Zum Sterben schoen
Straftat begangen. Lonnie bedrohte einen FBI-Agenten mit dem Messer, und das ist doch eine Art Straftat oder nicht?«
»Also, vielleicht ja, vielleicht nein«, wich der Sheriff aus. »Ich sehe kein Messer, daher könnte das, was Sie behaupten, nur ein Ammenmärchen sein. Sehen Sie, in welchem Dilemma ich stecke?«
»Das Messer liegt unter dem Auto«, teilte Noah ihm mit.
Um etwas Zeit zu gewinnen, während er sich überlegte, was er tun sollte, murrte der Sheriff: »Wie ist es unter das Auto gekommen?«
»Ich habe es dorthin getreten«, sagte Laurant.
»Was haben Sie denn mit dem Messer gemacht?«
»Oh, um Himmels willen …«, begann sie.
Der Sheriff nahm seinen Hut ab und kratzte sich am Kopf. »Folgendes werde ich tun. Ihr geht jetzt alle nach Hause und ich kümmere mich um die Sache. Ihr könnt morgen in meinem Büro vorbeikommen, aber rufen Sie mich zuerst an«, sagte er Nick. »Bis dahin habe ich alles geklärt. Geht jetzt nach Hause.«
Laurant war so wütend, dass sie zitterte. Ohne ein Wort kehrte sie dem Sheriff den Rücken zu und ging zu Nicks Auto, ihre hohen Absätze klapperten hart über das Pflaster.
Nick hörte, wie sie leise vor sich hin murmelte. Als er ihr die Beifahrertür öffnete, ergriff er ihre Hand. »Ist alles in Ordnung mit dir? Du zitterst ja. Du hattest doch keine Angst, oder? Ich hätte nicht zugelassen, dass dir irgendetwas passiert. Das weißt du doch, oder?«
»Ja«, sagte sie. »Ich bin nur wütend, das ist alles. Der Sheriff wird nichts wegen Lonnie unternehmen. Ganz bestimmt wird er ihn nicht verhaften. Wart’s nur ab.«
»Du bist wütend.«
»Er hatte ein Messer«, rief sie. »Er hätte dich verletzen können.«
Nick war verblüfft. »Du hast dir Sorgen um mich gemacht?«
Tommy und Noah stiegen hinten ein, und sie wollte nicht, dass sie das hörten. »Natürlich habe ich mir Sorgen um dich gemacht. Würdest du jetzt bitte aufhören, wie ein Idiot zu grinsen und einsteigen? Ich will nach Hause.«
Er wollte sie küssen, beließ es aber dabei, ihr die Hand zu drücken – ein trauriger Ersatz.
»Sheriff«, rief Nick, als er zur Fahrerseite herumging. »Ich will morgen mit Ihrem Sohn sprechen.«
Tommy verrenkte sich den Hals, um durch die Heckscheibe zu sehen, als Nick vom Parkplatz fuhr. Er sah, dass der Sheriff mit Lonnie stritt.
»Du glaubst nicht, dass Lonnie der Bursche sein könnte, der Laurant verfolgt, oder?«
»Wir werden ihn überprüfen«, antwortete Nick. »Aber ich glaube nicht, dass er der Mann ist, hinter dem wir her sind. Lonnie macht nicht den Eindruck, besonders intelligent zu sein.«
»Der Junge ist ein Dummkopf«, bestätigte Noah.
»Tja, du hast dein Teil dazu beigetragen, ihn aufzuhetzen«, stellte Nick fest.
»Wie habe ich das denn gemacht?«, fragte er unschuldig.
»›Gott sei Dank haben wir einen Ersatzreifen?‹ Hast du das nicht zu Lonnie gesagt, nachdem er den ersten Reifen zerstochen hatte?«
»Vielleicht«, gab Noah zu. »Ich wollte ihn beschäftigen, damit er dich und Laurant in Ruhe lässt.«
»Tatsächlich? Ich dachte, du wolltest sehen, wie weit er geht.«
Noah zuckte die Achseln, während er an seinem steifen Kragen zerrte. Er scheuerte an seinem Hals. »Dieses Ding fühl sich an wie eine Schlinge«, teilte er Tommy mit.
»Nick, waren dort irgendwelche FBI-Beamten beim Restaurant? Und wenn ja, warum ist uns dann nicht einer zu Hilfe gekommen?«, fragte Laurant.
»Es war alles unter Kontrolle«, antwortete Nick.
»Wesson hat mir befohlen, dass Tommy die Beichte abnehmen soll«, erzählte Noah Nick. »Pete will das nicht«, erwiderte Nick. »Es ist eine schlechte Idee.«
»Genau das habe ich ihm auch gesagt.«
Noahs Tonfall verriet Laurant, dass er Wesson ebenso wenig mochte wie Nick. Sie drehte sich um und fragte ihn warum.
Nick presste den Daumen gegen das Mikrofon, damit Wesson nicht mithören konnte.
Noah bemerkte, was er tat. »Das brauchst du nicht. Ich möchte, dass Wesson mich hört. Nur um das einmal klarzustellen, ich finde, er ist machthungrig und ruhmsüchtig. Es ist ihm scheißegal, wem er auf die Zehen tritt, um an die Spitze zu gelangen, Morganstern eingeschlossen.«
Noah kam richtig in Fahrt und hörte nicht auf, bis er seine ganze aufgestaute Frustration über den Mann, der die Operation leitete, ausgespuckt hatte. »Er ist kein Teamspieler«, fügte er hinzu. »Aber dann bin ich es auch nicht. Ich vermeide Publicity ebenso sehr wie du, aber Wesson sucht sie förmlich. Erinnerst du dich an den Fall
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