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Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Titel: Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Pfarrer
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während die Jungs die Unterstände niederrissen, die Rucksäcke durchwühlten und jedes Stück Papier, dass sie finden konnten, in ihre Uniformhemden steckten. Ich funkte die Red-Wolf-Piloten an und ein paar Minuten später erschien der erste Hubschrauber. Die SPIE-Seile wurden ausgeworfen, die Männer der ersten Gruppe hakten sich ein und wurden in die Nacht hinaufgehoben.
    Dann waren wir an der Reihe. Der zweite Helikopter schwebte über dem Camp ein. Der Vogel flog tiefer als der erste und sein Rotorabwind verwirbelte das, was wir gerade verstreut hatten, noch weiter. Kiefernnadeln schwirrten durch die Luft, Abdeckplanen, Regenponchos und Hängematten wurden hochgehoben und fortgeweht. Als die Jungs sich in das SPIE-Rig einhakten, ging Baby Zee das ganze Seil entlang und stellte sicher, dass die Karabinerhaken auch geschlossen und gesichert waren. Ich klinkte mich in die letzte Schlaufe ein und Baby Zee wählte die Nachbarschlaufe.
    Ich gab dem Helikopter mit erhobenem Daumen das Zeichen, dass wir bereit waren. Der Crew Chief antwortete, indem er mit dem Zeigefinger direkt nach oben zeigte. Der oberste Teil des Seils hob sich als Erstes von der Erde und jeder von uns rückte langsam nach vorne, während die Männer vor uns vom Boden gehoben wurden. Ich stand direkt neben dem Lagerfeuer und dem Schwein. Seine Augen waren geschlossen und der Spieß ging durch sein Maul und kam hinten wieder heraus. Vor mir wurde jetzt Baby Zee in die Luft gehoben. Dann spürte auch ich, wie mein Klettergurt plötzlich mein ganzes Gewicht tragen musste, als sich das Seil spannte.
    »Hey«, rief Baby Zee plötzlich zu mir herunter, »ich hätte Ihnen ein paar Extrapunkte gegeben, wenn Sie das Schwein mitgenommen hätten.«
    Als meine Füße direkt über dem Feuer schwebten, holte ich aus und gab dem Schwein noch einen letzten Tritt. Der Spieß zerbrach und das riesige Schwein fiel in die Glut. Funken sprühten auf, als wir durch die Bäume nach oben gehoben worden. Dann wurde der Hubschrauber schneller und zog uns in die Dunkelheit hinein.
    Mit dem Helikopter durch das SPIE-Seil verbunden, segelten wir durch die Dunkelheit, und ich johlte wie ein Verrückter. Über mir streckten die Mitglieder meiner Truppe die Arme aus, während der Fahrtwind um uns herum heulte. Unter uns lag der Wald wie ein unendlicher schwarzer Teppich. Ich schaute zwischen meinen Beinen hindurch, als die Lagerfeuer in der Entfernung verschwanden. Die Hubschrauber flogen genau auf den zweiten Stern von rechts zu, und wir fühlten uns frei und wild wie Peter Pan und seine Verlorenen Jungs.

Nicht kriegerische Operationen
    Ich weiß nicht, wie das Casino zu seinem Namen kam. Es war alles andere als glamourös. Der Parkplatz war nicht einmal geteert, sondern hatte einen Sandboden. Das Gebäude war einstöckig mit einem niedrigen, leicht geneigten Dach. Seine weiße Vinylverkleidung war an ein paar Stellen bereits abgeblättert. An einigen wenigen Stellen war sogar die schwarze Teerpappe verschwunden und man konnte das von Termiten zernagte Sperrholz sehen, das dahinterlag. Es lag ziemlich versteckt unter einem Brückenstück des Chesapeake-Bay-Bridge-Tunnels im Chick’s Beach-Viertel von Norfolk, Virginia, und sah mehr wie ein Schiffswrack aus als wie eine Bar. Das Casino kultivierte seit Langem seinen schlechten Ruf. Man hätte es jederzeit als Tatort in einem Fernsehkrimi verwenden können. Selbst seine Adresse war ein Brüller: Pleasure House Road 169. Am Rahmen des einzigen Fensters war eine Leuchtreklame angebracht, die für Papst-Blue-Ribbon-Bier vom Fass warb. Daneben blinkte in unregelmäßigen Abständen immer wieder ganz kurz der Buchstabe A auf, der anzeigte, dass das Etablissement nur für »adults«, also Erwachsene zugelassen war. Es war kein Lokal, in das man einfach so hineinspazieren würde. Dazu sah es viel zu gefährlich aus. Vor dem Eingang parkten immer einige beeindruckende Gefährte, Harleys, BMW- und Triumph-Motorräder mit Beiwagen sowie allradangetriebene Pickups mit Gewehrhaltern und Schmutzfängern. Die Transportmittel auf dem Parkplatz zeigten perfekt, welche Kundschaft hier verkehrte: Navy SEALs, Motorradfahrer und Biersäufer der übelsten Sorte.
    Der Stil der Innenausstattung ließe sich am besten als »Early Demolition« beschreiben. Die niedrige Decke lastete direkt über einem völlig uneben gegossenen Betonboden. Die Bar war aus Formica-Schichtstoffplatten und Sheetrock-Gipskartonblatten zusammengezimmert. In der Mitte des Raums

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