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Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Titel: Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Pfarrer
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und vereinbarten mit ihnen zwei Orte für eine Aufnahme. Wir legten ein Zeitfenster für eine frühere Aufnahme direkt am Ziel und eine eventuelle spätere Aufnahme fest, die zwei Stunden später auf der leeren Anhöhe erfolgen sollte, die wir am Morgen abgesucht hatten. Im Gegensatz zum Absetzen im Zielgebiet mussten die Hubschrauber nicht landen, wenn sie uns abholen würden. Wir hatten vereinbart, dass die Red Wolves mit sogenannten SPIE-Rigs ausgerüstet sein würden. SPIE stand dabei für »Special Patrol Insertion/Extraction«, ein seltsamer und etwas klobiger Name für 30 Meter lange Seile, die aus den Hubschraubertüren heruntergelassen wurden. An diesen Seilen waren Schlaufen angebracht, in die wir unsere Karabinerhaken einhaken konnten. Danach hingen wir mit unseren Klettergurten an den Seilen und wurden vom Hubschrauber in die Luft gehoben. An jedem Seil hingen dabei acht Männer. Die Helikopter würden uns dann auf diese Weise ausfliegen. Es war ein wirklich wilder Ritt und der schnellste Weg, um die Fliege zu machen. Die Aktion war absolut hollywoodreif.
    Das Wichtigste an unserem Plan war das Timing. Taktisch gesehen war die Operation ganz einfach. Nach Einbruch der Dunkelheit würde sich eine Boat-Crew um die Anhöhe herumbewegen und eine gut gedeckte Feuerstellung im Süden des Lagers einnehmen. Der Rest der beiden Gruppen würde von Osten aus vorrücken. Auf ein bestimmtes Signal hin würden die vier Männer im Süden zu schießen beginnen. Die zweite Gruppe würde erst einmal warten, bis die Männer im Lager reagierten und auf die Männer im Süden zu feuern begannen. In diesem Augenblick würde die größere Gruppe ebenfalls das Feuer eröffnen und das Camp selbst angreifen. Jeder, der vor dieser zweiten Attacke flüchtete, würde in das Kreuzfeuer der ersten Boat-Crew hineingetrieben werden. Wenn wir erst einmal im Lager waren, würden wir blitzschnell alles zerstören, was wir nicht mitnehmen konnten. Dann würden die Hubschrauber über unseren Köpfen erscheinen und uns die SPIE-Seile zuwerfen. Wir würden uns einhaken und ausfliegen.
    Als es völlig dunkel geworden war, lagen wir in Stellung. Das Camp war im Schein zweier Lagerfeuer gut zu erkennen. Es gab zwei oder drei Unterstände und über einen Campingklapptisch hatten sie eine große Plane gespannt. Die Schlafgelegenheiten waren vermutlich einige Dschungelhängematten, die um das größere der beiden Feuer herum aufgehängt waren. Das Lager wirkte ziemlich ordentlich strukturiert. Ich konnte sehen, dass an dem weiter entfernten Feuer eine Gruppe offensichtlich eine Besprechung abhielt. Über dem anderen Feuer drehte sich das unglückliche Schwein an einem Spieß. Der Duft von Schweinefleisch wehte bis zu uns herunter. Ich schaute auf die Uhr. In 15 Minuten würde sich das erste Ausflugfenster öffnen und die Red Wolves würden in Rufbereitschaft stehen. Mein Magen knurrte laut. In den letzten drei Tagen hatte ich nur eine Dose Pfirsichscheiben und eine Handvoll Studentenfutter gegessen.
    Ich war seltsam ruhig. Unsere Waffen waren mit Platzpatronen geladen und mir wurde plötzlich überdeutlich bewusst, dass das Ganze hier nur ein Spiel war. Bei unserem Angriff würde niemand getötet oder auch nur verletzt werden. Der harte Teil dieser Operation war bereits vorüber. Unser Test war es, das Lager zu finden und es zu überraschen. Das war die eigentliche Aufgabe gewesen. Jetzt würde nur noch eine Scheinattacke erfolgen. Wenn ich gewinnen wollte, musste ich nur noch diesen Angriff einleiten und eine möglichst große Show veranstalten. Deshalb hatte ich mich auch für das Ausfliegen nach Hollywood-Art entschieden. Wir waren hier, um eine Botschaft auszusenden und vor allem um einen starken Eindruck zu hinterlassen.
    Das Glück blieb uns treu. Die um das Feuer versammelten Männer nahmen ihre Waffen auf und bereiteten sich offensichtlich auf eine Patrouille vor. Hinter meinem Baumstamm in Deckung liegend, konnte ich beobachten, wie vier Männer mit AK-47 die Partisanen eine Marschkolonne bilden ließen. Ich wusste, dass die Männer mit den russischen Gewehren SF-Kandidaten waren. Der von ihnen betreute bunte Haufen bildete eine Art Patrouillenformation, die sie dann in die Dunkelheit führten. Sie kamen genau zwischen unseren vier Ablenkungsschützen und unserer Hauptgruppe den Abhang herunter. Ich dachte kurz darüber nach, diese Gruppe zu überfallen, entschied mich dann jedoch dagegen.
    Sie gingen dicht an uns vorbei. Das raschelnde Laub

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