Zum Lieben verfuehrt
überrascht inne. Wie bitte? Sollte das ein Witz sein? Eine Frau, die etwas dagegen hatte, wenn ein Mann Geld für sie ausgab? Ilios war davon überzeugt, dass so eine Frau nicht existierte.
„Ihr neues Leben wird sich von Ihrem alten sehr deutlich unterscheiden. Ich erwarte von Ihnen als meiner Verlobten und künftigen Ehefrau, dass Sie sich so kleiden, wie es meinem gesellschaftlichen Umfeld entspricht. Betrachten Sie sich einfach als Schauspielerin und diese Kleider hier als Requisiten. Sie würden sich nicht wohlfühlen, wenn Sie nicht angemessen gekleidet sind, glauben Sie mir.“
„Kleider sind Äußerlichkeiten. Echtes Selbstbewusstsein entspringt dem Glauben an sich selbst“, wandte Lizzie ein.
„Einverstanden“, pflichtete Ilios ihr überraschenderweise bei. „Aber wir leben nun mal in einer Welt, in der die Menschen nach ihrem Aussehen beurteilt werden. Es könnte sich geschäftsschädigend auf mein Unternehmen auswirken, wenn meine Frau Kleider von der Stange trägt. Die Leute klatschen nun mal gern, und dann erzählt man sich plötzlich, dass Manos Construction in finanziellen Schwierigkeiten steckt, nur weil meine Verlobte in Bezug auf ihre Garderobe unangenehm auffällt. Das könnte für mich unabsehbare wirtschaftliche Konsequenzen haben. Ich muss auch an meine Angestellten denken.“
Lizzie musste ihm recht geben und nickte.
„Ich habe eine Auswahl Ringe mitgebracht. Suchen Sie sich einen Ring aus, falls nötig, wird er dann noch passend gemacht.“
Erst jetzt wurde Lizzie klar, dass Ilios hereingebeten werden wollte. Sie trat einen Schritt zurück und machte eine einladende Handbewegung. Während er auf sie zukam, wich sie unwillkürlich immer weiter zurück, bis sie gegen das Bett stieß. Der Zusammenprall war so heftig, dass sie taumelte. Ilios streckte geistesgegenwärtig den Arm nach ihr aus, um sie festzuhalten. Dabei fiel sein Blick auf das Mieder, das unbemerkt vom Bett gerutscht war.
„Das geht wirklich zurück“, erklärte Lizzie hastig. „Ich würde es sowieso nicht tragen.“
Ilios schaute sie an. „Warum nicht?“
„Nun, zuerst einmal prinzipiell nicht, außerdem ist es im Rücken geschnürt“, erklärte sie etwas atemlos. „Und das bedeutet, dass …“
„Sie einen Mann brauchen, der Ihnen behilflich sein kann?“, vollendete Ilios herausfordernd ihren Satz.
„Auf jeden Fall noch zwei zusätzliche Hände“, präzisierte Lizzie. Seine warme Hand auf ihrer Hüfte stürzte ihren Körper ins Chaos. Winzige glühende Pfeile drangen in sie ein, die an tausend verschiedenen Stellen sinnliche Lust hervorriefen und Ströme weiblichen Begehrens erzeugten, die sich mit atemberaubender Geschwindigkeit zu einem Strudel wilden Verlangens vereinten.
Ein Verlangen, das in ihrem Kopf brandgefährliche Bilder erzeugte. Plötzlich sah sie sich in der seidenen Wäsche vor ihm stehen, während sie schon fast spürte, wie Ilios’ Hand zärtlich von ihrer Hüfte zu ihrer Brust wanderte. Dabei liebkosten seine Lippen ihre Halsbeuge. Seine andere Hand schob sich in das Seidenhöschen und begann, ihren Po zu streicheln.
Mehr als alarmiert versuchte Lizzie, ihre Tagträume zu verdrängen. Keine Frage, Ilios war ein äußerst attraktiver Mann, und es war lange her, seit … nun, es war sehr lange her. Aber das bedeutete nicht, dass sie sich derart zügellose Fantasien erlauben durfte. Ganz abgesehen davon, dass es lächerlich war.
Abrupt machte Lizzie sich von Ilios frei und ging in den Wohnbereich, während Ilios immer noch auf das Mieder starrte. Einen Moment später hob er das Wäschestück auf, ließ es aufs Bett fallen und folgte ihr.
„Hier sind die Ringe. Ich habe den Juwelier gebeten, eine Auswahl für Sie zusammenzustellen.“
Lizzie wurde blass, als ihr Blick auf die Ringe in der Schmuckschatulle fiel.
Da waren Solitäre verschiedenster Größe, Form und Farbe, umgeben von kleineren Brillanten, die das Licht einfingen und so glitzerten, dass Lizzie fast geblendet die Augen schließen musste.
„Sie sind wirklich wunderschön“, sagte sie atemlos zu Ilios. „Es ist nur … sie sind alle so … so auffällig. Geht es nicht vielleicht auch eine Nummer kleiner?“
„Wie viel kleiner denn?“, fragte Ilios trocken.
Lizzie deutete auf einen der Ringe und sagte: „Ein Drittel der Größe von diesem Stein hier würde mir völlig reichen. Und schlicht sollte er sein. Ein Solitär allein ist doch schön genug, das ganze Drumherum ist in meinen Augen
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