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Zum Lieben verfuehrt

Zum Lieben verfuehrt

Titel: Zum Lieben verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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überflüssig.“
    „Und was halten Sie von diesem hier? Ist er eher nach Ihrem Geschmack?“, fragte Ilios, während er aus seiner Hosentasche eine weitere, aber viel kleinere Schmuckschatulle herausholte. Nachdem er sie aufgeklappt hatte, blickte Lizzie auf ein schmales Platinband, das nur mit einem einzigen, wunderbar schlichten Edelstein besetzt war.
    Ilios wusste nicht, warum ihm dieser Ring bei der Zusammenstellung der Auswahl überhaupt aufgefallen war und weshalb er dabei sofort an Lizzie gedacht hatte. Genauso wenig wusste er, warum er ihn einzeln hatte verpacken lassen. Aber er konnte Lizzie ansehen, dass es ein Ring ganz nach ihrem Geschmack war.
    Er war so schön, dass Lizzie sich auf Anhieb in ihn verliebte.
    „Ja, so etwas in der Art“, sagte sie, ohne sich ihr Entzücken wirklich anmerken zu lassen.
    Ilios nahm den Ring aus der Schatulle und hielt ihn hoch. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund streckte Lizzie ihm ihren Finger hin, statt den Ring entgegenzunehmen.
    Ilios schaute ihr tief in die Augen. So tief, dass Lizzie erschauerte. Erschauerte? Ja – auch wenn sie den Grund dafür nicht kannte. Sie schwiegen beide, während Ilios mit einer Hand ihr Handgelenk umspannte und ihr langsam den Ring überstreifte.
    Er war wie für sie gemacht. Und sah auch so aus. Als ob er für sie bestimmt wäre.
    „Perfekt.“
    Ihre Stimme klang erstickt, ihre Augen brannten. Der Ring galt als Symbol der Liebe und Verbundenheit, und sie war von Ilios’ Geste seltsam gerührt.
    „Ich hatte eigentlich erst später mit Ihnen gerechnet“, bemerkte sie, nur, um etwas zu sagen. „Waren Sie nicht zum Mittagessen verabredet?“ Wie angestrengt und verletzlich sie klang – als ob sie verzweifelt versuchte, mit ihren Worten eine Gefahr zu bannen, die aus dem Nichts gekommen war.
    „Der Termin wurde verschoben.“ Auf seinen Wunsch hin, aber das ging sie nichts an.
    „Diese Vernissage heute Abend …“, begann Lizzie.
    „Ist ein reines Spektakel, mit vielen bekannten Gesichtern und allen einschlägigen Medien“, fiel Ilios ihr ins Wort. „Jede Menge Champagner und Klatsch … na, Sie wissen schon. Aber jetzt muss ich wieder los. Ich werde in einer halben Stunde auf der Baustelle erwartet.“
    Lizzie konnte nur nicken.
    Sie machte das nicht für Ilios, sondern für sich selbst. Einfach nur, um sich zu beweisen, dass sie stark genug war, mit diesem neuesten Hindernis in ihrem Leben ebenso zurechtzukommen wie mit allen vorangegangenen. Die Menschen, die sie liebten und brauchten, konnten sich felsenfest auf sie verlassen. Das schärfte Lizzie sich immer wieder ein, während sie sich im Spiegel betrachtete.
    Sie trug ein knielanges, hochgeschlossenes Armanikleid aus mattschwarzem Jersey, mit eng anliegenden Ärmeln, die bis zum Handgelenk reichten. Der einzige Schmuck an dem Kleid war eine dezente Perlenstickerei in Form einer Blüte direkt unterhalb der linken Schulter. Die Geschmeidigkeit, mit der sich der Stoff bei jeder Bewegung an ihren Körper anschmiegte, war Beweis genug für seine hochwertige Qualität.
    Eingedenk ihrer neuen Rolle war sie sogar bei einem Edelfriseur gewesen, wo man ihr das Haar zu einer eleganten Hochfrisur aufgesteckt hatte, die sehr feminin wirkte. Den roten Nagellack hatte sie dankend abgelehnt und sich stattdessen für ein zartes Rosé entschieden, das zu ihrer bevorzugten Lippenstiftfarbe passte. Blutrot war ihr für eine frisch Verlobte unpassend und zu aufdringlich erschienen.
    Sie schaute auf ihre Uhr. Es war nicht die schöne Cartier-Uhr, die ihre Eltern ihr zu ihrer Abschlussprüfung geschenkt hatten – die hatte sie bei der Geburt der Zwillinge an Ruby weitergegeben –, sondern eine schlichte praktische Armbanduhr. Halb sieben. Ilios müsste eigentlich bald hier sein.
    Sie griff nach der kleinen schwarzen Abendhandtasche, passend zu den hochhackigen schwarzen Wildlederpumps und dem weißen Kaschmirmantel, der zwar wunderschön, aber zweifellos das unpraktischste Kleidungsstück unter der Sonne war. Dann öffnete sie die Tür und trat auf den Flur hinaus, von dessen anderem Ende Ilios ihr bereits erwartungsvoll entgegenblickte.
    „Nun?“, fragte sie trotzig. „Sehe ich hübsch genug aus, um glaubhaft die Rolle Ihrer Verlobten zu verkörpern?“
    Zu behaupten, dass es ihm bei ihrem Anblick die Sprache verschlagen hätte, wäre übertrieben gewesen, aber überrascht über so viel diskret sinnliche Eleganz war er durchaus.
    Als Lizzie Ilios’ Stirnrunzeln bemerkte, wurde ihr das

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