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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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wird dieses Spiel nie loswerden und er hasst dieses ganze Theater.«
    »Was ist denn genau während dieses Spiels passiert?«
    »Hast du das Video nie gesehen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, und Tommy hat es auch nie erwähnt.«
    »Nick erzielte den Siegtreffer.«
    »Das ist schön.«
    Noah lachte. »Da steckt etwas mehr dahinter. Nick fing den Kurzpass, lief dann Zickzack durch die Verteidigung, worin er wirklich gut war. Er konnte sich auf einem Zehncentstück umdrehen. Deshalb hatte er auch den Spitznamen Cutter, der Meißel«, erklärte er. »Auf jeden Fall, er drehte den Kopf und spähte nach oben auf diese Zementwand. Wenn man das Band anschaut, hört man, wie der Kommentator fragt: ›Wohin schaut Nummer zweiundachtzig denn?‹ Das war Nicks Nummer«, ergänzte er. »Während sich eine Kamera also auf Nick konzentrierte, suchte eine andere die Ränge ab, um zu sehen, was sein Interesse erregt hatte, und nachdem das Spiel vorüber war, schnitten sie die beiden Bänder zusammen.«
    Er machte eine Pause, um einen Schluck Wasser zu trinken, bevor er fortfuhr. »Da war ein Bursche, der sich über die Zementmauer lehnte. Es stellte sich heraus, dass er völlig betrunken war. Wie all die anderen Fans brüllte er, hielt ein Bier in der Hand und ein Kleinkind in der anderen. Das Kleinkind saß auf der Brüstung. Kannst du dir vorstellen, wie dämlich das war?«, fragte er. »Aber wie gesagt, er war betrunken.«
    »Ließ er das Baby fallen?«
    »O ja, aber Nick hatte aufgepasst. Er erzählte mir später, dass er, während er rannte, sah, wie der Mann einmal nach dem Kind grabschte, es aber nicht zurückzog. Er hielt es fest und ließ es über die Mauer baumeln. Nick rannte, als gäbe es kein Morgen, und niemand folgte ihm. Er machte den Punkt, rannte aber weiter, als er sich umdrehte. Er dachte, er könnte sich unter die Mauer stellen, bis jemand den Vater dazu brachte, das Kind hochzuziehen, aber als er noch etwa drei Meter entfernt war, verlor der Typ den Halt, und das Kind flog herunter. Der Sturz hätte es umgebracht. Nick fing den Jungen auf, und bei Gott, das war ein wunderbarer Anblick.«
    Die Geschichte verblüffte sie. Ihr fielen ungefähr hundert Fragen ein, aber Noah zog ihre Aufmerksamkeit auf sich, als er sagte: »Nach dem Spiel wurde Nick gesperrt.«
    »Wie bitte?«
    »Es stimmt«, beharrte er. »Nachdem das Spiel vorüber war, kam der Vater mit den Kameramännern in die Umkleidekabine. Er war natürlich immer noch betrunken, und einige der Burschen erzählten mir, dass er die Aufmerksamkeit genoss, die alle ihm schenkten. Auf jeden Fall wollte er Nick danken, dass er sein Kind gerettet hatte, aber Nick kam um die Ecke, sah ihn, holte aus und schlug ihn k.o.«
    »Und deshalb wurde er gesperrt.«
    »Ja, aber nicht für lange. Ein öffentlicher Aufschrei stimmte den Trainer um, der Nick vermutlich sowieso nicht sperren wollte. Ich konnte verstehen, was Nick dazu trieb. Er wollte keine Entschuldigungen von dem Betrunkenen hören.«
    Der Kellner erschien und stellte ein Körbchen mit Brötchen auf den Tisch. Noah nahm eines, während er sagte: »Okay, jetzt sind Sie an der Reihe. Erzählen Sie mir etwas.«
    »Was möchten Sie denn wissen?«
    »Wie kam es, dass Tommy bei Nicks Familie aufwuchs?«
    »Mein Vater war gerade dabei, in Boston ein Büro zu eröffnen und war herübergekommen, um ein Haus einzurichten. Tommy hatte er mitgebracht, damit er in der Schule angemeldet werden und im neuen Schuljahr anfangen konnte. Ich war damals noch ein Baby und blieb bei Mutter. Sie sollte alles fertig zusammenpacken und Vater dann folgen. Aber dann kam alles ganz anders. Vater starb bei einem Autounfall, und Tommy blieb eine Weile in der Obhut der Haushälterin. Mutter wurde mit dem Verlust nicht fertig. Tommy sollte nur bis zum Ende des Schuljahrs in Boston bleiben, und Mutter sollte hinüberfliegen, um bis dahin bei ihm zu bleiben. Aber sie war nicht stabil genug, um irgendwohin zu reisen. Großvater erzählte mir, dass sie stark trank und Tabletten nahm. Einige der Tabletten halfen ihr einzuschlafen und die anderen wieder aufzuwachen. Sie starb an einer Überdosis.«
    »Selbstmord?«
    »Ich glaube ja. Großvater sagte, es sei eine Kombination aus Alkohol und Schlaftabletten gewesen. Er wollte glauben, es sei ein Unfall gewesen.«
    »Das ist eine tödliche Kombination.«
    Sie nickte. »Nachdem sie gestorben war, saß Großvater da mit Tommy und mir. Er wollte das Richtige tun und wusste, dass Tommy glücklich war

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