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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Stark?«, fragte er, und bevor Nick antworten konnte, erklärte er: »Natürlich. Man vergisst nicht, wenn man jemanden töten muss. Niemals.«
    »Was ist mit dem Fall Stark?«, fragte Nick und schaute Noah im Rückspiegel an.
    »Ich wette, du warst überrascht, als du ein paar Tage später die Zeitung aufschlugst und die menschlich anrührende Geschichte darüber last, wie du das Kind gerettet hattest. Fandest du es nicht verdammt seltsam, dass der Reporter dieses ganze Zeug über dich, deine Familie und deinen besten Freund Tom schrieb?«
    »Willst du damit sagen, dass Wesson die Geschichte durchsickern ließ?«, fragte Nick. Er wurde wütend, wenn er nur an diese Möglichkeit dachte. »Ja, zum Teufel, genau das sage ich«, erwiderte er. »Dir ist doch aufgefallen, dass Wessons Name ständig im ganzen Artikel auftauchte, oder? Wenn ich diesen Reporter einmal ein paar Minuten allein erwischte, könnte ich es auch beweisen.«
    »Warum sollte Wesson das tun?«, fragte Laurant. »Was hat er davon?«
    »Er hegt einen Groll gegen Nick. Außerdem will er die Apostel leiten«, sagte Noah. »Das ist schon immer sein Ziel gewesen, und ich glaube, dass er seine Chancen für umso besser hält, je mehr Publicity er erzielen kann. Ich sage dir, Nick, sobald Morganstern in Ruhestand geht oder eine Beförderung akzeptiert, tritt Wesson an seine Stelle. Wenn der Tag kommt, wäre es clever von dir, auszusteigen.«
    Nick fuhr den Wagen auf den Parkplatz hinter der Abtei und hielt an.
    »Jetzt wollen wir uns auf unseren Job konzentrieren. Ruh dich etwas aus, Tommy. Du siehst mitgenommen aus.«
    »Bis morgen beim Picknick«, sagte Tommy. Er langte über den Sitz und drückte Laurants Schulter. »Ist mit dir immer noch alles in Ordnung?«
    »Mir geht es gut. Gute Nacht, Tommy.«
    Noah rutschte über den Rücksitz und stieg an Tommys Seite aus. Vorher lehnte er sich noch einmal zurück und gluckste: »Gute Nacht, Eisie.«

23
    Das Picknick war in vollem Gang, als Nick und Laurant eintrafen. Er hörte die Band spielen, als er Laurants Hand nahm und über den Feldweg auf die Menge zuging, die sich um die Bühne und die Picknicktische versammelt hatte. Der Hügel jenseits der Ebene war übersät mit bunten Decken. Aus der Entfernung sah das aus wie eine Patchworkdecke. Kinder rannten wild umher und tauchten zwischen Paaren auf, die zur Musik der Hilltops tanzten. Der Geruch eines qualmenden Grillfeuers hing schwer in der Luft.
    Tommy und Noah waren emsig beschäftigt, Hamburger auf dem Grill zu wenden, aber Tommy erspähte sie und winkte ihnen zu. Laurant trug eine Decke über dem Arm. Unter einem knorrigen Baum fand sie einen freien Platz und breitete dort die Decke aus.
    Nick gefiel nicht, wie groß die Menge war. Anscheinend waren die meisten Bewohner der Stadt hier herausgekommen. Die Dämmerung war hereingebrochen, Lichterketten, die um die Bühne von Baum zu Baum geschlungen worden waren, brannten.
    »Ist die Band nicht toll?«, fragte sie.
    »Hmhm«, sagte er, während er weiter den Blick über die Menge schweifen ließ.
    »Herman und Harley Winston haben die Gruppe gegründet«, erklärte sie. »Herman spielt das Saxofon und Harley Schlagzeug. Das sind die Zwillinge, die mein Geschäft umbauen. Ich habe dir von ihnen erzählt. Sie sind echt nett. Du solltest sie kennen lernen.«
    Nick schaute auf die Bühne und grinste. Die Band hatte sechs Mitglieder und alle schienen über siebzig zu sein. Die eineiigen Zwillinge waren auch gleich gekleidet mit rot karierten Hemden und weißen Hosen.
    »Das sind alte Männer«, stellte er fest.
    »Im Herzen sind sie jung«, korrigierte sie ihn. »Und meisterhafte Handwerker. In Holy Oaks müssen die Älteren nicht abtreten. Der Beitrag, den sie in dieser Stadt leisten, ist sehr beachtlich. Wenn du mein Geschäft und meinen Dachboden siehst, wirst du verstehen, wie begabt diese Männer sind.«
    »He, das sollte keine Kritik sein«, verteidigte er sich. »Mir ist das nur aufgefallen, das ist alles.«
    Der Bandleader, ein glatzköpfiger Gentleman mit einem Lächeln, das sein Pferdegebiss entblößte, funkelnden Augen und schrecklich hängenden Schultern klopfte auf das Mikrofon, um die Aufmerksamkeit aller zu erreichen.
    »Ladys und Gentlemen, wie Sie alle wissen, bedankt sich der Abt mit diesem Picknick bei all den Leuten, die so verdammt hart gearbeitet haben, damit die Kirche rechtzeitig zum Jubiläum fertig wird. Der Abt wünscht Ihnen, dass Sie sich heute gut amüsieren«, fügte er hinzu. »Wie

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