Zum Sterben schoen
Sie wissen, spielen die Jungs in der Band und ich nur die Oldys, weil das die einzigen Songs sind, die wir spielen können. Wir erfüllen gerne Wünsche; wenn Sie also ein besonderes Mädchen beeindrucken wollen, kommen Sie her, schreiben Sie den Namen des Songs auf ein Stück Papier und stecken Sie ihn in den Hut dort auf dem Tisch. Wir halten reichlich Papier und Stifte bereit. Wir werden die Wünsche aus dem Hut ziehen, bis wir Schluss machen müssen. Der erste Song ist für Cindy Mitchell und ihren Mann Dan. Cindy geht heute zum ersten Mal aus, seit ihr die Gallenblase herausgenommen worden ist, und es ist wirklich schön, sie wieder gesund und munter zu sehen. Komm, Dan, bring sie auf die Tanzfläche. Dieser Song ist eines meiner Lieblingslieder«, fügte er hinzu, als er zurücktrat und die Hände hob wie der Dirigent eines Sinfonieorchesters. Er klopfte mit dem Fuß und zählte: »Eins, zwei, drei. Haut rein, Jungs.«
Auf dieses Kommando folgte Schweigen. Der Bandleader drehte sich um, um herauszufinden, was nicht in Ordnung war. Dann gluckste er in sich hinein. Über das Mikrofon erklärte er schuldbewusst: »Ich muss den Jungs wohl sagen, welchen Song wir spielen. Es ist ›Misty‹. Jetzt wollen wir es noch einmal versuchen.«
Nick gefiel die Idee, dass Laurant sich in einer so großen Menschenmenge aufhielt, überhaupt nicht. Er wusste, das Picknick war ein guter Ort, um gemeinsam gesehen zu werden und um die Leute um sie herum zu beobachten, aber dennoch hatte er Schwierigkeiten damit. Die Menge konnte sie verschlingen, und er wollte nicht, dass sie außer Sichtweite geriet, nicht für eine Sekunde.
Ihre Freunde machten ihm die Arbeit schwer. Sobald sie sie erspähten, wollten sie sie von ihm wegziehen. Natürlich waren sie seinetwegen sehr neugierig. Viele Männer kamen auf ihn zu, um ihm die Hand zu schütteln und sich vorzustellen. Sie waren offen und freundlich, und versuchten ihn in ihre Gruppe von Freunden um die Bierfässchen zu ziehen, während Laurant in die entgegengesetzte Richtung gezerrt wurde. Um sie nahe bei sich zu halten, legte Nick den Arm um ihre Taille und hielt sie fest. Er ließ nicht zu, dass sie sich vom Fleck rührte.
Lange ließ sie sich dieses Verhalten nicht gefallen. Auf Zehenspitzen flüsterte sie ihm ins Ohr: »Du musst mich mit meinen Freunden und Nachbarn reden lassen.«
»Verschwinde nicht«, flüsterte er zurück und küsste sie sanft auf die Lippen, weil er wusste, dass sie beobachtet wurden. »Versuch zwischen Noah und mir zu bleiben.«
»Das werde ich«, versprach sie und dann küsste sie ihn. »Jetzt lächle bitte, Nick. Das ist eine Party, keine Beerdigung.«
Jemand rief ihren Namen und Nick ließ sie zögernd gehen. Sie war kaum fünf Schritte gegangen, als sie von Frauen umringt war. Alle redeten gleichzeitig, und er war sich ziemlich sicher, dass er das Thema war, weil sie ständig zu ihm herüberschauten. Er steckte die Hände in die Taschen und wandte den Blick nicht von Laurant. Sie hatte ein ganz unglaubliches Lächeln.
Eine der Frauen schrie auf. Nick machte schnell einen Schritt auf sie zu, sah dann aber, dass Laurant ihren Ring vorführte und dies der Grund für die Aufregung der jungen Frau gewesen war. Er wich zurück und ließ erneut die Blicke über die Menge schweifen. Als er sich wieder Laurant zuwandte, bahnte sie sich langsam den Weg zur Bühne. Als Nick beobachtete, wie sie sich mit Jung und Alt unterhielt, wurde ihm klar, welche Bedeutung sie für ihr Gemeinwesen hatte. Sie wurde geliebt. Offensichtlich merkten die Menschen in der Stadt, was für eine freundliche und fürsorgliche Frau sie war. Sie reagierten genauso auf sie wie er, sie wollten ihr näherkommen. Er merkte, dass Laurant wirklich interessierte, was sie sagten. Sie vermittelte den Menschen ein gutes Gefühl – und was für eine Gabe war das!
Nick lächelte, als er sie beobachtete, aber das Lächeln verschwand, als sie von zwei Männern ihres Alters angehalten wurde. So vernarrt in sie, wie sie waren, ließen sie sich offensichtlich beide nicht von ihrem Ruf abschrecken. Er verspürte einen überraschenden Ausbruch von Eifersucht. Dann legte einer der Männer die Hand auf ihren Arm. Da hätte Nick ihn am liebsten niedergeschlagen. Er wusste, dass seine Reaktion völlig unangemessen war. Es sah ihm gar nicht ähnlich, so besitzergreifend zu sein.
Er wusste nicht, was mit ihm los war. Eine Beziehung zu ihr war unmöglich. Das wusste und akzeptierte er.
Warum bereitete es
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