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Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Titel: Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Pfarrer
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kriegerische Auseinandersetzung zu beginnen.
    »Okay«, sagte ich. »Hier ist mein Plan. Wir werden weiter nach Westen um die Bucht herum vorrücken und dabei möglichst dicht an den Mangroven bleiben.«
    »Was wird er deiner Meinung nach tun?«, fragte Dave.
    »Uns eine Weile suchen. Wenn er über die Landungen Bescheid weiß, weiß er auch, dass die Landungsschiffe ihn in der Bucht einkesseln werden. Er muss also versuchen, vor Tagesanbruch aus der Bucht herauszukommen.«
    »Genau wie wir«, sagte Tim.
    »Ja«, bestätigte ich, »genau wie wir.«
    Wir mussten auf einer Strecke von 27 Kilometern »internationale Gewässer« durchqueren, bevor wir unser Mutterschiff erreichten. Das hieß jedoch nicht, dass wir in den 5 Kilometern in den honduranischen Hoheitsgewässern sicher gewesen wären. Ich wollte diesem Boot bei Tageslicht nicht begegnen. Wir hatten ein Schlauchboot, und das Patrouillenboot bestand aus Stahl.
    »Gebt mir ein paar IR-Knicklichter herüber«, sagte ich. Ich streifte ein Stück der Umhüllungen ab, band ein halbes Dutzend Leuchtstäbe zusammen und hängte sie unten in die Mangroven. Ich knickte und schüttelte jede von ihnen, um sie dadurch zu aktivieren, dann zog ich den Rest der Folienumhüllungen herunter.
    Ich nahm an, dass dieser Typ weiterhin hauptsächlich mit seinem IR-Scheinwerfer die Bucht absuchen würde. Die Zodiac war für ein Radargerät unsichtbar und das Patrouillenboot vertraute eher auf seine Suchtechnik als auf die bloßen Augen seiner Besatzung. Sie hatten unsere Bojen geborgen und wussten natürlich, dass nur Gringos solche IR-Lichter ausbringen würden.
    Unsere Leuchtstäbe würden über eine Entfernung von wenigstens 1,5 Kilometern sichtbar sein. Wenn sie sie erblickten, würden sie dort nachschauen. Das würde uns ein wenig Zeit verschaffen.
    Ich startete den Motor und fuhr ganz langsam rückwärts aus den Mangroven heraus. Dann bewegten wir uns nach Westen auf die Mündung der Lagune zu. Dabei blieben wir so nahe wie möglich an den Bäumen. Etwa die Hälfte der Zeit konnten wir das Patrouillenboot sehen, das immer noch etwa 3 Kilometer südlich von uns mit seinem IR-Scheinwerfer das Wasser absuchte.
    Wir mussten eine kleine Bucht überqueren, die von einem Sandstrand eingefasst war. Dort gab es keine Mangroven mehr. Bisher waren Schatten und Bäume unser Hintergrund gewesen. Jetzt war diese Deckung verschwunden. Erschwerend kam hinzu, dass der Strand hell und unser Boot pechschwarz waren, ein Kontrast, der in einem Nachtsichtgerät gut sichtbar sein würde.
    Die ungedeckte Fläche, die wir jetzt überqueren mussten, maß etwa 600 Meter. Auf der anderen Seite gab es anscheinend wieder Mangroven, oder doch Bäume, die uns Deckung geben würden.
    Ich entschloss mich, es schnell hinter mich zu bringen. Wir flitzten mit Höchstgeschwindigkeit an der kahlen Stelle vorbei. Unser Außenbordmotor war »schallgedämpft«, alle Abgase wurden unter Wasser ausgestoßen und die Motorhaube war mit Kevlar und Neopren abgedichtet. Ich wusste, dass er leise war, aber für mich klang er trotzdem entsetzlich laut.
    Wir schafften es über die freie Fläche. Hier gab es tatsächlich wieder ein Mangrovenufer, das in einer leichten Biegung zu einer Landspitze führte.
    »Dort ist er«, rief Dave.
    Er schaute mit der Nachtsichtbrille nach hinten. Ich setzte jetzt auch meine auf und konnte ebenfalls den Suchscheinwerfer erkennen. Das Patrouillenboot schien jetzt die Bucht zu überqueren. Dann ging sein Licht aus. Ich verlor es für eine Sekunde, um es dann wiederzufinden. Dieses Mal verrieten die IR-Bojen seine Position, unsere Bojen, die es immer noch auf seinem Hecküberhang mit sich führte.
    Ich begann, wieder etwas Hoffnung zu schöpfen.
    Dieser Knabe war kein großer Taktiker.
    Ich verlor das Patrouillenboot aus den Augen, als wir die zweite Landspitze umrundeten. Die nächste kleine Bucht stellte uns vor dasselbe Problem: An ihrem Rand gab es Deckung in Form von Mangroven und in ihrem Zentrum nur einen weißen Strand. Ich musterte die Wasserfläche vor uns. Es gab dort mehrere mit Palmwedeln gedeckte Plattformen, die etwa 50 Meter vom Ufer entfernt verstreut im Wasser standen. Fischer nutzten sie, um darauf ihren Fang zu trocknen. Sie wirkten jedoch verlassen, denn die Dächer waren teilweise eingefallen. Ich steuerte auf sie zu.
    Hinter uns gab es plötzlich Lichtblitze. Zuerst dachte ich an ein Gewitter … aber ein oder zwei Sekunden später folgte eine Art furzendes Geräusch, nur viel

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