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Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Titel: Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Pfarrer
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lauter, das in sich in kurzer Folge wiederholte, kurz aufhörte und dann wieder losbrach. Die Patrouillenbootbesatzung feuerte mit ihren Maschinengewehren.
    Als ich mich umdrehte, zischte ein Leuchtgeschoss in den Himmel über der ersten Bucht. Sie hatten unsere IR-Knicklichter gefunden und danach das Feuer eröffnet. Das Leuchtgeschoss zündete und sank langsam nach unten. Es tauchte uns und die kleine Bucht, in der wir gerade waren, in helles Licht, aber das Patrouillenboot war noch jenseits der Landspitze. Sie konnten uns also auf keinen Fall sehen. Noch nicht. Ich wusste, dass unser Ablenkungsmanöver mit den Leuchtstäben sie nur kurze Zeit aufhalten würde.
    Hinter uns erlosch das Leuchtgeschoss und es war wieder totenstill. Das Schießen hatte aufgehört. Es war dunkel, und die Dunkelheit wirkte nach dem Leuchtgeschoss sogar noch dunkler. Der nicaraguanische Skipper und ich spielten ein Spiel.
    Jetzt wusste er , dass ich wusste, dass er hinter uns her war.
    Wir mussten unbedingt verschwinden.
    Ich steuerte auf die Plattformen vor dem Strand zu. Ich wollte mit dem Boot unter eine von ihnen schlüpfen und dort warten, bis das Patrouillenboot an uns vorbeigefahren war. Als wir näher kamen, konnte ich sehen, dass in einer Hütte an Stangen Hängematten baumelten. Sie waren also doch bewohnt. Ich steuerte auf die mit den Hängematten zu. Es war besser, jeden, dem wir begegneten, zu kontrollieren, bevor sie in ihre Kanus sprangen und davonpaddelten.
    Kurz vor der Plattform drosselte ich den Motor.
    »Verschaff uns ein wenig Zeit, Tim«, sagte ich.
    » Buenas noches «, rief Tim zur Hütte hinüber.
    » Hola «, lautete die Antwort.
    » Usted tiene gasolina que poder comprar?« , fragte Tim.
    Er wollte also wissen, ob sie ihm Benzin verkaufen könnten. Tatsächlich hatten wir genug Benzin, er wollte sie nur zum Reden bringen. Die Antwort überraschte uns jedoch.
    » No habla «, sagte der Mann. Er sprach also kein Spanisch.
    Wir waren jetzt nahe genug, um zu sehen, dass in der Hütte ein Mann von etwa 40 und ein zehnjähriger Junge in ihren Hängematten lagen. An die Plattform waren mehrere Einbäume angebunden.
    »Das sind Indianer«, sagte Tim. Ich erinnerte mich jetzt an ein paar Informationen, die ich in einem Reiseführer gelesen hatte.
    » Parlez-vous français, monsieur? «, fragte ich.
    » Nous parlons français «, entgegnete der Mann in der Hängematte.
    Die Miskito-Indianer waren von belgischen Mönchen christianisiert worden. Deshalb sprachen sie Französisch, ein weiterer Grund neben ihrer Rasse, warum sie in den Augen sowohl der Honduraner als auch der Nicaraguaner als minderwertig galten.
    Ich fuhr noch näher heran.
    » S’il vous plaît, monsieur, aucune lumière «, sagte ich. Ich bat ihn, kein Licht zu machen.
    » Qui sont vous? «, fragte der Mann.
    » Nous sommes une équipe d’étude. Du service de la pêche .« Dieser Satz, der an die Grenzen meines Highschool-Französisch ging, war eine Lüge. Ich hatte ihm erzählt, wir seien ein Untersuchungsteam der Fischereibehörde.
    Wir lagen jetzt direkt vor der Hütte.
    »Bring uns unter die Plattform«, wies ich Tim an. »Wir werden eine Weile hierbleiben.«
    Inzwischen konnte der Mann erkennen, dass wir bewaffnet waren und unsere Gesichter grün angemalt hatten. Sein Sohn sagte etwas auf Miskito zu ihm.
    Ich sagte in ruhigem Ton: » Nous n’allons pas vous blesser. Nous avons besoin de l’information et de l’aide de vous. « Ich sagte ihm, dass wir ihnen nichts tun würden, sondern nur ein paar Informationen und seine Hilfe bräuchten.
    Ich fragte ihn, ob er gesehen hätte, wie das große, graue Schiff in die Lagune eingefahren sei. Ja, das habe er. Es sei kurz nach Einbruch der Dunkelheit gekommen. Es seien die Sandinisten, fügte er in einem Ton hinzu, als ob das nichts Besonderes wäre.
    Sie waren also bereits zwei Stunden vor uns in der Bucht erschienen, wahrscheinlich bei Stauwasser, als der Wellengang nicht so hoch war.
    »Gibt es in der Lagune noch andere Schiffe?«
    »Nein«, sagte er. »Nur die und Sie.«
    Jetzt umrundete das Patrouillenboot die Landspitze hinter uns. Sein IR-Scheinwerfer war ausgeschaltet. Das Boot war etwa 2,5 Kilometer von uns entfernt und kaum noch auszumachen.
    Wir hatten inzwischen den Zodiac vollständig unter die Plattform gezogen. Ich hoffte, das genügte.
    Das Patrouillenboot kam auf uns zu. Wir richteten unsere Gewehre auf sie, obwohl uns das im Ernstfall wohl wenig helfen würde. Wir hatten M-16. Sie

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