Wir gingen dicht hintereinander. Wir waren uns jederzeit bewusst, dass da draußen ein A-Team war, das auf uns angesetzt war. Der Scout kam in der Marschordnung hinter mir. Ich bezweifle, dass er auch nur entfernt ahnte, dass einer meiner Männer den Auftrag hatte, ihn notfalls auszuschalten. In der echten Welt würde man dem Chu Hoi beim ersten Anzeichen, dass er uns in einen Hinterhalt führte, einen Kopfschuss verpassen. »Instant Karma«, hätte John Lennon gesagt.
    Wir erreichten die Umgebung der Anhöhe und der Späher, der Scout und ich erkundeten erst einmal allein die Gegend. Wir konnten keine Zeichen von Feuer erkennen und auch nichts hören. Wir rückten bis zum Fuß der Anhöhe vor, umrundeten sie dann vollständig, fanden jedoch keine Spuren oder ausgetretenen Pfade, die zur Spitze hinaufführten. Die

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