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Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition)

Titel: Zum Krieger geboren: Mein Leben als Navy Seal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Pfarrer
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wie möglich in die Bäume hinein. Dann breiteten wir in aller Eile das Tarnnetz über uns und das Boot aus. Ich stellte den Motor ab. Wir richteten unsere Waffen hinaus auf die Bucht.
    Stille.
    Ich schaute durch mein Nachtsichtgerät und sah überhaupt nichts. Sollten wir uns getäuscht haben? Nein. Dave hatte es ja auch gesehen. Da draußen war jemand und suchte die Bucht mit einem IR-Scheinwerfer ab.
    Dann tauchte das Licht wieder auf. Dieses Mal war es näher und heller. Es leuchtete zwar immer noch hinter der Landspitze im Osten, aber inzwischen weniger als 150 Meter entfernt. Wir konnten das Schiff oder die Person, die den Scheinwerfer hielt, nicht sehen, aber irgendjemand schwenkte eindeutig einen IR-Strahl über der Bucht hin und her.
    »Scheiße«, fluchte Stan.
    Dann sahen wir es. Das Infrarotlicht senkte sich auf das Wasser und reflektierte jetzt die Umrisse der Lichtquelle.
    Es war ein etwa 18 Meter langes Patrouillenboot. Die Silhouette des Schiffs war jetzt grün auf grün deutlich zu erkennen. Es war eindeutig kein amerikanisches Fabrikat, und auch die Honduraner besaßen so einen Kahn nicht.
    Über den Himmel zuckte ein Blitz, und ich bekam durch meine Nachtsichtbrille einen guten Anblick. Es war ein russisches Patrouillenboot der Zhuk-Klasse unter nicaraguanischer Flagge. Ich konnte am vorderen und hinteren Schiffsende die Geschütztürme seiner 14-mm-MGs erkennen. Auf dem Deck standen etwa ein halbes Dutzend Besatzungsmitglieder. Ich habe keine Ahnung, warum sie uns nicht zuerst gesehen hatten.
    Dass ich rechtzeitig ihren IR-Scheinwerfer bemerkt hatte, war vielleicht der größte Dusel meines Lebens.
    Was aber hatte ein nicaraguanisches Patrouillenboot in honduranischen Hoheitsgewässern zu tun? Dabei waren sie nicht nur in honduranischen Hoheitsgewässern, sie hielten sich auch noch in der Laguna de Caratasca, viele Kilometer innerhalb eines fast geschlossenen honduranischen Binnensees auf.
    Das Patrouillenboot entfernte sich von uns in einem weiten Bogen und fuhr langsam auf den Strand zu, den wir gerade erkundet hatten. Periodisch leuchtete es mit dem IR-Scheinwerfer die Bucht ab, richtete diesen jedoch niemals in unsere Richtung. Auf dem Achterdeck konnte ich zwei glühende Infrarot-Bälle ausmachen. Das waren unsere Markierungsbojen.
    Wir hatten ein Problem. Ein großes Problem. Wir waren einem 18 Meter langen Patrouillenboot hoffnungslos unterlegen. Sie waren schneller als wir, hatten eine größere Reichweite, Radar, IR-Fähigkeit und auch ihre Mannschaftsstärke war höher. Diese Vorteile würden bei Tageslicht noch wichtiger werden, wenn sie uns aus größerer Entfernung sehen, stoppen und uns mit ihren Waffen das Gehirn herausblasen konnten.
    Ich schaute auf die Uhr. Es war 2.40 Uhr. Bis zum Sonnenaufgang und unserem Rendezvous mit der Fairfax County waren es noch drei Stunden.
    Die 7,62-cm-Geschütze des LST hätten das Patrouillenboot mühelos versenkt, aber das war uns jetzt keine Hilfe. Immerhin gab es da noch die klitzekleine Aufgabe, aus der Bucht herauszukommen und 32 Kilometer weit übers offene Meer zu schippern, bis uns unsere Mama wieder an ihren Busen drücken konnte. Auf hoher See und im offenen Gewässer der Lagune waren jedoch eindeutig die anderen im Vorteil.
    »Vielleicht sollten wir unser Mutterschiff anfunken«, sagte Stan.
    »Und was sollen die machen? Für uns beten?«, schnaubte Bubba.
    »Wir werden auf keinen Fall einen Funkspruch absetzen«, sagte ich. Bevor die Sandinisten an die Macht gelangten, hatte Uncle Sam Ausrüstungsgüter im Wert von Millionen Dollar nach Nicaragua geliefert. Unser Funkgerät war ein PRC-77. Nichts Besonderes. Es war das Standardgerät der amerikanischen Infanterie. Sicherlich war es auch der alten nicaraguanischen Armee vor den Sandinistas geliefert worden. Ein PRC-77 an einen Scanner anzuschließen, war also völlig ausgeschlossen. Wenn wir unser Funkgerät benutzten, bestand die Wahrscheinlichkeit, dass das Patrouillenboot das mitbekommen würde. Wenn wir lange genug sprachen, konnten sie sogar unsere Position orten.
    Uns blieb also nichts anderes übrig, als im Bereich der Mangroven zu bleiben und uns heimlich aus der Lagune herauszuschleichen. Nach meiner Schätzung waren wir etwa 11 Kilometer von der Lagunenmündung entfernt. Von dort bis zu unserem Treffpunkt mit der Fairfax County waren es noch einmal über 30 Kilometer.
    In meinen Befehlen stand nichts von einem Versteckspiel mit der nicaraguanischen Marine. Oder davon, eine

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