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Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Titel: Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Pfarrer
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unter ihren Füßen hätte sie jedoch auch von Weitem verraten. Der Erste der Gruppe trottete nur 3 Meter entfernt an mir vorüber. Ich hatte jedoch keine Sorge, dass sie uns finden würden. Die Patrouille war direkt vom Lagerfeuer in den Wald geführt worden. Ich wusste, dass sie noch keine Nachtsicht haben würden, dass ihre Gesichter immer noch von der Wärme des Feuers gerötet waren, in ihren Ohren immer noch das Knacken und Knistern des Feuerholzes nachhallte und sie immer noch den angenehmen Duft von gebratenem Schweinefleisch in der Nase hatten. Sie waren vom Lager direkt in die feuchtkalte Nacht hinausgeführt worden. Das war genau die Sorte Fehler, die ein unerfahrener Spähtruppführer machen würde. Als sie an unserem Hinterhalt vorbeischlappten, wusste ich, dass sie blind und taub waren.
    Die SF-Patrouille verschwand jetzt endgültig in der Dunkelheit. Nur ab und zu war noch das Klappern einer Feldflasche oder eines Magazins oder ein leichtes Husten zu hören. Tatsächlich waren sie jedoch lauter als ein Affenrudel. Zehn Mann hatten das Lager verlassen. Das hieß, dass nur noch zwei SF-Kandidaten und vier Partisanen im Camp zurückgeblieben waren. Wir waren insgesamt 16 Schützen, was allein schon ein deutlicher Vorteil war. Darüber hinaus war auch noch das Überraschungsmoment auf unserer Seite. Ich wartete weitere 20 Minuten, bis die SF-Patrouille so weit entfernt war, dass sie nicht mehr in unseren Angriff eingreifen konnte. Vielleicht hätten es die Green Berets sogar geschafft, über Stock und Stein durch den dichten Wald selbst in dieser Dunkelheit rechtzeitig zu der Anhöhe zurückzukehren, aber die Partisanen waren dazu ganz bestimmt nicht in der Lage. Auf jeden Fall war es unwahrscheinlich, dass sich die SF-Männer in diesem Spähtrupp von ihren Hilfstruppen trennen würden. Wenn sie die Partisanen im Wald zurückließen, um auf unseren Angriff zu reagieren, würden sie die nächsten anderthalb Wochen nach ihnen suchen müssen.
    Ich griff nach meinem Handfunkgerät und unterbrach zweimal die Rauschunterdrückung. Mein Signal wurde von drei Klicks erwidert. Die Boat-Crew im Süden wusste jetzt, dass sie das Feuer nach eigenem Ermessen eröffnen konnte. Zehn Sekunden später feuerten sie aus allen Rohren. Zuerst waren die Insassen des Lagers zu überrascht, um darauf zu reagieren. Dann erwiderte zuerst das eine AK-47 und gleich darauf das andere das Feuer. Obwohl auch die AKs Platzpatronen verschossen, waren die riesigen Feuerzungen, die aus ihren Läufen herausschossen, deutlich zu sehen. Zwei Partisanen warfen sich auf den Boden. Nur einer begann zurückzuschießen, aber sein M-16 hatte nach einigen Schüssen eine Ladehemmung. Sowohl die SF-Jungs als auch die Partisanen richteten jetzt ihre gesamte Aufmerksamkeit nach Süden. 20 Sekunden später ging den AKs jedoch bereits die Munition aus.
    Während die SF-Jungs in aller Eile ihre Magazine wechselten, eröffneten die übrigen Boat-Crews ihrerseits das Feuer. Selbst mit ihren Platzpatronen gelang den Gruppen ein beeindruckendes Trommelfeuer. Wir warfen Artilleriesimulatoren ins Camp. Als sie explodierten, erzeugten sie einen grellweißen Blitz. Ihr Donnern hallte von den umliegenden Hügeln und Bergen wider. Ich konnte mir in etwa vorstellen, was die vier SF-Kämpfer draußen im Wald jetzt dachten. Sie würden sofort begreifen, dass ihr Stützpunkt angegriffen wurde, und sie würden vermutlich bald erkennen, dass sie vorhin direkt an diesen Angreifern vorbeigegangen sein mussten. Wir warfen noch ein weiteres Dutzend Artilleriesimulatoren in das Camp, dann feuerte ich eine Leuchtrakete ab. Die erste Boat-Crew richtete jetzt ihr Feuer hinter das Lager, während die Haupttruppe aus allen Rohren feuernd das Camp überrannte und wir zu ihnen aufschlossen. Die SF-Jungs taten das einzige Richtige und suchten das Weite.
    Zwei Partisanen folgten ihnen in die Nacht hinaus, brachen durch Äste, prallten auf Bäume und fielen mehr den Abhang hinunter, als dass sie ihn hinunterliefen. Als wir das Camp betraten, standen die beiden letzten Partisanen völlig belämmert da und hoben die Hände in die Höhe. Der Frontmann feuerte ihnen eine lange Salve direkt vor die Füße.
    »Legt euch auf den Boden, ihr Arschlöcher«, sagte er, »ihr seid tot.« Die beiden Partisanen ließen sich zu Boden fallen.
    Ich schaute mich um. Wir waren jetzt im Lager und gleichzeitig Eigentümer eines am Spieß gebratenen Schweins.
    Ich rief: »Für den Abmarsch bereit machen«,

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