Zum Sterben schoen
einen Ententeich und den Wald. Sie wurden zu einem runden Tisch vor dem Fenster geleitet, damit sie die Aussicht genießen konnten, aber Noah deutete in Richtung auf einen Ecktisch und bat, lieber dort zu sitzen.
Der Raum war ziemlich voll und von Lachen erfüllt. Einige Familien aßen dort mit ihren Kindern zu Abend. Während sie sich den Weg in die Ecke bahnten, drehten sich Köpfe, um Laurant zu beobachten. Selbst die Kinder waren hypnotisiert von ihr. Laurant schien die zahlreichen bewundernden Blicke im Restaurant nicht zu bemerken.
Der Kellner zog den Tisch heraus, damit Laurant sich in die Ecke schieben konnte. Nick setzte sich neben sie. Noah und Tommy nahmen ihnen gegenüber Platz, aber Noah konnte es nicht ausstehen, mit dem Rücken zum Raum dazusitzen, deshalb drehte er seinen Stuhl so, dass er die anderen Speisenden sehen konnte. Er wollte gerade sein Jackett ausziehen, als ihm einfiel, dass man dann seine Waffe sehen würde, also drapierte er es wieder über die Schultern.
Tommy konnte nicht stillsitzen. Jede Minute drehte er sich um und beobachtete den Raum. Sein Kopf fuhr jedes Mal herum, wenn er jemanden laut lachen hörte.
»Sitz still und versuch, dich zu entspannen«, befahl Nick. »Du erregst Aufmerksamkeit, wenn du so auf deinem Stuhl herumzappelst. Und hör auf, die anderen Leute so anzustarren. Kennst du nicht die meisten von ihnen?«
Tommy schüttelte den Kopf. »Nein. Deshalb schaue ich sie mir an.«
»Überlass das uns«, schlug Nick vor. »Jetzt weiter im Programm. Okay?«
»Ich finde, du solltest versuchen zu lächeln, Tommy«, flüsterte Laurant. »Angeblich feiern wir doch heute Abend.«
»Ich werde eine Flasche Champagner bestellen«, sagte Nick.
»Was feiern wir denn?«, fragte Noah.
Laurant hob die Hand. »Nick und ich sind offiziell verlobt.«
Da lächelte Tommy. »Deshalb hast du dich heute Abend so herausgeputzt.«
»Ich bin nicht herausgeputzt.«
»Und du hast dich auch geschminkt, nicht wahr? Du trägst sonst nie Make-up.«
Sie wusste, dass ihr Bruder nicht absichtlich versuchte, sie in Verlegenheit zu bringen, aber am liebsten hätte sie ihm gegen das Schienbein getreten, um ihn zum Schweigen zu bringen.
»Auch dein Haar ist anders.«
»Ich habe es aufgedreht. In Ordnung? Wirklich, das ist doch keine große Sache. Übrigens, falls jemand dich fragt, du bist ganz begeistert, dass ich deinen besten Freund heiraten werde.«
»Okay«, sagte er.
»Vielleicht muss ich deine Schwester schließlich doch heiraten«, warf Nick grinsend ein.
»Wie denn das?«
»Sie traf zufällig eine Freundin –«
»Lorna ist nicht meine Freundin.«
Nick nickte. »Und Laurant will alles tun, damit Lorna nicht sagen kann: ›Ich habe es dir ja gesagt.‹«
Tommy lachte. »Lorna ist Laurant schon immer gegen den Strich gegangen. Vermutlich bist du gezwungen, sie zu heiraten.«
Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Seine Augen wanderten von Laurant zu Nick und wieder zurück. Dann sagte er: »Wisst ihr, das wäre gar nicht schlecht. Ihr seid wie füreinander geschaffen.«
»Sie will mich nicht heiraten. Ich bin ihr nicht sicher genug.«
»Die Hochzeit ist um sieben Uhr am zweiten Samstag im Oktober und du wirst uns trauen«, eröffnete Laurant ihm. »Ich weiß, dass Lorna mit dir reden wird, also tu so, als seist du glücklich, und vergiss das Datum nicht.«
»Ja, ja, der zweite Samstag im Oktober«, stimmte er zu. »Ich werde es nicht vergessen. Aber wenn das hier vorüber ist, wirst du Lorna die Wahrheit sagen müssen.«
Laurant schüttelte vehement den Kopf. »Eher ziehe ich weg.«
»Ich dachte, du wolltest heiraten, um das Gesicht zu wahren.«
Sie zuckte die Achseln. »Das könnte ich wohl.«
»Die Ehe ist ein heiliges Sakrament«, erinnerte Tommy sie.
»Nimm’s leicht, Tommy«, schlug Laurant vor. »Schwimm mit dem Strom.«
»Mit anderen Worten, ich soll das Blaue vom Himmel herunterlügen, stimmt’s?«
Sie lächelte. »Stimmt.«
»Okay, eins möchte ich dich noch fragen. Wenn ich dich und Nick trauen soll, wer führt dich dann zum Altar?«
»Daran hatte ich noch gar nicht gedacht«, gab sie zu.
»Ich habe eine Idee«, grinste Noah. »Wie wäre es, wenn ich Nick und Laurant traue, dann könnten Sie Ihre Schwester zum Altar führen.«
»Das ist doch ein toller Plan«, freute sich Nick.
Tommy wirkte verärgert. »Okay, Noah, wollen wir die Regeln noch einmal durchgehen. Sie sind nicht wirklich ein Priester. Sie tun nur so, und das bedeutet, Sie können
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